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Human Resources
71 Prozent ausgebrannter als im Vorjahr: Recruiter Insights für 2024

71 Prozent ausgebrannter als im Vorjahr: Recruiter Insights für 2024

Marié Detlefsen | 15.03.24

Das Recruiting-Jahr 2024 steht vor neuen Herausforderungen und Trends, wie aus dem aktuellen Monster Insights - HR Report hervorgeht. Steigende Gehaltsansprüche und die wachsende Bedeutung von KI werden das Arbeitsumfeld für Recruiter und Arbeitnehmende prägen. Erfahre, welche Trends eine wichtige Rolle in diesem Jahr spielen werden.

Das Jahr 2024 bringt für Recruiter und Jobsuchende neue Erwartungen und Dynamiken hervor: der wachsende Fachkräftemangel, Inflationsfolgen oder neue KI-Tools, die im Bewerbungsprozess unterstützen können. Was genau uns dieses Jahr erwarten wird, zeigt der jährliche Monster Insights – HR Report. Die Studie von Monster entstand in Kooperation mit dem Marktforschungsunternehmen Dynata und befragte über 500 in Deutschland lebende Arbeitnehmer:innen sowie 400 Branchenexpert:innen, um die relevanten Themen im Recruiting-Jahr 2024 zu beleuchten. Forderungen nach mehr Gehalt und aktuell hohe Arbeitsbelastungen stellen dabei nur die Spitze des Eisbergs dar. Wir zeigen dir, worauf Recruiter in diesem Jahr achten sollten.

Recruiter müssen die steigende Inflation beachten

Der Report zeigt als Erstes deutlich, dass sich die Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftslage auch auf dem Arbeitsmarkt widerspiegeln. Etwa 44 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen geben an, höhere Gehaltsvorstellungen als im Vorjahr zu haben, wobei 81 Prozent dies mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten begründen. Insbesondere die Folgen der anhaltenden Inflation spielen hierbei eine große Rolle. Trotz dieser Dynamik bleiben die Einstellungspläne der Personalbeschaffenden laut Studie stabil, wobei 56 Prozent weiterhin Personal einstellen wollen wie zuvor und 22 Prozent sogar mehr der Neueinstellungen planen.

Um qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten, erwägen sogar 50 Prozent der befragten Recruiter Gehaltserhöhungen. Jedoch befürchten 34 Prozent, dass die höheren Gehaltserwartungen ihre Bilanz oder ihren Umsatz belasten könnten. In diesem Rahmen kommt auch die Frage nach einer potenziellen „Lohn-Preis-Spirale“ auf. Laetitia Boidevaix, Head of Marketing DACH bei Monster, steht einer dauernden Anpassungsreaktion von Arbeitnehmenden und Unternehmen kritisch gegenüber:

Aufgrund des sich zuspitzenden Personalmangels sind viele Unternehmen aktuell nicht in der Position, sich diese Frage zu stellen. Wenn sie Stellen passend besetzen möchten, müssen sie auf die Bedürfnisse von Bewerbenden eingehen.

Der Fachkräftemangel sorgt für mehr Burnouts

Der anhaltende Fachkräftemangel stellt allerdings sowohl Unternehmen als auch Angestellte vor Herausforderungen. Trotz intensiver Bemühungen der Personalbeschaffenden bleibt es laut Studie schwierig, qualifizierte Bewerber:innen zu finden. 47 Prozent der Arbeitgebenden geben an, nicht genügend qualifizierte Bewerbende zu finden, was die Suche nach Spitzentalenten auf einem wettbewerbsintensiven Markt zu einer der größten Herausforderungen im Recruiting-Jahr 2024 macht.

Die Auswirkungen des Fachkräftemangels machen sich auch bei den Arbeitnehmer:innen bemerkbar: So berichten 56 Prozent der Befragten von einer Zunahme ihrer Arbeitslast aufgrund unbesetzter Stellen, was wiederum zu einem Anstieg von Burnout-Fällen führt. Ganze 71 Prozent fühlen sich im Vergleich zum Vorjahr ausgebrannter. Damit befindet sich das derzeitige Stresslevel von Angestellten auf einem Rekordhoch. Immer mehr Arbeitnehmer:innen fühlen sich überarbeitet und haben weniger Freizeit, wodurch die Arbeitsmotivation sinkt und immer mehr Angestellte zu Quiet Quittern werden.


