Human Resources
Instagram setzt auf Präsenz: Ab 2026 gilt wieder die volle Büropflicht

Instagram setzt auf Präsenz: Ab 2026 gilt wieder die volle Büropflicht

Marié Detlefsen | 02.12.25

Instagram stellt seine Arbeitswelt neu auf: Ab 2026 sollen Mitarbeiter:innen wieder vollständig im Büro arbeiten. Die Rückkehr zur Präsenz wird damit zur Pflicht.

Das soziale Netzwerk Instagram scheint einen deutlichen Strategiewechsel anzusteuern: Ab dem 2. Februar 2026 sollen Mitarbeitende aus den USA wieder an fünf Tagen pro Woche vor Ort arbeiten, die Rückkehr an den Schreibtisch wird für viele Pflicht. Der Plattformchef Adam Mosseri verkündete die neue Richtlinie in einem internen Memo, das laut Medienberichten bereits kursiert.

Fünf Tage zurück am Schreibtisch

In seinem Schreiben betonte Mosseri, dass sich Instagram weiterentwickeln müsse, und das gehe nur mit klaren Strukturen und direktem Austausch im Büro. Der Ton war laut der Plattform engagdet zugleich eindringlich und warnend: 2026 werde kein einfaches Jahr. Auch wenn gelegentliches Home Office weiterhin im Notfall möglich sein soll, liegt der Fokus klar auf Präsenzarbeit: Es gehe um ein starkes Comeback analoger Zusammenarbeit. Dies veröffentlichte Alex Heath, Autor des Sources Newsletter, in einem Threads-Beitrag:

Auf Threads ansehen

Seit der Coronapandemie hatten viele Tech-Unternehmen flexible Arbeitsmodelle eingeführt, oft in Form von Hybridlösungen. Tatsächlich hatte der Mutterkonzern Meta 2023 noch eine Drei-Tage-Büro-Woche eingeführt. Viele der Betroffenen liebäugelten mit der neu gewonnenen Freiheit: Wegfall langer Pendelwege, mehr Selbstbestimmung und Work-Life-Balance.

Doch trotz der vermeintlichen Nachteile betonen Führungskräfte stets die Vorteile der Büroarbeit: direkter Austausch, spontane Ideen und schnellere Entscheidungen. Mosseri geht in der Memo noch weiter: Er will nicht nur die Rückkehr der Leute vor Ort, sondern auch Prozesse beschleunigen und damit weniger Meetings, mehr rasche Entscheidungen, weniger Hürden und schnellere kreative Abläufe schaffen.


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© ffirst, Meta via Canva


Instagram setzt auf weniger Meetings und mehr Tempo

Ein Teil des Plans betrifft dabei nicht die Rückkehr ins Büro, sondern die Art und Weise der Zusammenarbeit: Wiederkehrende Besprechungen sollen halbjährlich hinterfragt und standardmäßig gestrichen werden, sofern sie nicht „unverzichtbar“ sind. Statt starrer Präsentationsrunden sollen agile Prototypen und Produktüberblicke die Planungsmeetings ersetzen. Der ganze Ablauf soll schlanker, schneller und flexibler werden, mit dem Ziel, kreativer und entscheidungsfreudiger zu sein.

Das Vorhaben dürfte für viele Mitarbeitende eine große Umstellung bedeuten, insbesondere nach Jahren flexibler Arbeitsmodelle und Home Office. Die Vorteile, die das hybride Arbeiten mit sich brachte, scheinen auf dem Spiel zu stehen. Ob Instagram damit nicht einen wichtigen Wettbewerbsvorteil verspielt – und möglicherweise Talente verliert –, bleibt fraglich und wird sich erst in Zukunft zeigen.

Auch bleibt unklar, wie die Regelung im Detail aussehen wird: Wer darf wann von zu Hause aus arbeiten? Welche Ausnahmen sind möglich? Und wie reagieren andere Standorte außerhalb der USA? Bislang betrifft das Memo offenbar nur US-Mitarbeiter:innen mit fest zugewiesenen Schreibtischen. Ob europäische Niederlassungen ähnlich betroffen sein werden, wurde noch nicht kommuniziert. Zudem besteht die Frage, wie die Anwesenheit der Mitarbeitenden festgestellt werden soll. Eine neue Funktion von Microsoft Teams kann zum Beispiel genau dies prüfen. Mehr dazu im folgenden Artikel:


Microsoft Teams:

Neue Funktion soll prüfen, wer wirklich im Büro ist

Microsoft Teams: Neue Funktion soll prüfen, wer wirklich im Büro ist
© Microsoft

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