Kommt Vine als TikTok-Konkurrenz zu X zurück?

X-Eigner Elon Musk hat kürzlich seine Follower auf X in einer Umfrage gefragt, ob sie die Wiederbelebung von Vine unterstützen würden. Diese Aktion setzt die seit Monaten schwelenden Spekulationen über ein mögliches Comeback der Plattform fort, die Twitter 2017 einstellte – zu einem Zeitpunkt, als ByteDance mit dem TikTok-Pendant Douyin begann, den Markt der Kurzvideo-Apps zu erobern.

Erlebt Vine bald eine Renaissance?

Für eine kurze Zeit gehörte der Kurzvideodienst Vine zu den Trendsettern unter den Apps. Twitter erwarb Vine im Jahr 2012, nur wenige Monate vor dessen offiziellem Start im Januar 2013, und etablierte die Plattform mit einem speziellen Fokus auf extrem kurze Videos von sechs Sekunden oder weniger. Bis Ende 2015 wuchs die User-Zahl auf über 200 Millionen. Trotz der Popularität entschied Twitter 2017, die Plattform zu schließen – eine Entscheidung, die ohne offizielle Begründung, jedoch nach einer Reihe von Entlassungen und in einer Zeit erfolgte, in der Twitter CEO Jack Dorsey intensiv Käufer:innen für das Unternehmen suchte. Es ist möglich, dass die Verweigerung der Friend API von Vine durch Facebook zur Einstellung der App beigetragen hat.

Die einst beliebte Kurzvideoplattform könnte bald eine Renaissance erleben. Bereits Ende 2022 stellte Elon Musk die Frage an die X Community, ob sie eine Wiedereinführung von Vine begrüßen würde. Trotz dieser Befragung und dessen positiven Ergebnisses, gab es anschließend keine weiteren Entwicklungen oder einen offiziellen Relaunch der App.

Vine als Chance für X

Musk ist bekannt dafür, solche Umfragen ernst zu nehmen und oft entsprechend den Ergebnissen zu handeln, wie bei früheren Entscheidungen, gesperrte Konten von Journalist:innen und umstrittenen Persönlichkeiten wiederherzustellen. Die erneute Umfrage könnte darauf hindeuten, dass Musk tatsächlich ernsthaft überlegt, Vine wiederzubeleben, wenn die Community dies unterstützt. X setzt seit Monaten einen verstärkten Fokus auf Videoinhalte und launchte kürzlich vertikale Video-Ads sowie ein Swipe up Feature für empfohlene Videos. Dabei bezeichnet sich X inzwischen als Video-First-Plattform: bei acht von zehn User Sessions würden Videos rezipiert. Über 100 Millionen tägliche User soll der Bereich Immersive Video haben.

Falls Vine als Teil der Plattform X zurückkehren sollte, könnte dies X attraktiver machen für Nutzer:innen, die in der Vergangenheit zu anderen Diensten abgewandert sind. Die Reaktion der Community auf Musks Umfrage wird zeigen, ob die Nachfrage nach der Rückkehr von Vine besteht.

---

X:

Sogar das Posten soll Geld kosten