Über die Hälfte aller Arbeitnehmer:innen erlebt Stress –

Anzahl der Krankschreibungen hingegen gering


61 Prozent der Befragten würden sich nicht auf einen Job ohne Home Office bewerben

Die wohl am häufigsten diskutierte Recruiter-Debatte ist wohl die des flexiblen Arbeitsorts. Obwohl hybride Arbeitsformen an Bedeutung gewonnen haben, glaubt ein Teil der HR-Verantwortlichen, dass flexible Arbeit nur ein vorübergehender Trend sein könnte. Dennoch zeigt die Umfrage unter Arbeitnehmer:innen, dass die Möglichkeit zur flexiblen Arbeitsplatzwahl ein entscheidender Rekrutierungsvorteil ist: 61 Prozent würden sich nicht auf eine Stelle bewerben, die drei oder mehr verpflichtende Bürotage pro Woche vorsieht. Laut dem State of Hybrid Work Report von Owl Labs fordert mittlerweile der gleiche Prozentsatz an Arbeitnehmer:innen ein gesetzliches Recht auf Home Office. Einige wären sogar bereit dafür ein geringeres Gehalt in Kauf zu nehmen und andere würden auf der Stelle kündigen, sollte ein Verbot für Home Office und Remote Work aufgestellt werden.

Recruiter müssen sich merken: Vorteile der Remote-Arbeit und des Home Office zeigen sich in den Aussagen der Befragten.
Die Vorteile der Remote-Arbeit und des Home Office zeigen sich in den Aussagen der Befragten, © Monster

Die individuellen Gründe hierfür sind vielfältig, wobei 37 Prozent angeben, zu Hause produktiver arbeiten zu können und sich 29 Prozent innerhalb eines Hybridmodells am produktivsten fühlen.

KI bietet Recruitern unzählige Möglichkeiten

Künstliche Intelligenz spielte schon im vergangenen Jahr eine wesentliche Rolle im Recruiting-Prozess und wird auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Laut dem Report nutzen bereits 35 Prozent der befragten Personalbeschaffenden KI-Tools zur Erstellung aussagekräftiger Stellenbeschreibungen, während weitere 30 Prozent ihre Suchprozesse mit KI automatisieren, um schneller geeignete Kandidat:innen zu identifizieren. Darüber hinaus setzen 27 Prozent der Recruiter auf KI-Chatbots, um die Kommunikation mit Bewerber:innen zu verbessern.

KI-Tools können Recruiter mittlerweile bei vielen Aspekten des Einstellungsprozesses unterstützen.
KI-Tools können mittlerweile bei vielen Aspekten des Einstellungsprozesses unterstützen, © Monster

Die Entwicklung von KI wird voraussichtlich weiter voranschreiten und eine noch größere Rolle im Recruiting einnehmen. 45 Prozent der Recruiter planen, KI verstärkt einzubeziehen, um den Einstellungsprozess zu optimieren und zu automatisieren, wodurch mehr Zeit für zwischenmenschliche Kontakte bleibt (36 Prozent). Unter den top drei Gründen, die für ebenfalls für diese Tools sprechen, befindet sich auch die Straffung des Suchprozesses, wobei schneller Kandidat:innen mit den passenden Fähigkeiten gefunden werden können. Plattformen, wie zum Beispiel LinkedIn, bieten in diesen Bereichen mittlerweile vielfältige Angebote. Aufgrund der Vielzahl an technischen Möglichkeiten hat allerdings auch ein Viertel der Befragten Angst davor, nicht mit dem technologischen Wandel mithalten zu können. Boidevaix hat in dieser Hinsicht folgenden Appell an Unternehmen:

Die Entwicklungen rund um ChatGPT & Co. haben gezeigt, dass KI aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Recruiter müssen sich mit den Möglichkeiten und Grenzen von KI vertraut machen und ihre Fähigkeiten im Umgang mit KI-Tools weiter entwickeln. Nur so können sie in einem wettbewerbsintensiven Umfeld bei der Personalbeschaffung Schritt halten.


Die Zukunft von KI:

Diese Chancen und Herausforderungen erwarten Unternehmen in 2024

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