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Performance Marketing
Share-Button Experiment: WhatsApp vs. Facebook

Share-Button Experiment: WhatsApp vs. Facebook

Anton Priebe | 15.09.14

Welcher Share-Button schlägt sich am besten im Mobile-Bereich? Torben Leuschner machte den Test und kam zu einem überraschenden Ergebnis.

Share-Buttons begleiten uns mittlerweile überall beim Surfen. Sämtliche Bereitsteller von Content animieren zum Teilen via Social Media oder anderweitig im persönlichen Netzwerk. Dabei stellt sich vielen Seitenbetreibern die Frage: Welche Share-Buttons machen am meisten Sinn?

Torben Leuschner ist seit 2008 selbstständiger Webentwickler für Agenturen tätig und zusätzlich an mehreren Startups beteiligt. Er nahm das Angebot von Facebook und WhatsApp vergleichsweise unter die Lupe und blendete auf mobilen Geräten nur den WhatsApp-Button ein – mit einem unerwarteten Ergebnis. Leuschner stellte sich uns nach der Analyse für ein Interview zur Verfügung, das wir euch nicht vorenthalten wollen.

whatsapp-statt-facebook
Der Share-Button wurde kurzerhand ausgetauscht

Interview mit Torben Leuschner

OnlineMarketing.de: Wie bist du auf die Idee gekommen, den Facebook-Share-Button mit dem von WhatsApp zu tauschen?

Torben Leuschner,
Torben Leuschner, selbstständiger Webentwickler

Torben Leuschner: Ehrlich gesagt wusste ich bis vor wenigen Wochen überhaupt nicht, dass WhatsApp ein eigenes Protokoll zum Teilen von Webseiten besitzt. Wie es so oft ist, bin ich nur zufällig durch einen Kommentar zu einem Facebook-Beitrag darauf aufmerksam geworden.

Da ich bei meinen Projekten sehr viel mit verschiedenen Online-Marketing-Maßnahmen experimentiere, war mir sofort klar, dass die Performance des Buttons getestet werden muss. Da eine Einblendung des Buttons auf Desktop-Rechnern aber wenig Sinn macht, habe ich mich für eine Aussteuerung an Hand des Browser User Agents entschieden. Immer, wenn die Webseite mit einem mobilen Gerät aufgerufen wird, wurde statt des Facebook-Share-Buttons das WhatsApp-Pendant angezeigt.

Welche Ergebnisse hat Google Analytics ausgespuckt?

Die Ergebnisse waren recht eindeutig und hatte ich in dieser Form so nicht erwartet. Die Conversion Rate des WhatsApp-Buttons war auf mobilen Geräten vier Mal höher, als die des Facebook-Buttons auf Desktops-Browsern.

Noch interessanter sind die Ergebnisse, wenn man sich die historischen Daten des Facebook-Buttons auf Mobilgeräten anschaut. Hier wurde der WhatsApp-Button im Vergleich sogar mehr als fünf Mal so häufig geklickt.

Analytics
Screenshot aus Google Analytics

Wie erklärst du dir die Ergebnisse?

Generell ist WhatsApp natürlich eine der meist genutzten Apps. Nach eigenen Angaben hat der Dienst alleine in Deutschland über 30 Millionen aktive Nutzer. Bei einer gezielten Einblendung auf Mobilgeräten kann man also davon ausgehen, ein breites Publikum zu erreichen.

Noch stärker wirkt meines Erachtens aber der Effekt, dass die Hürde, einen Inhalt zu Teilen, wesentlich geringer ausfällt als dies bei Facebook der Fall ist. Gerade wenn es um recht spezielle Themen oder Nischen geht, will man nur selten sein gesamtes Netzwerk daran teilhaben lassen.

Der WhatsApp-Button stellt für viele Besucher scheinbar eine gute Alternative dar, gezielt Inhalte oder Produkte an bestimmte Freunde oder Freundesgruppen weiterzuempfehlen.

Wirst du daraus deine Konsequenzen ziehen?

Auf jeden Fall werde ich weitere Experimente mit dem WhatsApp-Button durchführen, aber die Ergebnisse noch besser analysieren. Schließlich ist durch diesen Test noch nicht gesagt, dass über WhatsApp mehr Traffic kommt beziehungsweise mehr Conversions generiert werden.

Schließlich kann ein Facebook-Share theoretisch mehrere hundert Leute erreichen, wobei WhatsApp-Gruppen meist auf wenige Personen beschränkt sind. Potential dürfte aber auf jeden Fall vorhanden sein.

Gibt es deiner Meinung nach weitere Share-Buttons, die man auf seine Website einfügen sollte?

Dies hängt natürlich sehr stark vom Thema und der Ausrichtung der Website ab. Bei B2B-Artikeln kann sich der Einsatz des XING-Buttons lohnen. Sogar die Aufforderung, einen Artikel per E-Mail zu teilen, kann gute Resultate erzielen. Generell gilt wie bei allen anderen Online-Marketing-Fragen auch hier: Testen, testen, testen …

Vielen Dank für das Interview!

Kommentare aus der Community

Torben Leuschner am 18.09.2014 um 11:03 Uhr

@Bernhard: Da hast Du natürlich Recht. Wie gesagt war das Experiment nun ein Anfang. Ich werde das ganze weiter verfolgen :-)

@Alexandra: Klar. Es wird ja kein Javascript von einer externen Domain geladen. Die Implementierung erfolgt ganz simpel via Protokoll „WhatsApp://“.

Antworten
Alexandra am 18.09.2014 um 10:59 Uhr

Lässt sich der Whats-App-Button in Deutschland überhaupt datenschutzkonform einsetzen?

Antworten
Bernhard am 15.09.2014 um 16:18 Uhr

Wirklich interessant. Aber ich finde die Schlussfolgerung aus dem Experiment nicht so aussagekräftig. Denn du hast ja zwei Parameter gleichzeitig geändert: Den Dienst zum Teilen und die Plattform.

Natürlich würde ein WhatsAppp Button auf dem Desktop keinen Sinn machen, aber mich würde ja eher interessieren, wie sich beide auf mobilen Geräten in direkter Konkurrenz verhalten. Ich würde daher vorschlagen, dass du mit Analytics einfach mal einen AB-Test machst und dabei auf mobilen Geräten entweder den Facebook- oder den WhatsApp-Teilen-Button anzeigen lässt. Erst dann kann man wohl eine gute Aussage über deren Nutzung auf mobilen Endgeräten treffen.

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