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Social Media Marketing
Deshalb erhalten Facebook und Instagram chronologische Stories und Reels

Deshalb erhalten Facebook und Instagram chronologische Stories und Reels

Niklas Lewanczik | 23.08.23

Meta reagiert auf den Digital Services Act und liefert die Möglichkeit, diverse Inhalte ohne Metas AI-Ranking und ohne personalisierte Platzierung zu entdecken. Das heißt auch, dass Reels und Stories chronologisch angezeigt werden können, Suchergebnisse können wiederum ohne Personalisierung dargestellt werden.

Der Digital Services Act (DSA) wird einen enormen Einfluss auf die Art und Weise haben, wie Menschen in der EU Metas Dienste nutzen. Davon ist Nick Clegg, President für Global Affairs von Meta, überzeugt. Auf dem Blog des Social-Media-Konzerns erklärt er, inwieweit Meta sich den neuen Regelungen des EU-Gesetzes anpasst und welche Folgen das für Nutzer:innen hat. Der Konzern heiße den Anspruch auf mehr Transparenz, Verantwortlichkeit und User Empowerment willkommen. Über 1.000 Menschen arbeiten bei Meta an Lösungen, die dem DSA gerecht werden sollen. Dazu gehören der Ausbau der Werbebibliothek sowie neue Research Tools und das Entfernen von personalisierten Werbeanzeigen für Minderjährige. Der Konzern liefert aber auch tiefe Einblicke in die eigenen KI-Ranking-Systeme und schafft für EU User die Option, Content aus Reels, Stories, der Suche und Co. unabhängig von diesem Ranking anzusehen.

DSA sieht große Transparenz vor und droht mit enormen Strafen: So reagiert Meta

Der Digital Services Act stellt spezifische Anforderungen an große Online-Plattformen und -Konzerne. So fordert das EU-Gesetz zum Beispiel, dass geprüfte Researcher und NGOs Zugang zu konkreten Plattformdaten erhalten müssen, damit sie Online-Risiken einordnen können. Auf diese Forderung reagiert Meta mit der Ausweitung der Werbebibliothek, die künftig alle personalisierten Ads aufführen soll. Dabei wird auch angegeben, wann die Ad lief, welche Targeting-Optionen angewählt wurden und wem sie ausgespielt wurden. Zudem wird die Meta Content Library and API bereitgestellt. Diese Research Tools bieten ein graphisches User Interface, über das Researcher diverse öffentliche Beiträge von Creatorn und Marken aus Gruppen, Posts, Events und dergleichen auf Facebook einsehen können. Auch Content von öffentlichen Creator und Business Accounts auf Instagram wird angezeigt.

Neben einer Reihe weitere Anpassungen an die vielen Anforderungen des DSA hat Meta vor allem eine Veröffentlichung der Ranking-Ansätze bereitgestellt. 22 sogenannte System Cards erklären sowohl für Instagram als auch für Facebook, wie die Meta-KI Inhalte rankt. Das bezieht sich beispielsweise auf den Feed, die Stories und Reels. Nick Clegg schreibt:

We’re providing an unprecedented level of insight into how our AI systems rank content […].

Mehr Kontrolle für die Meta User: Reels, Stories und Search ohne Ranking-Einfluss wahrnehmen

Für viele User dürfte eine Anpassung zur Ansicht verschiedener Inhalte auf Instagram und Facebook besonders interessant sein. Denn in der EU können Nutzer:innen künftig beispielsweise Reels und Stories in chronologischer Reihenfolge ansehen. Auch können sie bei Suchergebnissen nur Inhalte entdecken, die ganz basal auf die Suchphrase reagieren – und nicht auf das Plattformverhalten der User. Denn Meta ermöglicht es, Content aus verschiedenen Formaten ohne Ranking-Einfluss anzuschauen. Clegg erläutert:

We’re now giving our European community the option to view and discover content on Reels, Stories, Search and other parts of Facebook and Instagram that is not ranked by Meta using these systems. For example, on Facebook and Instagram, users will have the option to view Stories and Reels only from people they follow, ranked in chronological order, newest to oldest. They will also be able to view Search results based only on the words they enter, rather than personalised specifically to them based on their previous activity and personal interests.

Während sich der Konzern bezüglich der DSA-Forderungen diplomatisch und kooperativ gibt, dürften die Veränderungen, die der DSA und der Digital Markets Act (DMA) mit sich bringen, Meta auch beunruhigen. Immerhin können für Konzerne, die sich nicht an die Vorgaben halten, Strafen in Höhe von bis zu sechs Prozent des jährlichen globalen Umsatzes verhängt werden. Das würde bei Meta eine Milliardenstrafe bedeuten. Dementsprechend schreibt Clegg:

A strong and open digital single market is of vital importance to the competitiveness of Europe as a whole, and we will continue to work closely with European policymakers and regulators in support of this shared vision.

Im Rahmen des Digital Services Act hat TikTok ebenfalls ein eigenes Empfehlungssystem – ebenso abseits persönlicher Vorlieben – für EU User geschaffen. Auch der Digital Markets Act hat in diesem Jahr bereits für maßgebliche Veränderungen auf großen Tech-Plattformen gesorgt. Meta muss in der EU die Einwilligung der User für personalisierte Werbung einholen.


Für den Digital Services Act:

TikTok schafft neues Empfehlungssystem

© ByteDance, TikTok-Schriftzug und -Logo auf Glastür
© ByteDance

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