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Human Resources
Beschäftigte sollen wieder ins Büro: Google macht Office-Zeit zum Leistungskriterium

Beschäftigte sollen wieder ins Büro: Google macht Office-Zeit zum Leistungskriterium

Marié Detlefsen | 08.06.23

Immer mehr Unternehmen wollen wieder zur Präsenzform zurückkehren und den Beschäftigten klare Anreize geben, um wieder ins Büro zu kommen. Das Unternehmen Google hat nun sein neues Arbeitsmodell vorgestellt.

Seit Beginn der Coronapandemie ist das Modell der Home-Office-Arbeit oder der Remote Work fast gar nicht mehr wegzudenken. Um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen, ist ein Großteil aller Beschäftigten weltweit aus den Bürohäusern gewichen und hat vermehrt von zuhause aus gearbeitet. Auch weiterhin bieten viele Unternehmen dieses Arbeitsmodell an, welches hohen Anklang bei den Angestellten findet. Dennoch sorgen immer mehr Betriebe dafür, ihre Mitarbeitenden zurück ins Office zu holen. Google ist nun ebenfalls auf diesen Zug aufgesprungen und erhöht den Druck auf die Beschäftigten, wieder öfter aus dem Home Office zurückzukommen. Laut einem Artikel des Wall Street Journal beabsichtigt Google die Anwesenheit im Büro in die Leistungsbeurteilung mit einfließen zu lassen.

Rückkehr ins Büro soll Zusammenhalt fördern

Seit April 2022 bietet Google seinen Angestellten an, drei Tage die Woche ins Büro zu kommen und den Rest im Home Office zu verbringen. Gelockt wurde dabei vor allem mit kostenlosem Essen und anderen Vergünstigungen. Jedoch sind viele Arbeitnehmer:innen der Anforderung nicht oder nur unregelmäßig nachgekommen. Deshalb erhöht der Konzern nun den Druck: Laut einer Rundmail von Fiona Cicconi, Chief People Officer von Google, teilte das Unternehmen den Mitarbeitenden am Mittwoch mit, dass sie der Präsenzpflicht nachzukommen haben, da sonst ihr Nichterscheinen in ihren Leistungsbeurteilungen auftauchen könnte. Außerdem sollen Erinnerungen an Mitarbeitende versendet werden, die seltener im Büro anwesend sind.

Google möchte dadurch erreichen, dass sich die Beschäftigten stärker mit dem Unternehmen und den anderen Kolleg:innen verbunden fühlen. Der hybride Ansatz sei darauf ausgelegt, das Beste des persönlichen Zusammenseins im Büro mit den Vorteilen der teilweisen Arbeit im Home Office zu verbinden. Fiona Cicconi schreibt dazu Folgendes in ihrer Rundmail:

We’ve heard from Googlers that those who spend at least three days a week in the office feel more connected to other Googlers, and that this effect is magnified when teammates work from the same location. Of course, not everyone believes in ‘magical hallway conversations,’ but there’s no question that working together in the same room makes a positive difference.

Salesforce lockt mit Wohltätigkeitsaktion

Google folgt mit dieser Entscheidung dem Trend anderer großer Tech-Konzerne wie Amazon, Meta oder Apple, welche bereits frühzeitig das Arbeiten aus dem Home Office eingeschränkt haben und dies mit diversen Maßnahmen durchsetzen. Allerdings gibt es auch andere Methoden, um die Beschäftigten wieder ins Büro zu holen. So berichtet die Washington Post vom Tech-Unternehmen Salesforce, bei dem ein ganz anderer Ansatz verfolgt wird: Das Unternehmen plant, vom 12. bis 23. Juni für jeden Tag, an dem ein:e Mitarbeiter:in das Büro betritt, zehn US-Dollar an lokale Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden. Zudem spendet Salesforce für jede:n Remote-Mitarbeitende:n, welche:r in diesem Zeitraum an einer Unternehmensveranstaltung teilnimmt. Annie Vincent, Director of Corporate Communications bei Salesforce, sagte dazu in einem Statement:

Giving back is deeply embedded in everything we do, and we’re proud to introduce Connect for Good to encourage employees to help raise $1 million for local nonprofits.

Unternehmen müssen das Office attraktiver gestalten

Die neue Botschaft des Managements von Google, dass das Nichterscheinen einer Person in der eigenen Leistungsbeurteilung vermerkt werden könnte, wird von einigen Angestellten sehr kritisch aufgefasst. Immerhin sind mit der Arbeit von zuhause viele Vorteile verbunden: ein geringeres Stressgefühl, eine bessere Work-Life-Balance und eventuell sogar eine höhere Produktivität. Aus diesem Grund arbeiten noch immer viele Arbeitnehmer:innen von zuhause: Im April haben etwa 24 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland die Möglichkeit des Home Office wahrgenommen. Mittlerweile wird auch häufig bei der Suche nach einem neuen Job nach diesem Kriterium Ausschau gehalten. Etwa 66 Prozent der Teilnehmer:innen einer Studie aus der Generation Z geben an, sich die Möglichkeit des Home Office zu wünschen und im Bewerbungsprozess explizit darauf zu achten.

Viele Beschäftigte haben sich also in der Zwischenzeit an das Home Office gewöhnt. Doch die Mehrheit der Unternehmens-Manager (78 Prozent) möchte, dass die Mitarbeiter:innen wieder zurück ins Büro kommen. Dies verdeutlicht, dass die Unternehmen sich Gedanken machen müssen, auf welche Art und Weise sie Anreize schaffen können, um das Büro wieder attraktiver zu machen. Dies mit einer Wohltätigkeitsaktion oder in Verbindung mit der Leistungsbeurteilung zu erreichen, stellt nur zwei mögliche Ansätze dar. Doch auch die Beschäftigten selbst können sich motivieren, aus ihrem Alltagstrott von zuhause auszubrechen. Für Mitarbeitende, die nun seit über zwei Jahren im Home Office arbeiten, kann die Rückkehr ins Büro eine große Umstellung darstellen. Wie du dies am besten meistern kannst und welche Tipps dir dabei helfen können, zeigen wir dir im folgenden Artikel:


Zurück ins Büro: So fällt die Umstellung leichter

Mitarbeitende sitzen im Büro vor ihren Rechnern und arbeiten.
© Israel Andrade – Unsplash


Doch welche Balance zwischen Home Office und Büroarbeit findest du gut und welche Anreize sollten geschaffen werden, um diese zu erreichen? Wir sind gespannt auf deine Meinung, lass es uns in den Kommentaren wissen.

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