Social Media Marketing
TikTok-Trends im Juni: Von Puppet Master bis Photo Dump

TikTok-Trends im Juni: Von Puppet Master bis Photo Dump

Larissa Ceccio | 26.06.25

Creator inszenieren sich als Puppen, Top-10-Fotos dominieren die Feeds – der aktuelle Social-Media-Trendbericht von Joli Berlin zeigt: Im Sommer 2025 zählen auf TikTok und Instagram vor allem Haltung, Community-Nähe und visuelle Signature-Formate.

Welche Formate und Features sind das, was dein Feed diesen Sommer braucht? Die Agentur Joli Berlin weiß es! Im Juni 2025 fordern Nutzer:innen wieder mehr Mitsprache – über das, was sie sehen, hören und teilen. Instagram und TikTok reagieren mit neuen Funktionen: Während TikTok For You Feeds entpersonalisiert, verabschiedet sich Instagram weiter vom Quadrat und schafft kreativen Raum im 3:4-Format.

Doch mit der Technik verändern sich auch die Trends selbst. Das neue Social Game basiert nicht mehr nur auf viralen Gags, sondern auf Formaten mit Haltung – visuell, inhaltlich, auditiv. Zwischen nostalgischen Karussells, ironischen Signature Reels und visuell fein abgestimmten Creator-Ästhetiken verschiebt sich der Fokus: weg vom bloßen Hype, hin zu Relevanz im Kontext.

Wie diese Dynamiken konkret aussehen – und was sie für Creator, Marken und Social-Strateg:innen bedeuten –, zeigt der aktuelle Social-Trend-Report Trend Research June 2025.


Kennst du den neuen Emoji Code?
Warum Gen Z Emojis absichtlich falsch nutzt

Vergleich von klassischen Emojis (wie 😂, 💔 und 😭) mit von der Gen Z umgedeuteten Emojis (wie 🪑, 🥀 und 🚡) vor einem pink-blauen Farbverlauf-Hintergrund.
© Emojipedia


Relevanz vor Reichweite: Plattformen setzen auf Kontrolle und Individualität

Wer im Juni 2025 durch Instagram oder TikTok scrollt, merkt schnell: Die Feeds fühlen sich anders an. Weniger chaosgetrieben, mehr kuratiert. TikTok zum Beispiel lässt Nutzer:innen mit dem neuen Manage Topics Feature bestimmen, welche Themen wie oft im For You Feed auftauchen. Das Ziel: personalisiertere Inhalte und weniger algorithmische Blackbox. Laut einem Update im offiziellen TikTok Newsroom will das Unternehmen damit auch Jugendlichen mehr Kontrolle über ihre Inhalte geben und problematische Trends besser filtern

Zwei Smartphone Screens zeigen das neue TikTok Feature Manage topics, mit dem Nutzer:innen per Schieberegler Inhalte wie „Creative arts“, „Dance“ oder „Food & Drinks“ individuell gewichten können.
TikTok Feature Manage topics, © TikTok

Wie sich TikTok aktuell zwischen Community Building und Suchmaschinenoptimierung positioniert, zeigt unser Interview mit Viktoria Renner.


„Wer den Diskurs mitgestaltet, gewinnt“
– Viktoria Renner im Interview:
TikTok wird zur Suchmaschine und zum kulturellen Epizentrum

Viktoria Renner, Strategin für digitale Kultur und Social Media
Viktoria Renner, Strategin für digitale Kultur und Social Media, © schoesslers GmbH


Auch auf der Ästhetikebene tut sich viel: Mit dem neuen 3:4-Format für Bilder reagiert Instagram auf einen Wunsch vieler Creator – und auf die Logik von Smartphone-Kameras. Der klassische quadratische Look weicht damit zunehmend einem natürlicheren Bildformat. Die neue visuelle Option ermöglicht mehr kreative Freiheit.

Visuelle Trends: Von Puppet Master bis Karussell-Storytelling

Während die großen Social-Plattformen ihre technischen Rahmenbedingungen anpassen, reagieren Creator mit neuen Inszenierungsformen. Drei visuelle Mikrotrends stechen besonders hervor:

  • Top 10 Photos: Nutzer:innen teilen ihre liebsten Galerieschnappschüsse mit nostalgischer Musik als Untermalung – eine Art digitaler Rückblick, inszeniert wie ein Moodboard der letzten Wochen. Die Beiträge wirken bewusst entschleunigt und visuell anspruchsvoll.
  • Photos in Comments: Dank neuer Funktionen laden Creator ihre Community dazu ein, Bilder direkt in den Kommentaren zu posten – ob Haustier, Outfit oder Selfie. Die Kommentarspalte wird zur erweiterten Bühne.
  • Puppet Master: Mit sichtbaren Händen und inszenierten Bewegungen lassen sich Outfits in skurriler Choreografie präsentieren. Zwischen Mode-Content und Meme-Kultur entsteht so ein Hybridformat mit viraler Qualität.

