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Social Media Marketing
Instagram Ranking Update: So funktioniert „der Algorithmus“  – und ein neuer Interested Button für bessere Vorschläge

Instagram Ranking Update: So funktioniert „der Algorithmus“ – und ein neuer Interested Button für bessere Vorschläge

Niklas Lewanczik | 28.08.23

In einem umfassenden Post schlüsselt Instagram auf, wie Content im Feed, in Reels, Stories, Explore und der Suche gerankt wird. Zudem stellt die Plattform den Interested Button vor, der die Vorschläge optimiert.

Wie funktioniert eigentlich das Ranking auf Instagram? Genau dieser Frage geht die Plattform selbst auf den Grund und liefert Usern und Creatorn umfassende Erklärungen. Niemand geringeres als Plattformchef Adam Mosseri hat einen neuen Blogpost und ein dazu passendes Video veröffentlicht, um die Insights zu teilen. Dabei geht er auf den Algorithmus, beziehungsweise die verschiedenen Algorithmen, ein, erklärt das Ranking für den Feed, Reels und weitere Bereiche und thematisiert zudem Shadowbanning und Wachstumschancen auf der Plattform.

Instagram hat nicht den einen Algorithmus

Zunächst erklärt Adam Mosseri, dass Instagram nicht auf einen einzigen Algorithmus zurückgreift. Vielmehr gibt es viele Algorithmen und die Plattform setzt für die unterschiedlichen Content-Bereiche auf unterschiedliche Signale.

Schon seit einiger Zeit bietet Instagram den Usern darüber hinaus diverse Features, um ihre Content-Erfahrung zu individualisieren und zu optimieren. Dazu zählen Funktionen wie „Enge Freunde“, die dir erlauben, Inhalte wie Stories und Reels nur mit bestimmten Menschen zu teilen. Dazu gehören aber auch die 2022 eingeführten Feed-Optionen „Gefolgt“ und „Favoriten“. Beide sind chronologisch aufgebaut und ergänzen den Home Feed als Option, um Inhalte nach dem eigenen Geschmack zu entdecken.

User können ab jetzt zwischen drei Feed-Optionen bei Instagram wählen, © Instagram
User können ab jetzt zwischen drei Feed-Optionen bei Instagram wählen, © Instagram

Das Ranking und die Bewertung von Content im Allgemeinen haben auf Instagram im vergangenen Jahr bereits Veränderungen erfahren. Dabei wurde vor allem die Förderung von originären Inhalten beim Ranking in den Mittelpunkt gestellt. Mosseri erklärte dazu:

[…] I know a lot of you are sceptical of ranking. But it really does help us make sure that Instagram is more valuable to each and every person who uses the platform. This one is specifically focused, though, on the idea of originality. If you create something from scratch, you should get more credit than if you are resharing something that you found from someone else. We’re going to do more to try and value original content more, particularly compared to reposted content.

Mit originären Inhalten sind beispielsweise Reels gemeint, die genuin für Instagram produziert wurden und nicht als wiederverwertete TikToks oder Shorts auftauchen. Mosseri hatte zu Anfang des Jahres auch betont, dass Instagram sich künftig wieder etwas mehr auf Foto-Content konzentrieren wolle, dass man 2022 womöglich sogar zu viele Videos gezeigt habe. Zu den drei wichtigsten Entwicklungen für 2023 auf Instagram, die der Plattformchef vor einigen Monaten auflistete, zählt neben mehr Raum für Verbindungen – darauf zahlt etwa der Launch der Broadcast Channels ein – und der Inspiration zum Kreativsein – für diesen Zweck gibt es zum Beispiel neue Features wie die Sticker-Erstellung mit generativer KI – das Bestreben, Usern das Entdecken von Content zu erleichtern. In diesem Kontext erfolgt nun auch das Update zu den Ranking Insights.

