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Social Media Marketing
Aus für Live Shopping auf Instagram und Fokus auf Ads

Aus für Live Shopping auf Instagram und Fokus auf Ads

Larissa Ceccio | 15.02.23

Am 16. März sind Live Shopping Streams auf Instagram erstmal passé. Stattdessen möchte die Plattform Usern mithilfe von Ads dabei helfen, für sie spannende Brands zu entdecken.

Facebook stellte bereits im Oktober vergangenen Jahres Live Shopping auf der Social-Plattform ein. Jetzt folgt auch das Aus auf Instagram. Ab dem 16. März 2023 können Instagram User in ihren Live Streams somit keine Produkte mehr taggen, berichtet TechCrunch.

Die Funktion wurde 2020 eingeführt – jedoch nur für US-Unternehmen und -Creator.

Live Stream mit Product Tag, © Facebook

Der Schlussstrich verdeutlicht, dass Live Stream Shopping in den USA nicht so erfolgreich funktioniert wie beispielsweise in China. Dort brachte Live Shopping im Fernsehen und Internet 2022 etwa 600 Milliarden US-Dollar ein.

Live Shopping auf Social Media: Erhoffte Umsätze in Europa und in den USA bleiben aus

Live Shopping ist in asiatischen Märkten sehr beliebt und Apps wie WeChat, Taobao Live und Chinas TikTok-Pendant Douyin profitieren laut eines Berichts von CNBC enorm von dieser Entwicklung.

Seit Anbeginn der weltweiten Covid-19-Pandemie versuchten auch viele US-Unternehmen Live Shopping erfolgreich zu etablieren, Expert:innen bezeichneten diese Art des Einkaufens sogar als „die Zukunft des E-Commerce“, schreibt Bloomberg, und verwiesen dabei auf die frühere Anziehungskraft von Unternehmen wie TalkShopLive, NTWRK, Brandlive, Whatnot.

Auf WhatNot kann jede:r seinen eigenen Live-Shopping-Kanal eröffnen. © whatnot.com

Auch große Tech-Unternehmen wie eben Meta, aber auch YouTube und Amazon fanden Gefallen an der Idee, Live-Stream-Shopping-Formate zu etablieren. Doch der erhoffte Live Shopping Boom bliebt aus – auch die gesamten E-Commerce-Umsätze in den USA flachten im Zuge von Lockerungen im Rahmen der Coronapandemie vergangenes Jahr ab. Insider Intelligence prognostizierte im Oktober vergangenen Jahres, dass die gesamten E-Commerce-Umsätze, Live Stream Shopping eingeschlossen, in den USA nur etwa fünf Prozent ausmachen würden, verglichen mit fast 16 Prozent in China. Das geht aus einem Bericht des US-Publishers Time hervor.

TikTok reagierte als erste Social-Plattform auf die schwachen Prognosen und Umsätze und cancelte die Live-Shopping-Funktionen, die sie in den USA und in Europa eingeführt hatte. Viele Live-Stream-Tests sollen zu null Verkäufen geführt haben, berichtete die Financial Times im Juli 2022. Doch ganz aufgegeben hat TikTok noch nicht: Die Entertainment-Plattform möchte in naher Zukunft einen weiteren Live-Shopping-Versuch starten – dieses Mal jedoch zusammen mit TalkShopLive. Mit der Einführung des TikTok Shops in den USA im November ist TikTok in diesem Kontext bereits einer der wichtigsten Schritte gelungen.

Ads statt Live Streams auf Instagram und Facebook

Das Aus von Live-Shopping-Formaten auf den Meta-Plattformen bedeutet jedoch nicht gleichzeitig, dass das Tech-Unternehmen weniger in die eigenen E-Commerce-Bemühungen investiert – das Gegenteil ist sogar der Fall. So möchte Meta weiterhin Shopping auf Instagram vorantreiben – jedoch statt mit Live-Formaten mit mehr Ads. Denn laut Meta folgen satte 90 Prozent der User mindestens einem Unternehmen auf der beliebten Social-Plattform, schreibt TechCrunch. Das Tech-Unternehmen möchte sich daher verstärkt auf die Shopping-Funktionen auf Instagram fokussieren und noch besser verstehen, wie Menschen Unternehmen entdecken und auf Instagram Produkte einkaufen. Das Unternehmen möchte beispielsweise verstärkt in Checkout investieren, ein Tool, auf das bislang nur Unternehmen in den USA zugreifen können: User können, wenn Unternehmen dieses nutzen, die getaggten Produkte mit nur wenigen Fingertipps schnell shoppen. Produkt-Tags können sowohl auf Instagram als auch Facebook in Stories, Posts und Reels eingebettet werden.

Meta erklärt:

Wir planen, Checkout langfristig auch für Unternehmen außerhalb der USA verfügbar zu machen.


Head of Instagram Adam Mosseri bestätigt, dass die Plattform 2023 Fotos wieder mehr in den Mittelpunkt der Experience stellen wird. Im vergangenen Jahr habe man sogar zu viele Videos gezeigt. Eine bessere Balance zeige für das Unternehmen bereits Wirkung.

Instagram plant Rückkehr zum Fotofokus: 2022 zu viele Videos gezeigt

© ffirst, Meta via Canva


Trotz weiteren Shopping-Bemühungen setzt Instagram neue Prioritäten

Trotz dieser Shopping-Bemühungen deutet eine Änderung vonseiten Instagrams darauf hin, dass die Social-Plattform E-Commerce-Aktivitäten depriorisieren könnte: Vergangenen Monat wurde der Shop Tab vollständig auf der Plattform entfernt und durch einen Reels Tab ersetzt. Adam Mosseri erklärte:

[…] So we’re bringing create down to the bottom, front and center, and we’re removing the Shop Tab. But you’ll still be able to shop on Feed, in Stories, in Reels and in Ads. And this will launch in February. Now the idea here is to simplify Instagram and focus it more on what we’re trying to do. We’re trying to bring people together over what they love […]

Mit diesem Switch möchte Instagram der Kritik vieler User entgegenkommen, die Instagram vorwerfen, Reels zu sehr zu pushen. Kürzlich gab Instagram-Chef Adam Mosseri sogar zu, dass das Unternehmen zu viele Videos gepusht hatte und ab sofort versuchen würde, die Anzahl der gezeigten Fotos und Videos auszugleichen. Es ist wahrscheinlich, dass der Niedergang des Live-Shoppings zumindest teilweise auch mit diesem Rückzug zusammenhängt. Die Änderungen könnten somit auch als Versuch gedeutet werden, der wachsenden Kritik der Benutzer an dem aggressiven Reels-Push zu begegnen, der sich aus der Konkurrenz von Instagram mit TikTok ergab. Denn es ist wahrscheinlich, dass das Live-Shopping-Aus zumindest teilweise auch mit dieser Entwicklung zusammenhängt.


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