Was alle drei Formate vereint: Sie wirken persönlich und zeigen Haltung – ohne aufwendige Postproduktion oder Green Screen. Der Feed wird damit intimer, zugänglicher, aber auch anspruchsvoller für Markenkommunikation. Darüber hinaus prägen auch die Trends If you ever think about me, Only moving when the lights are off und Poison Game das visuelle Storytelling auf TikTok – und zeigen, wie sehr Ästhetik, Persönlichkeit und Interaktion im Juni verschmelzen.

Insgesamt zeigt sich: Authentische, persönliche Inhalte, die nah an der Community sind, funktionieren 2025 besser als bloße Effekthascherei. Wer als Marke oder Content-Verantwortliche:r anschlussfähig bleiben will, sollte genau beobachten, welche Werte und Stimmungen in den jeweiligen Zielgruppen aktuell kursieren. Im Mai sorgte in diesem Zusammenhang der ironische „I’m not falling for“-Trend für Aufsehen. Creator zeigen darin mit Humor, welchen Hypes oder Schönheitsidealen sie bewusst nicht folgen – von teurem Matcha bis zu exzessiven Self-Optimizing-Routinen.


„Propaganda I’m not falling for“:
Was hinter dem TikTok-Trend steckt und was Marken wissen müssen

TikTok-Video von Nikki Javid auf einem Smartphone Screen, mit aufgelisteten Aussagen unter dem Hashtag „Propaganda I’m not falling for“ – vor grafischem Hintergrund mit Datenpunkten und Wellenlinien.
© Nikki Javid, TikTok via Canva


Wer nicht nur auf authentischen Content setzt, sondern auch den idealen Posting-Zeitpunkt trifft, kann seine Reichweite gezielt steigern. Denn wann ein Beitrag erscheint, bleibt für Sichtbarkeit und Engagement ein Schlüsselfaktor – wie unser Überblick zu den Social-Media-Posting-Zeiten 2025 zeigt.

Kulturtrends: Zwischen Netflix-Serien und Modekalender

Die Social-Media-Trendlage wird nicht nur durch Plattform-Updates oder Creator-Trends bestimmt. Auch externe Kulturereignisse beeinflussen, welche Inhalte aktuell performen. Seit dem 5. Juni ist die dritte Staffel der beliebten Netflix-Serie Ginny & Georgia verfügbar. Parallel wurde Staffel vier offiziell bestätigt – ein idealer Aufhänger für Inhalte rund um Serien-Hype, Popkulturreferenzen oder Character Breakdowns.

Netflix bestätigt Staffel vier von Ginny & Georgia – das Drama geht weiter, © Netflix Deutschland, Österreich und Schweiz

Auch die internationalen Men’s Fashion Weeks setzen im Juni starke kulturelle Impulse: Mailand (20.–24. Juni), Paris (24.–29. Juni) und Berlin (ab 30. Juni) bringen nicht nur neue Looks auf den Laufsteg, sondern liefern auch reichlich Material für Trendanalysen, Streetstyle Content und Echtzeitkommentare aus der Community.

Ob Serien-Recap, TikTok-Fashion-Inspo oder Live Reaction: Diese Termine bieten Marken und Creatorn vielfältige Anknüpfungspunkte für authentisches, reichweitenstarkes Storytelling. Was passiert, wenn eines der renommiertesten Filmfestivals der Welt die Plattformlogik von TikTok ernst nimmt, erfährst du im Interview mit Kim Teys Beavers und Sara-Leona Seibert von der Berlinale.


Wie die Berlinale TikTok für sich erobert
– und was Kulturmarken daraus lernen können:
Interview mit Kim Teys Beavers und Sara-Leona Seibert

Porträt von Sara-Leona Seibert und Kim Teys Beavers, Kommunikationsverantwortliche der Berlinale, vor Berlinale-Logo und TikTok-Hintergrund
© Berlinale / Internationale Filmfestspiele Berlin via Canva


Diese Creator solltest du im Juni 2025 auf dem Schirm haben

Neben neuen Funktionen und Format-Updates prägen auch Creator mit klarer Vision die Plattformästhetik im Sommer 2025. Wer auffällt, erzählt nicht nur Geschichten – sondern inszeniert sie visuell stimmig und plattformspezifisch. Laut dem aktuellen Joli Trend Research Report gehören diese Profile aktuell zu den spannendsten Stimmen:

  • @moritzcn – verbindet Streetstyle mit subtiler Bildsprache und setzt auf ruhige, aber markante Inszenierungen.
  • @sarahbrezel – positioniert sich an der Schnittstelle zwischen Beauty und Culture. Ihre Posts wirken wie Editorial-Strecken und sind dabei nahbar.
  • @pius_saier – kombiniert Mode, Bewegung und Storytelling zu Clips, die eher Musikvideos als klassischen Reels ähneln.
  • @lottelanielsen – inszeniert Lifestyle-Inhalte mit nordischer Klarheit und ästhetischem Feingefühl, oft untermalt von TikTok-Trend-Sounds.

