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Instagram: Collabs nach dem Posten und Algorithmus-Insights vom Chef

Instagram: Collabs nach dem Posten und Algorithmus-Insights vom Chef

Niklas Lewanczik | 19.11.25

Du kannst jetzt auf Instagram auch nachträglich Kollaborationen starten, um mehr Reichweite zu generieren. Passend dazu gibt Plattformchef Adam Mosseri Tipps zum Algorithmus. Und Meta darf Instagram sowie WhatsApp behalten.

Gute Nachrichten für Instagram Creator und Marken: Ab jetzt lassen sich Collab Posts auch nach der Veröffentlichung noch umsetzen. Wenn du zum Beispiel nach einem erfolgreichen Post die Anfragen von einem Account erhältst, den du erwähnt hast, kannst du die Zusammenarbeit noch abschließen und so die Reichweite über die Vielfachausspielung erhöhen. Das erklärte Head of Instagram Adam Mosseri kürzlich auf seinem eigenen Account. Er erklärte im Video zudem, dass die Collabs eine sehr gute Option seien, um Posts oder Reels gleich mehreren unterschiedlichen Zielgruppen und Follower-Listen auszuspielen.

Collaborater-Einladungen erlaubt Meta inzwischen auch in der Business Suite. Und für die optimierte Reels-Reichweite hat Mosseri ebenfalls einen kleinen Tipp parat. Er sagt:

Posting a Reel to your stories will help a bit with reach […].

Außerdem hat Adam Mosseri Creatorn den Tipp gegeben, bei Collab Posts – für die seit 2023 auch mehrere Collaborations pro Post verfügbar sind – den Creator als originären Collaborator zu nehmen, der mehr Follower hat. Denn eigentlich sollte es keine Rolle spielen, so Mosseri, aber die Ranking-Algorithmen favorisieren aktuell die Person, die einen Collab Post erstellt eher als jene, die die Collaboration annimmt. Und so kann der Post auf mehr Reichweite hoffen, wenn jene erste Person mehr Reichweite im Kontext von Follower-Zahlen aufweisen kann.

Apropos Algorithmus: Auch für diesen Bereich gibt es Tipps vom Plattformchef.


Instagram Feed nach deinen Regeln:
Algorithmussteuerung und 3D-Posts kommen

Algorithmussteuerung und 3D-Fotos auf Instagram vor Hintergrund mit Farbverlauf
© Meta via Canva


Darum können auch kleine Accounts viral gehen: Instagrams Algorithmus vom Chef erklärt

In einem Talk im Good Guys Podcast erklärte Adam Mosseri kürzlich, wie das Ranking auf Instagram funktioniert. Passenderweise nutzte er selbst einen Collab Post, um die Insights zu verbreiten. Dabei geht es im Kern darum, dass Instagram Inhalte einmal an Follower ausspielt, die diesen dann basierend auf Relevanz ausgespielt werden. Und dann außerdem an Non-Follower, die aber am Thema Interesse haben könnten.

And the way that works is kind of like an audition system. We try to make sure every piece of content, that’s public, that’s trying to reach a lot of people, gets a minimum number of views. An than, if it does really well, we broadcast that content to more unconnected accounts. And if it does well again, it ggraduates again. […] Which is how you can see content from very small Accounts go viral.

Diese Insights lassen sich auf die beiden Faktoren Connected Reach und Unconnected Reach beziehen. Diese zwei Ranking-Typen gilt es zu unterscheiden, erklärt Mosseri. Während sich Connected Reach auf die Accounts, die dir folgen, bezieht, hängt die Unconnected Reach mit den Usern, die dir bislang noch nicht folgen, sondern deine Inhalte als Empfehlung ausgespielt bekommen, zusammen. Für beide Arten der Reichweite sind drei Metriken entscheidend: Watch Time, Likes per Reach und Sends per Reach. Der Instagram-Chef rät Creatorn, ihre Insights und insbesondere diese drei Metriken im Blick zu behalten. Sowohl für Connected als auch für Unconnected Content ist die Watch Time von allen am relevantesten – zudem sind Likes etwas wichtiger für Connected Content, während Sends an Freund:innen eine größere Rolle bei Content im Empfehlungsalgorithmus spielen.

Wer Sorge hat, durch zu viele (oder zu unterschiedliche) Posts die eigenen Follower abzuschrecken, kann auf das kürzlich gelaunchte Trial Reels Feature zurückgreifen. Mit diesem wird das Connected-Ranking-System zunächst komplett übersprungen. Jene Inhalte, die besonderes gut bei den Non-Followern ankommen, können anschließend für die Follower freigeschaltet werden. Generell gelte: Mehr Posts erreichen auch mehr User. Dennoch sollte die Qualität nicht unter der Quantität leiden, erklärt Mosseri:

You should prioritize quality over quantity. But in general, posting more will help. The more you post, the more people you’re going to reach, and the more your follower count is going to grow over time.

Noch mehr Tipps für erfolgreichen Instagram Content liefert unser Beitrag zu fünf konkreten Tipps. Hier findest du sie in der Schnellübersicht:

  1. Keine Wasserzeichen in Videos
  2. Audio hinzufügen, auch bei Posts und Carousels
  3. Videos unter drei Minuten halten
  4. Unbedingt Original Content posten
  5. Deinen Account-Status regelmäßig überprüfen


Instagram:

Das sind die 3 wichtigsten Ranking-Faktoren

Instagram-App-Logo neben Facebook-App-Logo auf Screen
© Brett Jordan – Unsplash


Instagram bleibt Teil von Meta

Gute Nachrichten gab es jüngst auch für Meta selbst. Der Konzern gewann einen gerichtlichen Streit mit der Federal Trade Commission in den USA. Dabei geht es um die Frage, ob Meta (damals Facebook) mit den vergleichsweise günstigen Zukäufen von WhatsApp (2014) und Instagram (2012) ein Social-Media-Monopol geschaffen und bewusst den Wettbewerb unterdrückt hat. Hätte die FTC mit ihrer vor Jahren eingereichten Klage gewonnen, hätte das sogar die Abspaltung von Instagram und WhatsApp von Meta führen können – was wiederum enorme Auswirkungen auf das gesamte digitale Ökosystem gehabt hätte. Allerdings entschied Richter James Boasberg, dass die FTC ihr Argument nicht hinreichend habe stützen können. Außerdem gab er Metas Einwand zuspruch, dass User die eigenen Dienste mit anderen substituieren würden, etwa TikTok oder YouTube, was gegen ein Monopol sprechen sollte. Diese Entscheidung wird weiterhin für viele Diskussionen sorgen, Meta jedoch in vielerlei Hinsicht in die Karten spielen.

Meta kaufte WhatsApp für rund 19 Milliarden US-Dollar, Instagram wurde für sogar nur eine Milliarde US-Dollar übernommen. Der Rest ist Digitalgeschichte, die uns bis heute im Markt bewegt, ob Marken, Creator oder Advertiser.


Muss Meta Instagram verkaufen?

Hand hält Smartphone. Hier sind die App Icons von Meta drauf zu sehen.
Foto von Julian Christ auf Unsplash (Änderungen vorgenommen via Canva)

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