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Twitter verliert Sichtbarkeit beim Google Ranking und macht Tweetdeck kostenpflichtig

Twitter verliert Sichtbarkeit beim Google Ranking und macht Tweetdeck kostenpflichtig

Niklas Lewanczik | 04.07.23

Google zeigt nach Twitters Limitierung der Tweet-Ansicht weniger Tweets in den Suchergebnissen an und Twitter verliert massiv an Sichtbarkeit. Gleichzeitig liefert die Plattform eine neue Version von TweetDeck. Um diese zu nutzen, müssen User bald aber verifiziert sein.

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ist erneut Chaos ausgebrochen. Die Plattform von Eigner Elon Musk, die inzwischen von Linda Yaccarino als CEO geführt wird, hat kürzlich die Anzahl der Tweets, die User sehen können, limitiert. Ein eindeutiger Grund ist nicht ganz klar, Musk äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich des Data Scrapings und der Systemmanipulation. Auch ein Bug könnte eine Rolle bei der temporären Einschränkung gespielt haben.

Die Tweet-Ansichtslimitierung für User und Systeme zeigt derweil schon negative Auswirkungen für Twitter. Die Plattform verliert auf Google massiv an Sichtbarkeit. Denn für viele Keywords zeigt Google keine Tweets mehr an, weil die Suchmaschine nicht genug Content crawlen kann. Steve Paine schreibt für SISTRIX, dass Twitter im US-Market binnen 24 Stunden bereits 32 Prozent Sichtbarkeit auf Google eingebüßt hat. Gegenüber The Verge erklärte Googles Lara Levin:

We’re aware that our ability to crawl Twitter.com has been limited, affecting our ability to display tweets and pages from the site in search results. Websites have control over whether crawlers can access their content.

Die Zahl der indexierten Twitter URLs sinkt derzeit stark. Während Twitter an Sichtbarkeit verliert, hat die dezentrale Konkurrenz Bluesky – kreiert von Twitter-Gründer Jack Dorsey – am ersten Juliwochenende parallel zu Twitters Chaos Rekord-Traffic-Werte verzeichnen können, wie CNBC berichtet. Unterdessen steht die große Twitter-Konkurrenz Threads von Meta kurz vor dem Launch. Am 6. Juli soll sie bereits im App Store verfügbar sein. Dabei soll Threads nicht nur eng mit Instagram verknüpft sein, was bereits hunderten Millionen Usern einen leichten Übergang zu dieser Twitter-Alternative ermöglichen könnte. Auch die Verbindung zum dezentralisierten Social-Media-Protokoll ActivityPub könnte Meta gewährleisten. Das würde Nutzer:innen erlauben, ihre Accounts und Follower auch zu anderen Plattformen mitzunehmen, die auf ActivityPub setzen – etwa Mastodon.

Noch mehr Veränderung auf Twitter, die nicht alle gutheißen werden

Neben den Einschränkungen der Tweet-Sichtbarkeit haben User auf Twitter zuletzt auch Probleme mit dem Kontoverwaltungssystem TweetDeck gehabt. Daraufhin hat Twitter bekanntgegeben, eine neue, verbesserte TweetDeck-Version zu starten, die die problembehaftete aktuelle Variante ablöst. Im Ankündigungs-Post heißt es, dass User in 30 Tagen (also womöglich ab dem 4. August etwa) verifiziert sein müssen, um das TweetDeck zu nutzen. Demnach müssen sie für die Funktionen zahlen, die das neue TweetDeck bietet, zu dem alle User migriert werden sollen. Ob auch die alte Version nach Ablauf der Frist weiterhin – kostenfrei – genutzt werden kann, ist unklar. Vermutlich wird Twitter einzig die aktualisierte Variante unterstützen.

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