Zum Ranking im Feed

Im Feed zeigt Instagram Inhalte von Accounts, denen du folgst, Content von dem die Plattform glaubt, dass er dir gefallen könnte – und Ads. Dabei werden dir Fotos, Videos und Karussell-Posts basierend darauf angezeigt, wie aktuell die Posts sind und welche Signale du als User abgibst. Das können Interaktionen mit Accounts und Posts sein, aber auch Formatpräferenzen. Wer zum Beispiel öfter Fotos liked, wird mehr Fotos angezeigt bekommen. Es gibt tausende Signale, auch die Nutzung in der App oder per Browser kann einen Ausschlag geben. Die wichtigsten Signale sind laut Mosseri:

  • die Aktivität der User bezüglich Interaktionen mit Posts
  • Informationen über den Post, etwa Ort und Zeit des Postings sowie die Engagement-Zahlen
  • Informationen zum postenden Account, die anzeigen, ob dieser für viele von Interesse ist
  • die Interaktionshistorie der User mit anderen Accounts

Adam Mosseri führt weiter aus:

In Feed, the five interactions we look at most closely are how likely you are to spend a few seconds on a post, comment on it, like it, share it, and tap on the profile photo. 

Je wahrscheinlicher es ist, dass eine Person mit einem Account oder Post interagiert, desto höher im Feed werden dieser Inhalte des Accounts angezeigt. Allerdings versucht Instagram zu vermeiden, dass zu viele Posts eines Accounts hintereinander angezeigt werden. Das gilt auch für Content-Vorschläge. Im Zuge von Instagrams Transparenzbestreben wurden auch Guidelines veröffentlicht, die zeigen, welche Art von Content schlechter gerankt wird. Dabei kann es sich etwa um Posts handeln, die aus Instagrams Perspektive gemeldet werden könnten.

So rankt Instagram Stories

Im Stories-Bereich zeigt Instagram nur Content von Accounts, denen du folgst, an. Dazu kommen die Ads. Für das Ranking werden ebenfalls einige relevante Signale verwendet:

  • Instagram priorisiert Stories von Accounts, deren Stories du öfter anschaust
  • Interaktionen mit den Stories von Accounts zählen ebenfalls als Ranking-Signal
  • wenn du einem Account besonders nahe stehst (womöglich Freund:innen oder Familie), priorisiert Instagram die Stories ebenfalls

Basierend auf diesen Signalen entscheidet die Plattform, welche Stories du weiter vorne im Story-Bereich siehst.

So entsteht das Ranking im Explore-Bereich

Über Instagrams Explore-Bereich können User all die Dinge entdecken, die sie interessieren oder interessieren könnten. In diesem Bereich ordnet die Plattform Videos und Fotos an, von denen erwartet wird, dass sie dir basierend auf früheren Aktivitäten gefallen könnten. Dabei wird besonders auf die Wahrscheinlichkeit der Interaktion im Kontext von Likes, Shares und Saves geachtet. Die wichtigsten Signale im Explore-Bereich sind laut Mosseri:

  • Informationen zum Post, die sich auf die Interaktionen anderer User beziehen – diese Signale sind im Explore-Bereich weit wichtiger als etwa im Feed
  • die vorherige Aktivität der User – im Kontext von Likes, Shares, Saves etc. – im Explore-Bereich
  • die Interaktionshistorie der User mit postenden Accounts
  • Informationen über die postenden Accounts, die deren Relevanz hervorheben

Der Großteil der Inhalte im Explore-Bereich stammt von Accounts, denen du noch nicht folgst. Dabei werden einige Arten von Content aufgrund der Instagram Recommendation Guidelines nicht angezeigt, obwohl sie grundsätzlich erlaubt sind. Doch könnten etwa Darstellungen von Gewalt für manche User nicht angebracht sein. Wer häufig Posts hochlädt, die gegen diese Guidelines verstoßen, muss damit rechnen, dass für eine Zeit lang kein Content-Element des Accounts mehr von Instagram empfohlen wird.



Wie rankt Instagram Reels?

