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Unternehmenskultur
Mehr Stress bei Führungskräften – Burn-out-Risiko steigt

Mehr Stress bei Führungskräften – Burn-out-Risiko steigt

Selina Beck | 24.10.22

Die Führungskräfte haben Probleme, sich in der neuen Arbeitswelt zurechtzufinden. Das beeinträchtigt auch die Arbeitszufriedenheit und Gesundheit.

Die aktuelle internationale Pulse Studie des Future Forum von Slack zeigt schockierende Ergebnisse: Die Zufriedenheit von Führungskräften am Arbeitsplatz ist letztes Jahr global um 15 Prozent gesunken. Damit steigt auch das Risiko für eine Burn-out-Erkrankung, denn 40 Prozent der Befragten fühlen sich ausgebrannt.

Druck auf die Führungsebenen

Die Führungskräfte haben noch Schwierigkeiten in der neuen Arbeitswelt. Seit Beginn der Pandemie mussten sich die Führungskräfte in schnellem Tempo in der neuen Arbeitswelt zurechtfinden. Die Vorgesetzten, die aufgrund der Belastungen wieder in alte Führungsmuster zurückfallen, stoßen bei den Arbeitnehmer:innen laut den Expert:innen des Reports auf Widerstand. Dadurch erhöht sich der Druck auf die Führungsebenen.

So sagen 40 Prozent der Führungskräfte weltweit, dass sie unter mehr arbeitsbedingtem Stress und Ängsten leiden. Der Wert der Work-Life-Balance hat sich zudem um 20 Prozent verschlechtert. Diskrepanz herrscht auch beim Arbeitsort: Arbeitnehmer:innen können sich dreimal häufiger als Führungskräfte vorstellen, komplett im Home Office zu arbeiten. Das zeigt auch eine aktuelle Studie von Fiverr. 86 Prozent der Befragten in Deutschland ziehen es vor, ihren Arbeitsort flexibel zu wählen.

Wunsch nach Selbstbestimmung

Auch bei den Arbeitszeiten ist der Wunsch nach Flexibilität und Selbstbestimmung ausgeprägt. 96 Prozent der Befragten sind gegen feste und von den Arbeitgeber:innen vorgegebene Arbeitszeiten. Sheela Subramanian, Vice President und Co-Founder des Future Forum, sagt dazu:

Wir befinden uns nach wie vor im größten strukturellen Wandel unserer Arbeitswelt und Führungskräfte spüren diesen Druck. Die instabile Wirtschaftslage, die Great Resignation und die Diskrepanz zwischen Führungskräften und Mitarbeiter:innen im Hinblick auf Flexibilität am Arbeitsplatz machen es schwieriger, mit Zuversicht zu führen – man kann sich nicht mehr auf die alten Führungsleitfäden verlassen.

Dennoch erleben viele Arbeitnehmer:innen eine Rückkehr in alte Arbeitsmodelle. So sind 35 Prozent der Befragten wieder fünf Tage pro Woche im Büro tätig. Dies ist der höchste Wert seit Juni 2020.

Burn-out-Risiko steigt an

Die unterschiedlichen Erwartungshaltungen wirken auch auf die Burn-out-Statistik: In Deutschland fühlen sich 35 Prozent der Befragten ausgebrannt. Das entspricht einem Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zu den vorherigen Ergebnissen. Dies ist ein alarmierendes Signal – Unternehmen sollten dieses vor allem aufgrund des Fachkräftemangels ernst nehmen.

Burn-out gilt als eine der Hauptursachen für die Great Resignation. Über die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer:innen sagt bereits jetzt, dass sie sich innerhalb eines Jahres nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen wollen. Eine Maßnahme zur Gesundheitsförderung könnten etwa unbegrenzte Urlaubstage sein. In diesem Artikel findest du weitere Ideen zur Burn-out-Prävention.

Rahmenbedingungen müssen verändert werden

Die Ergebnisse zeigen, dass Flexibilität am Arbeitsplatz für 86 Prozent der Arbeitnehmer:innen der zentrale Faktor für die allgemeine Arbeitszufriedenheit ist. Für die langfristige Bindung an ein Unternehmen müssen sich die Rahmenbedingungen ändern. Sheela Subramanian empfiehlt:

Mit der Umstellung auf eine digitale Firmenzentrale erhöhen Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit in einer kritischen Zeit. Organisationen müssen sich den Anforderungen der neuen Arbeitswelt anpassen, damit sie auch künftig Top-Talente anziehen und halten können.

Das Future Forum Pulse wird vierteljährlich veröffentlicht und basiert auf einer Umfrage unter mehr als 10.000 Wissensarbeitenden in Deutschland, Australien, Frankreich, Großbritannien, Japan und den USA. In Deutschland wurden 1.067 Teilnehmer:innen befragt.

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