Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Unternehmensnews
ByteDance verzeichnet hohes Umsatzplus, während die australische Regierung TikTok jetzt auch auf Dienstgeräten verbietet

ByteDance verzeichnet hohes Umsatzplus, während die australische Regierung TikTok jetzt auch auf Dienstgeräten verbietet

Larissa Ceccio | 04.04.23

Während TikToks Verbleib in den USA und darüber hinaus unklar ist, hat der Mutterkonzern ByteDance laut Medienberichten zufolge die Gewinne vergangenes Jahr um 30 Prozent steigern können. Derweil verbannt auch Australien die Video-App von Regierungsgeräten.

Die Kurzvideo-Plattform steht in Verdacht, User-Daten an chinesische Behörden weiterzugeben. Dieser konnte jedoch bisher nicht bestätigt werden. Den Zugriff durch ByteDance in China hatte der TikTok-Chef bei der Anhörung im US-Kongress kürzlich wiederum bestätigt, jedoch nicht die Weitergabe. TikTok weist die Verdächtigungen in diesem Kontext vehement zurück und wirbt um Vertrauen mit Plänen für die Datenspeicherung in den USA und Europa sowie eine unabhängige Aufsicht. Die Entertainment App setzt somit mehr oder weniger alles daran, um ein Verbot in den USA abzuwenden und arbeitet sogar bereits parallel am Aufbau einer weiteren App dort: der Instagram-ähnlichen App Lemon8.


Nach der Aussage des TikTok CEO vor dem US-Kongress spitzt sich die Diskussion um die Legitimität der App in den USA zu. Inzwischen setzt das Unternehmen auf einen 4-Punkte-Plan und die über 150 Millionen US User als Fürsprecher:innen, um ein Verbot abzuwenden. US-Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez ging mit einem Video, in dem sie sich ebenfalls gegen ein Verbot ausspricht, viral.

Virale Videos und Datenschutzplan:
So wehrt sich TikTok gegen ein US-Verbot

© visuals – Unsplash


Während also die Debatte über ein US-Verbot TikToks im vollen Gange ist, verschiedene Regierungen die App bereits auf Dienstgeräten verboten haben, soll es um die Erlöse des Mutterkonzerns ByteDance wiederum sehr gut bestellt sein.

ByteDance machte 2022 30 Prozent mehr Umsatz

Die Umsätze des Konzerns Bytedance seien 2022 um mehr als 30 Prozent auf über 80 Milliarden US-Dollar (rund 74 Milliarden Euro) gestiegen, berichten unter anderem der Publisher The Information und der Finanzdienst Bloomberg. Bytedance habe die Zahl in einem Schreiben an die eigenen Investor:innen genannt, schreibt Bloomberg in dem Artikel. Da Bytedance nicht an der Börse notiert ist, muss das Unternehmen keine Geschäftszahlen veröffentlichen. Wie viel Tiktok zu diesem Plus an Umsatz beitrug, ist somit unklar.

Wahrscheinlich dürfte der Anteil TikToks am Gesamtumsatz von ByteDance jedoch vergleichsweise gering sein. Den Großteil an Einnahmen generiert ByteDance nämlich in China, wo der Konzern die separate chinesische Tiktok-Variante Douyin betreibt. The Information verweist darauf, dass Tiktok für dieses Jahr Werbeeinnahmen von rund zehn Milliarden US-Dollar vorhergesagt hat, zweieinhalbmal so viel wie 2021.

Auch Australien untersagt TikTok-Nutzung auf Regierungsgeräten

Neuen Berichten zufolge wird TikTok wegen Sicherheitsbedenken jetzt auch auf mobilen Endgeräten der australischen Regierung gesperrt, so Die Zeit. Staatsbedienstete in Australien müssen künftig die Entertainment App wegen Sicherheitsbedenken von ihren Smartphones löschen und das Verbot werde „so bald wie möglich“ in Kraft treten, teilte der Generalstaatsanwalt Mark Dreyfus jüngst mit. Mit dem australischen Verbot haben alle Mitglieder des sogenannten „Five Eyes Intelligence Sharing Network“ – bestehend aus Australien, Kanada, den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und Neuseeland – TikTok auf Regierungsgeräten verboten. Frankreich, Belgien und die Europäische Kommission haben ähnliche Verbote beschlossen. Darüber hinaus hat sogar das FBI vor der Nutzung der App gewarnt.

Der australische Premierminister Anthony Albanese hat die Richtlinie nach einer Überprüfung des Innenministeriums zu den Risiken erlassen, die von der in chinesischem Besitz befindlichen App ausgehen, so die Zeitung The Australian. Das Verbot würde für Mobiltelefone und andere Geräte gelten, die von der Regierung für Politiker:innen und Beamt:innen ausgegeben werden.

TikTok wehrt sich gegen die Verbote

In einer Erklärung von Lee Hunter, General Manager bei TikTok Australien und Neuseeland, heißt es:

If confirmed, we are extremely disappointed by this decision which, in our view, is driven by politics, not fact. We are also disappointed that TikTok, and the millions of Australians who use it, were left to learn of this decision through the media, despite our repeated offers to engage with (the) government constructively about this policy. Again, … there is no evidence to suggest that TikTok is in any way a security risk to Australians and should not be treated differently to other social media platforms.

Tiktok betont, man sehe sich nicht als Tochter eines chinesischen Konzerns, da Bytedance zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investor:innen sei und der offizielle Firmensitz auf den Caymaninseln in der Karibik liege. Kritiker:innen argumentieren, dass die chinesischen Gründer dank höherer Stimmrechte bei einem Anteil von 20 Prozent die Kontrolle behalten und ByteDance eine große Zentrale in Peking besitzt.

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*