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Technologie
OpenAI verliert Geld mit ChatGPT Pro
OpenAI-Logo vor OpenAI-Hintergrund, © OpenAI via Canva

OpenAI verliert Geld mit ChatGPT Pro

Niklas Lewanczik | 06.01.25

Weil die ChatGPT Pro User ihr Abonnement deutlich mehr nutzen, als von OpenAI zunächst angenommen, verliert das Unternehmen mit dem Angebot Geld. Doch langfristig dürfte sich die Investition in die User-Bindung auszahlen.

Im Dezember führte OpenAI endlich ein neues Abonnementmodell ein: ChatGPT Pro. Dieses bietet Usern die Option, uneingeschränkten Zugriff auf OpenAI o1 und o1-mini sowie GPT-4o zu nutzen, den Advanced Voice Mode umfassend einzusetzen und den hochleistungsfähigen o1-Pro-Modus für die eigenen Zwecke zu berücksichtigen. Außerdem erhalten User den erweiterten Zugriff auf das KI-Video-Tool Sora und höhere Nutzungslimits für „Video und die Bildschirmfreigabe im fortgeschrittenen Audiomodus“. Das Modell kostet 200 US-Dollar pro Monat – zuzüglich Umsatzsteuer. Den Preis hat OpenAI CEO Sam Altman nach eigener Aussage selbst festgelegt. Er war davon ausgegangen, dass das Unternehmen damit Gewinn machen würde. Doch er wurde gerade aufgrund der Begeisterung der User für das Angebot eines besseren belehrt.


ChatGPT Pro und o1:

OpenAI hebt KI-Leistung auf ein neues Level

Laptop mit ChatGPT App auf Tisch neben Glasflasche
© OpenAI via Canva


OpenAI CEO spricht von Verlust durch ChatGPT Pro-Abonnement

Auf X gibt Sam Altman an, dass das Unternehmen mit dem neuen Pro-Abonnement Verlust macht. Das hänge damit zusammen, dass die User das Angebot in einem solch großen Umfang nutzen. Daher steigen die Kosten für OpenAI in einem Maße, das von den Einnahmen über das Abonnement nicht mehr aufgegangen werden kann.

Insgesamt muss OpenAI derzeit noch mit massiven Verlusten umgehen. Die New York Times berichtete im Herbst 2024 zwar von 3,7 Milliarden US-Dollar Einkünften, die das Unternehmen für 2024 prognostizierte. Allerdings standen zu der Zeit ebenso rund fünf Milliarden US-Dollar Verlust im Raum. Noch kämpft das KI-Unternehmen gegen den enormen Kostenaufwand der KI-Entwicklung und für das Betreiben enorm leistungsfähiger Modelle und Tools an, während immer neue Monetarisierungsoptionen gesucht werden. Auch zahlt OpenAI Publishern und anderen Plattformen wie Reddit Geld, um deren Inhalte für das KI-Training nutzen zu dürfen.

Umsatzpotentiale: Von Preiserhöhungen, Hardware und Werbung

Gleichzeitig wird das Unternehmen von anderen Tech Playern monetär unterstützt. Besonders Microsoft liefert Support in Milliardenhöhe. Langfristig dürfte sich die Rechnung aber zu OpenAIs Gunsten drehen. Denn das Unternehmen kann einerseits die Abonnementpreise erhöhen, andererseits auch neue Abonnements zu den bestehenden – Plus, Pro, Enterprise, Team, Edu – hinzufügen. Eine deutliche Preiserhöhung für ChatGPT Plus stand 2024 bereits im Raum, könnte in diesem Jahr womöglich noch folgen.

Darüber hinaus könnte ein Hardware-Produkt, an dem zusammen mit dem einst langjährigen Apple-Design-Chef Jony Ive gearbeitet werden soll, den Umsatz langfristig enorm steigern. Das wäre besonders dann der Fall, wenn OpenAI noch bessere Modelle zu liefern imstande ist. Jüngst thematisierte Altman auf X sogar die Nähe zur Singularität in der KI-Entwicklung. Der Weg zur AGI (Artificial General Intelligence) ist geebnet.

Außerdem könnte ein ganz zentraler Bestandteil der modernen Digitalwelt OpenAI zu deutlich mehr Umsatz in kürzerer Zeit verhelfen: Werbung. Noch gibt es laut CFO Sarah Friar zwar keine konkreten Pläne für eine Werbeintegration; doch erwogen wird diese bereits.

Unser derzeitiges Geschäft wächst rasant und wir sehen in unserem bestehenden Geschäftsmodell erhebliche Chancen. Wir sind zwar offen für die Erschließung weiterer Einnahmequellen in der Zukunft, haben jedoch keine konkreten Pläne, Werbung zu betreiben.

Und da Perplexity, Google und Co. schon Ads in KI-generierte Ergebnisse integrieren, ist OpenAI womöglich gut beraten, künftig nachzuziehen, um auch die eigenen Finanzen zu optimieren.


OpenAI:

Werbung als nächster großer Schritt zur KI-Monetarisierung?

© OpenAI
© OpenAI

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