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Twitter: Weniger strenge Folgen für Regelbruch und neuer Einspruchprozess bei gesperrtem Konto

Twitter: Weniger strenge Folgen für Regelbruch und neuer Einspruchprozess bei gesperrtem Konto

Niklas Lewanczik | 31.01.23

Künftig möchte Twitter nur noch Accounts sperren, die sich schwere oder wiederholte Verstöße gegen die Richtlinien zuschulden kommen lassen. Wer bereits gesperrt wurde, kann ab dem 1. Februar über ein neues System Einspruch einlegen.

Der Kurznachrichtendienst Twitter verspricht seinen Usern, bei Verstößen gegen die Richtlinien fortan mehr Milde walten zu lassen. Accounts sollen laut Twitters Safety Team nur noch gesperrt werden, sofern sie für „severe or ongoing, repeat violations“ verantwortlich sind. Zu den schweren Verstößen gehören nach Twitters Angaben unter anderem das Teilen von illegalen Inhalten oder der Beitrag zu illegalen Aktivitäten, das Drohen mit oder Anstacheln zu Gewalt, Privatsphäreübertretungen, Spam, Plattformmanipulationen und das gezielte Belästigen von Usern.

Wer sich leichterer Verstöße gegen die Richtlinien schuldig macht, soll mit weniger drastischen Strafen davonkommen. So möchte Twitter bei betreffenden Accounts nur die Reichweite der Tweet einschränken oder die Ersteller:innen darum bitten, diese zu löschen.

Auch der Einspruchprozess für gesperrte Twitter Accounts wird neu gestaltet

Ab dem 1. Februar 2023 können alle Kontobesitzer:innen Einspruch gegen eine Sperrung vornehmen und im Kontext neuer Kriterien des Unternehmens bewertet werden. Diese korrelieren mit den weniger drastischen Maßnahmen, die Twitter bei Richtlinienverstößen ansetzt. Ende 2022 hat Twitter damit begonnen, Konten zu reaktivieren, die nach Ansicht der neuen Unternehmensführung zu Unrecht mit einer dauerhaften Sperre belegt worden waren. Dabei wurden laut Twitters Safety Team keine Accounts reaktiviert, denen schwere Verstöße gegen die Richtlinien vorgeworfen wurden.

Dieses erneuerte Einspruchverfahren sowie das ansgestrebte laschere Vorgehen bei konkreten Fällen von Verstößen gegen die Richtlinien dürfte manche User, Datenschützer:innen, aber auch Advertiser verunsichern – immerhin geht es für letztere auch um eine brands-sichere Umgebung für ihre Ads. Schon die Generalamnestie von Twitter CEO Elon Musk, bei der er im Herbst 2022 diverse gesperrte Accounts – unter anderem jene der berüchtitgen User Donald Trump und Andrew Tate – reaktivierte, sorgte für Unmut bei vielen Usern. Nach der Übernahme von Elon Musk hat Twitter ein wachsendes Problem mit Hate Speech und Fake News, was auch dazu beiträgt, dass hunderte große Advertiser der Plattform bereits den Rücken gekehrt haben. Die drastischen Stellenkürzungen im Bereich Content-Moderation sowie die Vorgaben, bestimmte Richtlinien aufzuweichen, die vor Fake News schützen, etwa im Bereich Covid-19, sorgen für wenig Brand, Creator und User Safety. Daher dürften die jüngsten Ankündigungen Twitters zur Durchsetzung der eigenen Richtlinien in Teilen der Branche Besorgnis erregen.


Twitter arbeitet an Video-Chats und Creator Awards, verschiebt den neuen View Counter und bietet eine vorteilhafte Blue-Bezahloption. Doch all die Neuerungen täuschen nicht darüber hinweg, dass der Umsatz einbricht. YOY ging er um 40 Prozent zurück.

Umsatzeinsturz und Kulturschock bei Twitter

– trotz Update-Welle für User

© Akshar Dave - Unsplash, Hand mit Smartphone im Dunkeln, Twitter Logo auf Bildschirm
© Akshar Dave – Unsplash

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