Im Kurzvideobereich zeigt Instagram den Usern vor allem Inhalte von Accounts an, denen sie nicht folgen. Als Indikatoren, ob ein Reel populär ist, untersucht Instagram die Wahrscheinlichkeit, dass ein User ein Reel teilt, vollständig ansieht und auf die Audio-Page geht (denn das könnte darauf hindeuten, dass das Reel zu eigener Kreativität inspiriert). Die wichtigsten Signale für das Reels Ranking sind:

  • die Aktivität der User bezüglich spezifischer Reels-Typen
  • die Interaktionshistorie der User mit postenden Accounts
  • Informationen über das Reel, etwa bezüglich des Audios, der Visual-Elemente und der allgemeinen Popularität
  • Informationen über den postenden Account, etwa die Zahl der Follower und die Engegement-Raten

Genau wie im Explore-Bereich gelten die Recommendation Guidelines für Reels. Zudem möchte die Plattform weniger Reels anzeigen, die eine schwache Auflösung oder Wasserzeichen aufweisen. Auch bereits zuvor gepostete Reels und solche, die sich sehr auf politische Themen fokussieren, hauptsächlich aus Text bestehen oder stumm sind, werden weniger häufig angezeigt.

Tipps zur Personalisierung von Empfehlungen, Feeds und Stories

Wer unabhängig von den Rankings selbst noch stärker beeinflussen möchte, was auf Instagram zu sehen ist, hat dafür diverse Optionen. Im Feed können User zum Beispiel nur Content von favorisierten Accounts anzeigen lassen oder Empfehlungen für Posts für 30 Tage ausschalten. Darüber hinaus kannst du Accounts entfolgen, Posts, Stories, Nachrichten und Notes von Accounts stummschalten oder auf die „Enge Freunde“-Liste bei Stories zugreifen. Durch die Teilnahme an Umfragen kannst du zudem noch bessere Empfehlungen erhalten.

Im Bereich der Empfehlungen kannst du wiederum sensible Inhalte limitieren oder auch vorgeschlagene Posts verbergen, die Begriffe, Emojis oder Phrasen enthalten, auf die du keine Lust hast. Mit dem Not Interested Feature (das nur mobil verfügbar ist) kannst du des Weiteren anzeigen, welche Art von Content dir nicht gefällt. In diesem Kontext testet Instagram derzeit aber auch ein Gegenstück, ein Interested Feature. Wer auf das entsprechende Icon klickt, erhält mehr Content, der dem des angezeigten Posts entspricht.

Mosseris Nachtrag zum Shadowbanning

Adam Mosseri geht auf das Thema Shadowbanning ein und beschreibt auf dem Blog, dass einige User unter dem Begriff verstehen, dass ihre Inhalte oder Accounts ohne klare Erklärung limitiert ausgespielt oder gar versteckt werden. Mit leicht sarkastischem Unterton schreibt er:

When we rank content across Instagram, that’s not our intention. Contrary to what you might have heard, it’s in our interest as a business to ensure that creators are able to reach their audiences and get discovered so they can continue to grow and thrive on Instagram.

Mosseri bestätigt, dass Instagram keinerlei Inhalte unterdrückt, um den Kauf von Ads anzukurbeln. Allerdings ist er sich der Sorgen mancher Nutzer:innen um vermeintliches Shadowbanning bewusst. Daher liefert die Plattform mehr Transparenz bezüglich potentieller Einschränkungen für Accounts. Das Feature Account Status gibt Konten Aufschluss darüber, ob und warum Inhalte möglicherweise nicht empfohlen werden.

Abschließend erklärt Adam Mosseri, dass die Plattform weiterhin auf Transparenz setzen möchte, um die Erfahrung so gut wie möglich zu gestalten.

We want people and creators to be in control of their Instagram experience, and we’re always exploring ways to add even more transparency and control to the app. Providing more context on how content is ranked and moderated on Instagram is only part of the equation and we will continue to provide ranking updates as our systems evolve.


Instagram-Chef Adam Mosseri definierte zum Start ins neue Jahr die drei wichtigsten Themen für die Social-Plattform. In unserem Beitrag erfährst du mehr darüber.

Das sind 2023 die 3 wichtigsten Entwicklungen auf Instagram

© Imagesrouges, Meta via Canva, Adam Mosseri vor Like-Symbol
© Imagesrouges, Meta via Canva


Dieser Beitrag erschien erstmals am 1. Juni 2023.

Kommentare aus der Community

Yus am 05.09.2023 um 08:20 Uhr

Der Beitrag hat mir echt was gebracht. Ich kämpfe seit längerem mit Shadowbans und „vom Algorhythmus vorsorglich nicht ausgespielt werden“.

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