Threads Onboarding Guide für Creator: Den besten Content zum Launch – der in der EU vorerst ausbleibt

Der nahende Launch der textbasierten Meta-Plattform Threads fasziniert die Digitalszene. Die Verknüpfung mit Instagram könnte die Standalone App, die als ausgewiesene Antwort auf Twitter daherkommt, schon früh für zig Millionen User interessant machen. Darüber hinaus kann Threads womöglich über ActivityPub eine Kompatibilität mit anderen Netzwerken wie Mastodon aufbauen. Während Twitter nach den jüngsten Problemen – allen voran die Limitierung von sichtbaren Tweets pro Tag und die Bereitstellung einer neuen, funktionierenden TweetDeck-Version gegen eine obligatorische und kostenpflichtige Verifizierung – um Sichtbarkeit und Seriosität kämpft, halten einige Expert:innen Metas Threads für eine ernstzunehmende Konkurrenz für den Kurznachrichtendienst. Inzwischen sind auch Onboarding-Details für Creator, die schon vor dem Start von Threads Zugriff auf die Plattform erhalten haben, publik geworden. Daraus geht hervor, was Meta für den Start im Sinn hat.

Ab 6. Juli verfügbar:

Metas Twitter Killer App Threads im Überblick

Kein Start von null: Threads soll einfachen Zugriff bieten und Creator sollen mit starken Content helfen

Im Gespräch mit Chris Stokel-Walker von iNews hat Social-Media-Experte Matt Navarra erklärt, dass Meta mit Threads direkt mit Twitter in den Wettbewerb gehen möchte; und er ist der Meinung, dass die Plattform zur echten Gefahr für Elon Musks Twitter 2.0 wird.

There was always a burning desire inside of Zuckerberg to have at least one go at Twitter. This might be the first real risk to Elon Musk’s Twitter empire.

Navarra begründet das auch damit, dass Threads für sehr viele Menschen einfach einzurichten sein wird. Sie können Daten und Informationen einfach von Instagram transferieren, Freund:innen müssen nicht neu gesucht werden, die Abläufe dürften an gewohnte Muster erinnern. Immerhin haben laut Navarra einige User eine Hürde, eine Plattform von Grund auf neu kennenzulernen, quasi von null zu starten. Das wäre bei Threads nicht der Fall, sofern sie schon im Meta-Universum registriert sind. Wie genau die App zum Beispiel von Creatorn genutzt werden soll, geht auch aus dem Briefing hervor, das einige Influencer von Meta vorab erhalten haben. Darüber berichtet Business Insider, wie die Journalistin Amanda Perelli auf Twitter darlegt.

🇺🇸 SCOOP with @SydneyKBradley: Read the “early access” onboarding guide Meta sent select creators to test out Threads, its new Twitter competitor https://t.co/Acl7cQLIgZ

— Amanda Perelli (@arperelli) July 4, 2023

Zu den Creatorn mit Vorabzugang gehört laut Lia Haberman auch der Unternehmer und Social Media Star Gary Vaynerchuck. Dieser hat ausgerechnet auf Twitter schon den Start und seine mögliche Beteiligung auf Threads angeteasert.

Threads 🧵

— Gary Vaynerchuk (@garyvee) July 4, 2023

Lia Haberman teilt einige der Vorgaben, die Meta für die Early Access Creator bereitgestellt hat. Demnach sollten diese bis zum 6. Juli in der Testversion ein bis zweimal täglich etwas posten, um sich mit der Plattform vertraut zu machen. Aber die besten Inhalte sollten sie sich für den Launch-Tag aufsparen.

Save your best content for launch!

Außerdem sollen sie ihre Posts auf Instagram in ihren Stories und Feeds veröffentlichen.

Early access creators:

“We encourage you to post once or twice a day during early access to get used to how the app works, and plan a specific post to share on 7/6 for the day of launch when the public joins. Save your best content for launch!”https://t.co/O8x4ASpnMf pic.twitter.com/0wjBeY06nJ

— Lia Haberman (@liahaberman) July 4, 2023

Und ab dem 6. Juli müssen auch sie die öffentliche Threads-Version herunterladen, die dann auch allen anderen Usern via App Store und Play Store zur Verfügung stehen soll. Das gilt aber nicht für Nutzer:innen in der EU.

Aus Datenschutzgründen: Threads kommt auf unbestimmte Zeit nicht in die EU

Alle User, die sich in der EU bereits auf die neue Meta-Plattform gefreut haben, werden enttäuscht. Denn der Irish Independent berichtet, dass Meta den Launch nur in den USA und in Großbritannien plant, die EU aber außen vor bleibt. Nach Angaben der irischen Datenschutzbehörde kann Meta keinen der DSGVO gemäßen Datenschutz gewährleisten, wenn diverse User-Daten, von der Location bis zur Suchhistorie, von Instagram transferiert werden. Derzeit ist nicht klar, wann und ob Threads überhaupt in der EU ausgerollt wird.

Auch andere Dienste können in der Europäischen Union aufgrund von Datenschutzbedenken (noch) nicht genutzt werden, dazu zählt unter anderem Googles neuer KI-Chatbot für die Suche Bard.