Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Social Media Marketing
Schluss mit Twittern: X macht Tweets zu Posts, Ads sind schwer erkennbar – an einigen Ecken lebt Twitter weiter

Schluss mit Twittern: X macht Tweets zu Posts, Ads sind schwer erkennbar – an einigen Ecken lebt Twitter weiter

Niklas Lewanczik | 31.07.23

Nach Twitter kommt X: Während Tweets bald nicht mehr Tweets heißen, gleicht die Plattform Ads optisch eher an organische Posts an. Zudem liefert X neue Funktionen zum Verwalten geteilter Konten und auch das TweetDeck erhält einen neuen Namen. Vereinzelt heißt die App noch Twitter.

Das Twittern, wie wir es bis heute kennen, könnte bald Geschichte sein. Die Plattform X experimentiert nach dem Rebranding von Twitter auch mit einer Umbenennung des Twitter Buttons. Wie The Verge berichtet, war bei manchen User zumindest kurzzeitig bereits ein Button mit dem CTA „Post“ an die Stelle der Schaltfläche zum Twittern getreten, die noch in der App und im Browser vorhanden ist, noch.

Womöglich werden Tweets angesichts der Entfernung des Namen Twitters aus der Medienlandschaft bald auch offiziell als Posts bezeichnet. Dabei ist das längst nicht die einzige große Veränderung, die X für die User und insbesondere Advertiser in petto hat. Die App hat bereits das X-Logo, weiß auf schwarz, übernommen und die offizielle Android X App ist bereits verfügbar. Im App Store hieß X lange noch Twitter – und im Beschreibungstext wird die Plattform weiterhin so genannt. Inzwischen ist aber auch dort die X App auch namentlich zu finden.


Twitter Rebranding:

X App kommt für Android

© Viralyft - Unsplash, X-Logo vor dunklem Hintegrund
© Viralyft – Unsplash


Creator-Monetarisierung und neue Paid Posts: X verändert das ehemalige Twitter nachhaltig

Der Kurznachrichtendienst – der allerdings die Veröffentlichung extrem langer Textinhalte fördern möchte – hat eine neue Markierung für gesponserte Posts eingeführt. Neuerdings werden diese mit einem grauen Label mit dem Schriftzug „Ad“ markiert. Dieses erscheint als kleine Hinzufügung im oberen rechten Post-Abschnitt, auf Höhe des X Handles. Zuvor war die Markierung unterhalb der Engagement Buttons im Post zu finden; und in der deutschen App ist das noch immer der Fall, dort steht in dunklem Grau „Geponsert“, neben dem Hinweis verweist zudem ein Pfeilsymbol auf den werblichen Post. In den USA ist die neue Markierung jedoch schon zu finden – und laut Matt Binder von Mashable führt sie dazu, dass die Sponsored Posts organischen Postings noch deutlich ähnlicher sehen. Darauf verweist auch die Nutzerin milly bobby valentine auf X.

Möglicherweise müssen sich die User erst an die neue Platzierung gewöhnen. Doch gerade dieser Umstand könnte dazu führen, dass einige gesponserte Posts zunächst gar nicht als solche wahrnehmen. Womöglich könnte das für eine Zeit auch das Engagement für die werblichen Posts steigern, was X, beziehungsweise X Corp. zugutekommen würde. Grundsätzlich könnte das Unternehmen die Markierungsoption auch wieder ändern – immerhin ist X-Eigner Elon Musk für seine Spontaneität diesbezüglich bekannt. Doch die neue Markierung, die an jene erinnert, die Google Ende 2022 wieder änderte, könnte auch langfristig werbliche Posts anzeigen.

Im Kontext von Ads können seit Juli 2023 auch Creator auf X Geld verdienen. Die Creator müssen verifiziert sein, einen Stripe Account haben und bestimmte Engagement-Marken erreichen, um eine Beteiligung für die Auszahlungen für Ads in Tweet Replies zu erhalten. Ein User, der bereits bezahlt wird, ist der Social-Media-Experte Matt Navarra.

TweetDeck erhält neuen Namen und wird zum Exklusiv-Feature

Die Neuerungen reißen bei X nicht ab. Das TweetDeck, welches in den vergangenen Monaten und Wochen zu Problemen führte und daher sogar neu aufgesetzt worden ist, soll künftig XPro heißen. Das gab Elon Musk via X bekannt. Wie X News Daily berichtet, soll XPro künftig auch nur für verifizierte User zur Verfügung stehen.

Neu in der X App ist auch ein Feature, dass Nutzer:innen bei der Verwaltung von geteilten Account hilft. Wie Jonah Manzano auf X angibt, können erste User über die Funktion „Delegate“ shared Accounts organisieren.

Die grundlegenden Veränderungen, die auf X insbesondere seit dem Rebranding eingeführt werden, verleihen der Plattform nicht nur einen neuen Look, sondern auch ein eine veränderte Funktionalität und Wahrnehmung. Während sich Elon Musk und X CEO Linda Yaccarino davon den Start einer erfolgversprechenden Everything App à la WeChat versprechen, erwarten Analyst:innen eine weiteren Wertverlust des Unternehmens. Laut Ad Age könnte dieser mehrere Milliarden US-Dollar betragen. Schon im Frühjahr dieses Jahres war der Wert von Twitter (jetzt X) auf rund ein Drittel des Einkaufspreises von Elon Musk aus dem Herbst 2022 gefallen. Ob sich das Blatt bald wendet, wird die weitere Entwicklung der Plattform mitsamt ihrer Features, Moneratisierungsoptionen für Creator und Werbeoptionen zeigen. Derzeit wird die neue Marke jedenfalls stark beworben, nicht zuletzt durch ein leuchtendes und blinkendes X-Logo auf dem Dach das X Corp.-Headquarter-Gebäudes. Die letzten Erinnerungen an Twitter könnten schon bald verschwunden sein, auch von den offiziellen Seiten des Unternehmens.

Konkurrenz erhält die Plattform unterdessen nicht allein von dezentralisierten Alternativen wie Mastodon und Bluesky, sondern vor allem von Metas neuer App Threads und sogar TikTok; denn die Entertainment App hat kürzlich eine neue Option für Text-Posts integriert. Der Wettbewerb um die populärste und engagement-stärkste textbasierte Plattform dürfte sich noch zuspitzen und dabei relevante neue Werbechancen für Advertiser schaffen, vor allem für jene, die auf Twitter nicht mehr werben wollten und nun auf X nicht mehr mit Ads aktiv sind.



Twitter ändert das offizielle Handle in @X –

das sind die Gründe und Folgen

© BoliviaInteligente – Unsplash

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*