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OpenAI: Werbung als nächster großer Schritt zur KI-Monetarisierung?

OpenAI: Werbung als nächster großer Schritt zur KI-Monetarisierung?

Larissa Ceccio | 03.12.24

Werbung in KI-Produkten könnte OpenAI zusätzliche Einnahmen bringen, doch das Unternehmen bleibt bei der Implementierung vorsichtig. Lies, was die CFO dazu sagt.

OpenAI, das Unternehmen hinter fortschrittlichen KI-Technologien und -Tools wie ChatGPT, hat in einem Interview mit der Financial Times angekündigt, dass es die Möglichkeit in Betracht zieht, Werbung in seine KI-Produkte zu integrieren. Die britische Tageszeitung verweist jedoch auch darauf, dass die Führungskräfte von OpenAI noch unentschlossen seien, wie sie Anzeigen in ihre KI-Produkte integrieren sollen – unter Berufung auf zwei mit den Diskussionen vertraute Personen. OpenAI CEO Sam Altman soll jedoch für die Erschließung dieser neuen Einnahmequelle sein.

Monetarisierung durch Werbung: OpenAI könnte dem Trend der Tech-Branche folgen

Es liegt nahe, dass OpenAI in Zukunft die umfangreichen Nutzer:innenbestände und User-Interaktionen mit seinen KI-Systemen monetarisieren könnte, zusätzlich zu den Einnahmen aus Abonnements. Denn Werbung stellt eine naheliegende Möglichkeit dar, um zusätzliches Umsatzpotenzial zu erschließen. Ähnliche Modelle werden bereits von anderen großen Akteur:innen der Technologiebranche verfolgt: Google nutzt Werbung für die KI-gesteuerten Suchergebnisse und -übersichten, Microsoft integriert Werbung in diverse KI-Dienste, auch Dritter, und auch Perplexity, eine AI Answering Machine, hat kürzlich Werbung eingeführt.


Google stellt Ads in AI Overviews live

© Google via Canva


OpenAI wägt Werbeoptionen ab, bleibt aber vorsichtig

Die Diskussion um Werbung wird von Führungskräften wie Sarah Friar und dem Chief Product Officer Kevin Weil vorangetrieben, die umfangreiche Erfahrungen im Werbebereich, insbesondere bei großen Plattformen wie Instagram, mitbringen. Im Mai schloss sich außerdem Shivakumar Venkataraman von Google dem Unternehmen an, um den Bereich Suchmaschinenwerbung zu leiten. Trotz dieser Bestrebungen betonte Friar, dass OpenAI derzeit keine konkreten Pläne habe, Werbung aktiv zu betreiben. Sie sagte im Interview:

Unser derzeitiges Geschäft wächst rasant und wir sehen in unserem bestehenden Geschäftsmodell erhebliche Chancen. Wir sind zwar offen für die Erschließung weiterer Einnahmequellen in der Zukunft, haben jedoch keine konkreten Pläne, Werbung zu betreiben.

Friar hob zudem hervor, dass Werbemodelle auch Nachteile haben können, wie die Anfälligkeit für Schwankungen im allgemeinen Konjunkturzyklus. Zudem besteht die Gefahr, dass der Fokus eines Unternehmens von der Zufriedenheit der Nutzer:innen hin zu den Bedürfnissen der Werbekund:innen verschoben wird.

Obwohl sich OpenAI derzeit vorsichtig in Bezug auf die Integration von Ads zeigt, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, ehe die viel genutzten Inventare des Unternehmens mit Werbung monetarisiert werden; der Konkurrenz das Werbefeld zu überlassen und die Umsatzquelle nicht auszuschöpfen wäre wirtschaftlich unlogisch, so sehr es User auch freuen würde.

OpenAI erwartet Verluste – Werbung als mögliche Lösung

Die Entscheidung, neue Einnahmequellen zu erschließen, wird auch durch die hohen Kosten für die Entwicklung innovativer KI-Modelle motiviert. OpenAI erwartet, in naher Zukunft deutlich mehr Kapital auszugeben, als es derzeit jährlich einnimmt. Das KI-Unternehmen wird derzeit mit 157 Milliarden US-Dollar bewertet, nachdem es im Oktober 6,6 Milliarden US-Dollar in einer neuen Finanzierungsrunde eingesammelt hat. Trotz dieser hohen Bewertung und Einnahmen hat das Unternehmen Schwierigkeiten, nachhaltig zu wirtschaften. Denn die Entwicklung seiner fortschrittlichen KI-Modelle ist äußerst kostspielig.

Laut einem früheren Bericht der New York Times erwartet OpenAI im Jahr 2024 Verluste von rund fünf Milliarden US-Dollar bei einem Umsatz von 3,7 Milliarden US-Dollar.


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© OpenAI

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