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Human Resources
Burnout-Prävention: Diese Maßnahmen können Unternehmen zum Schutz der Angestellten treffen

Burnout-Prävention: Diese Maßnahmen können Unternehmen zum Schutz der Angestellten treffen

Michelle Winner | 14.12.21

Burnout war bereits vor der Pandemie ein Problem, doch sein Risiko steigt durch die Krise an. Unternehmen müssen konkret handeln und zum Schutz der Mitarbeiter:innen beitragen.

Seit 2019 hat die WHO Burnout als Syndrom eingestuft, das in Zusammenhang mit Überarbeitung und anderen Belastungen der Arbeitswelt steht. Sowohl Angestellte als auch Führungskräfte können davon betroffen sein und in den letzten eineinhalb Jahren wurde das Risiko für ein Burnout durch die Pandemie noch begünstigt. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen unterstützen und Präventionsmaßnahmen ergreifen. Wie solche aussehen können, zeigt das Fallbeispiel von Tech-Unternehmen HubSpot.

Unterstützung der Mitarbeitenden durch die 5 Rs

HubSpot arbeitet an einer nachhaltigeren Arbeitsweise, die Mitarbeiter:innen zu mehr Ausgeglichenheit verhelfen soll. Das Unternehmen hat sich dazu verpflichtet, die Angestellten langrfristig bei der Prävention und Bekämpfung von Burnout zu unterstützen. Dabei verfolgt es ein Programm, das sich nach den fünf Rs richtet. Darunter verstehen sich die folgenden Begriffe:

  • Rest
  • Recharge
  • Reboard
  • Resilience
  • Root Cause

Besonders der letzte Begriff scheint von großer Bedeutung zu sein, denn neben Angeboten zur Erholung und zum Abschalten, ist es unabdingbar auch die Hauptursache(n) von Burnout zu finden und auszumerzen. Um nicht nur leere Versprechungen zu machen, hat HubSpot bestimmte Schritte unternommen, um seine Präventionsziele zu erreichen. Diese können auch von anderen Unternehmen übernommen und umgesetzt werden.

Globale Urlaubswoche für alle Mitarbeiter:innen

Bei HubSpot stehen den Mitarbeiter:innen schon lange ein 5-Jahres-Sabbatical, unbegrenzte Urlaubstage und eine flexible Arbeitszeitgestaltung zu. Doch diese Freiheiten heißen nicht automatisch, dass die Angestellten sich genug Zeit für sich selbst und zum Entspannen nehmen. Bei HubSpot ist man der Ansicht, dass Urlaub machen leichter fällt, wenn wirklich das gesamte Unternehmen eine Pause macht und niemand sich fürchten muss, etwas zu verpassen. Aus diesem Grund gibt es seit diesem Jahr eine globale Urlaubswoche für alle Mitarbeitenden, die künftig jedes Jahr in der Woche vom 4. Juli stattfinden soll.

Keine Meetings am Freitag

Tägliche Meetings rauben Zeit und Nerven. Um das zu verhindern und den Mitarbeiter:innen mehr Zeit fürs konzentrierte Arbeiten, Vorbereitungen oder Entspannen zu geben, finden bei HubSpot keine internen Meetings mehr an Freitagen statt.

Ressourcen für Führungskräfte

Studien belegen, dass die Unterstützung von Führungskräften dazu beitragen kann, dass das Burnout-Risiko für Mitarbeitende gesenkt wird. Anhand dessen versucht Hubspot den Vorgesetzten Ressourcen mit an die Hand zu geben, die ihnen beim Führen der Teams helfen. Dazu gehören Schwerpunkte wie die Integration von hybridem Arbeiten, Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung. Katie Burke, Chief People Officer bei HubSpot, erklärt:

Wir bei HubSpot erwarten von einer guten Führung, dass sie leistungsstarke Teams aus der Ferne aufbauen und weiterentwickeln können. Dank unserer Fachkraft „Remote Inclusion Program Manager“ verfügen wir bereits über eine Menge großartiger Ressourcen, aber es ist wichtig, dass wir die Personalabteilung und Führungskräfte bei HubSpot weiterhin mit Schulungen und Workshops unterstützen und den Aufbau psychologischer Sicherheit inklusive Einstellung von neuem Personal fördern, und zwar virtuell.

Workshops zu nachhaltiger Leistungsfähigkeit

Als weitere Präventionsmaßnahme bietet HubSpot Workshops an, ganz besonders einen zum Thema Resilienz. Das Wichtige hierbei ist, dass Angestellte sich ihre Zeit selbst einteilen und entscheiden können, wann sie die verschiedenen Einheiten des Workshops belegen. Möglich ist das, weil es sich um ein hybrides Programm handelt. Der Workshop basiert zudem auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Themen wie Stressreduzierung und Leistungsfähigkeit.

Die Ursache bekämpfen

Wie in den fünf Rs beschrieben, will HubSpot nicht nur die Symptome behandeln, sondern den Kern des Übels ergründen und ausmerzen. Um das zu erreichen, soll unter anderem die Priorität auf die Personalplanung gelegt werden. Was damit gemeint ist, erläutert Burke:

Bei der Ursachenanalyse sind drei Dinge aufgefallen, die wir angehen müssen:
1) Wir brauchen einen klareren Rahmen für die Entscheidungsfindung im gesamten Unternehmen, damit wir keine Zeit in Sitzungen verbringen, die weder sinnvoll noch produktiv sind.
2) Wenn wir so schnell wachsen, wie wir es tun, müssen wir unsere Personal- und Managementressourcen entsprechend der Realität anpassen.
3) Wir müssen uns klare Ziele setzen und diese im Auge behalten. Außerdem müssen wir realistisch einschätzen, was wir bis wann erreichen können.

Es sollen also klare Erwartungen für die Kommunikation und Zusammenarbeit festgelegt und Entscheidungswege vereinfacht werden. Dadurch kann der Arbeit etwas Druck genommen werden. Und auch Konflikte, Misskommunikation und Unsicherheiten, die schnell zu Stress führen, lassen sich einfacher vermeiden. Yamini Rangan, CEO von HubSpot, erklärt abschließend:

Wir möchten, dass HubSpot ein Arbeitgebender ist, der Menschen ermöglicht, ihr Bestes zu geben. Um das zu erreichen, müssen wir uns daran erinnern, dass wir einen Marathon laufen und keinen Sprint. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dabei helfen, nachhaltigere Arbeitsweisen zu entwickeln, indem wir unsere flexible Unternehmenskultur noch mehr ausweiten, aber auch die Ursachen von Burnout angehen. Deshalb freue ich mich über diese neuen Initiativen, die darauf abzielen, langfristig mehr Ausgewogenheit in die Arbeit bei HubSpot zu bringen.

Die von HubSpot ergriffenen Schritte können auch von anderen Unternehmen übernommen werden oder zumindest als Inspiration für eigene Maßnahmen dienen. Denn wenn etwas feststeht, dann, dass Burnout nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf – zu keiner Zeit und ganz besonders nicht zu Krisenzeiten. Immer mehr Arbeitnehmer:innen drohen in das Loch zu rutschen und sind sie erstmal darin gefangen, braucht es viel Zeit und Arbeit, sie wieder hinauszubekommen. Und das hinterlässt Spuren. Prävention ist deshalb der Schlüssel zur Lösung und Unternehmen können viele Maßnahmen ergreifen, um ihre Mitarbeiter:innen zu unterstützen.

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