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Programmatic Advertising
Facebook Audience Network: Wie verändern die neuen Formate den Videomarkt?

Facebook Audience Network: Wie verändern die neuen Formate den Videomarkt?

Tina Bauer | 25.05.16

Mit der Integration neuer Video Ad Formate in sein Audience Network macht Facebook einen weiteren Schritt in Richtung Marktherrschaft und sagt Google den Kampf an.

Facebook hat angekündigt, die Reichweite von Video Ads durch Integration in das Audience Network zu erweitern. Damit können Werbetreibende Video Inventar neben Facebook und Instagram auch auf Drittanbieterseiten und Apps kaufen und ihr Zielpublikum dort erreichen. Welche neuen Formate führt die Plattform dafür ein und wie wirkt sich das auf den Video Markt aus?

Einsatz zweier unterschiedlicher Formate: In-Article & In-Stream

Der Konsum von Video Content nimmt immer weiter zu: So konnte Instagram allein in den vergangenen sechs Monaten einen Anstieg um 40 Prozent verzeichnen und auf Facebook werden nach eigenen Angaben 100 Millionen Stunden Video täglich geschaut – und die Nachfrage wächst. Aus diesem Grund will Facebook nun auch Video Inventar über das Audience Network zugänglich machen und somit auf der Erfolgswelle ihres Video Ad Modells weiterreiten.

In-Article Video Ads können vorerst nur innerhalb der Instant Articles zwischen dem Text implementiert werden. Die Videos sollen automatisch abspielen, sobald mindestens 50 Prozent des Videos sichtbar sind.

Die In-Stream Video Ads hingegen sollen auch gleich zu Beginn auf anderen Mobile sowie Desktop Plattformen und Apps als zehn bis 30 Sekunden lange Pre-, Mid- oder Postroll Clips verfügbar sein. Leider werden Advertiser nicht darüber bestimmen können, wo die Werbeclips ausgespielt werden, doch hofft Facebook mit seinem ausgefeilten Targeting und dem riesigen Datenset das jeweils relevante Publikum auch ohne Vorgaben zu erreichen.

Publisher, die mit der Komplexität und der Fragmentierung des Marktes für Videoangebote hadern, werden darüber erfreut sein, dass Facebook ihnen nun eine einfache Variante zum Video Advertising zur Verfügung stellt. Für den Konsumenten ist allerdings bislang nicht klar, ob die Videos mit einer Option zum Überspringen ausgestattet sein werden.

Quo Vadis, Facebook?

Obwohl Video das Format ist, was bei den Usern immer besser ankommt, können Preroll Ads das nicht von sich behaupten. Hier warten die Nutzer förmlich auf Skip-Button, um endlich zum gewünschten Bewegtbild-Content zu gelangen. Google ist dieser Entwicklung entgegen gekommen und erlaubt Advertisern nur noch unüberspringbare Prerolls mit einer maximalen Länge zwischen 15 und 20 Sekunden. Überschreiten sie diese Länge, muss der Skip-Button nach fünf Sekunden im Video erscheinen. Facebook hingegen erlaubt für seine Video Ad Formate bis zu 30 sekündige Clips, deren Länge in zweierlei Hinsicht eine Herausforderung für die Advertiser und Publisher darstellt: Advertiser müssen anregenden Content produzieren, der die Nutzer zum An- und Weiterschauen verleitet, während der Publisher über ein interessiertes Publikum verfügen sollte. Andernfalls wird sich kein Nutzer 30 Sekunden lange Werbevideos ansehen und die Budgets wären sinnlos herausgeworfen.

Facebook ist ein mächtiges Werbenetzwerk, das in der Vergangenheit schon mehrfach unter Beweis stellen konnte, dass es dazu in der Lage ist den Markt zu transformieren. Wo will das Netzwerk mit seiner Integration von Video Ads in das Audience Network also langfristig hin? Die Plattform entfernt sich mehr und mehr von seinen ursprünglichen Wurzeln als soziales Netzwerk und es macht den Anschein, als würde es bestehende Traditionen im klassischen Marketing aufbrechen wollen: So könnte Facebook mit diesem Vorstoß einen Fuß in die Tür des TV Werbemarktes bekommen, der sich gegenüber neuen Medien noch allzu häufig verschlossen hält. Auch macht das Netzwerk Google mit diesem Schritt eine Kampfansage, das bisher Marktführer in der Monetarisierung von Video Ads sowohl auf den eigenen Plattformen als auch auf Dritanbieterseiten war.

Quelle: ExchangeWire

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