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Mobile Marketing
App Store Tax: Apple kassiert für Post Boosts auf Facebook und Co. – und verärgert Meta

App Store Tax: Apple kassiert für Post Boosts auf Facebook und Co. – und verärgert Meta

Niklas Lewanczik | 26.10.22

Aufgrund der App Store-Regeln erhält Apple nunmehr 30 Prozent Provision, wenn jemand in einer Social Media App einen Post für Geld bewirbt. Das erhöht indirekt die Preise für Advertiser und vor allem Meta ist nicht einverstanden damit.

Seit langer Zeit streicht Apple 30 Prozent Provision für Verkäufe im Rahmen des eigenen App Stores ein. Doch der Tech-Konzern möchte den Umsatz über Digital Services und Advertising deutlich erhöhen. Neben erheblichen Preissteigerungen für die Abonnementdienste wie Apple TV+ sowie im App Store und der Integration von Ads im Bereich Today Tab im App Store soll auch die sogenannte App Store Tax für zusätzliche Einnahmen sorgen. Apple erklärt in den eigenen App Store Review Guidelines, dass Ads – wie jene zum Boosten von Posts, etwa in der iOS Instagram oder Facebook App – als In-App-Kauf eingestuft werden. Damit erhält Apple 30 Prozent Provision, was den Preis für diese Art von Werbung wiederum insgesamt erhöhen dürfte. Das ist für KMU problematisch. Und diesen Punkt führt Meta in der Kritik an Apples Praxis auch an.

Apple vs. Meta: App Store Tax sorgt für weiteres Zerwürfnis

Bei Apples Guidelines heißt es konkret zu den Post-Boost-Optionen in Social Ads:

Digital purchases for content that is experienced or consumed in an app, including buying advertisements to display in the same app (such as sales of ‚boosts‘ for posts in a social media app) must use in-app purchase.

Zum ersten Mal setzt Apple damit eine Art Provision für Advertising direkt in iOS Apps fest. Das verärgert insbesondere die Unternehmen hinter großen Social-Plattformen; allen voran Meta. Der Konzern geht schon seit Jahren immer wieder auch öffentlich in die Auseinandersetzung mit Apple. So war Meta über die Einführung der App Tracking Transparency Apples nicht glücklich und startete sogar Kampagnen gegen diese Entwicklung.

Jetzt meldet sich Meta auch zur neuen Regelung Apples zu Wort, wie Alex Heath bei The Verge berichtet. Meta-Sprecher Tom Channick erklärte gegenüber dem Tech Publisher:

Apple continues to evolve its policies to grow their own business while undercutting others in the digital economy. Apple previously said it didn’t take a share of developer advertising revenue, and now apparently changed its mind. We remain committed to offering small businesses simple ways to run ads and grow their businesses on our apps.

Bei Metas Apps, aber auch in Apps wie TikTok und Twitter sind Boost-Optionen zum Hervorheben von Beiträgen gang und gäbe. Allerdings, so Heath, haben TikTok und Twitter bereits Apples In-App-Purchase-System genutzt, Instagram und Facebook nicht. Das wird für letztere mit Apples Anpassung der Richtlinien aber obligatorisch, obwohl es laut Unternehmenssprecher Peter Ajemian bereits seit Jahren für Social Media Apps so vorgesehen ist:

For many years now, the App Store guidelines have been clear that the sale of digital goods and services within an app must use In-App Purchase. Boosting, which allows an individual or organization to pay to increase the reach of a post or profile, is a digital service — so of course In-App Purchase is required. This has always been the case and there are many examples of apps that do it successfully.

Für Großunternehmen dürfte es keine immensen Unterschiede machen, wenn die Kosten für Boosts auf Instagram und Facebook leicht ansteigen, weil Apple jetzt daran mitverdient. Doch KMU oder Einzelpersonen könnten die Veränderung deutlich zu spüren bekommen, meint auch Tech-Experte Alex Heath. Zwar geht es Apple sicherlich darum, gemäß den eigenen Regeln an In-App-Käufen auch auf Social-Media-Plattformen mitzuverdienen. Doch damit setzt der Konzern weiterhin auf die Konfrontation mit Meta. Die nächste Auseinandersetzung folgt bestimmt.

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