Was alle eint? Eine starke visuelle Identität, die perfekt zur jeweiligen Plattformmechanik passt – von kommentarbasiertem Community Content bis hin zu gestylten Karussells. Wer 2025 relevante Creator für Markenkooperationen sucht, sollte diese Namen jetzt kennen.

Welche Sounds 2025 auf TikTok und Instagram Reichweite bringen

Die Wahl des richtigen Sounds entscheidet oft über den Erfolg eines Clips – auch 2025 bleibt Audio ein Schlüssel zur Sichtbarkeit. Auf TikTok, Instagram Reels und in Story-Formaten verstärken Musik und Sound-Design nicht nur die Stimmung, sondern beeinflussen maßgeblich die Performance im Feed.

Der Trend zeigt sich genreoffen: Von laid-back Lofi und sommerlichen Afrobeats bis zu treibenden House Vibes und sped-up Versionen bekannter Songs ist alles dabei. Doch: Viele populäre Tracks sind nicht lizenzfrei – was sie für Paid-Kampagnen oder markensichere Umfelder zur Herausforderung macht. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu diesen aktuell trendenden, lizenzfreien Alternativen:

Auf TikTok:

  • Born Chic (Instrumental) – The Ladyproducer
  • Les Enfants et la Neige – Damon Power
  • Rollercoaster Ride – Letra

Auf Instagram:

  • Latin Breeze – Analog Zoo
  • DKMW – sunwo0o
  • Ocean in Motion – Eldar Kedem

Sped-up Sounds:

Ein weiterer starker Trend sind sped-up Sounds – also absichtlich beschleunigte Songs, die eine besonders dynamische, jugendliche Ästhetik schaffen. In diesem Kontext empfehlen sich aktuell folgende Alternativen:

  • Pasarla Bien – Gilaya
  • Don’t Trip – Gilaya
  • Time of our Lives – EM MY

Welche Hashtags im Juni 2025 für Sichtbarkeit sorgen

Hashtags sind tot? Von wegen. Auch 2025 bleiben sie ein zentrales Tool, um Content auffindbar zu machen – und in die richtigen Themenströme einzuspeisen. Besonders auf TikTok wirken sie wie ein zusätzlicher Algorithmus-Booster. Auf Instagram markieren sie weiterhin relevante Cluster, vor allem im Fashion- und Travel-Bereich. Der Trend: Community Hashtags, saisonale Bezugnahmen und smarte Nischenthemen dominieren – und das genreübergreifend.

  • TikTok (General): Diese Hashtags greifen aktuelle Events und virale Figuren auf – besonders spannend für Creator, die an der Schnittstelle von Popkultur und Echtzeitkommentaren arbeiten: #creatorsearchinsight, #eurovision2025, #nbafinals, #acefamily, #isaiahaustin
  • TikTok (Beauty): Die Beauty Community setzt 2025 auf visuelles Storytelling mit Feel-Good-Vibe. Neben Produktmarken (#maybelline) boomen auch texturbezogene Tags und Plattform-Querverweise: #sunscreen, #tan, #lemon8, #braids, #pressonnails, #blondehair
  • TikTok (Fashion/Lifestyle): Ob Livestream, Sommer-Look oder Shopping-Empfehlung – diese Hashtags sind saisonal geprägt und conversion-stark. Ideal für Creator-Marktplätze und Affiliate-Kampagnen: #ootdinspo, #summervibes, #tiktokshoprestock, #prom, #bikini
  • Instagram (General): Auf Instagram bleibt es klassisch, aber keineswegs langweilig. Die meistverwendeten Hashtags sind visuell stark, thematisch breit und bieten Anknüpfungspunkte für organischen wie bezahlten Content: #ootd, #travel, #styletips, #makeup, #sunglasses, #spring

Wer Hashtags 2025 richtig nutzen will, sollte sie nicht isoliert betrachten. Sie wirken besonders gut im Zusammenspiel mit Musiktrends, neuen Format-Features und personalisiertem Storytelling. Statt Masse zählen Relevanz und der richtige Kontext.

Wer 2025 punkten will, braucht Tonalität – und ein tiefes Trendverständnis

Der Sommer 2025 zeigt: Sichtbarkeit entsteht nicht durch Zufall. Erfolgreiche Plattformpräsenz basiert auf einem klaren Gespür für Community-Stimmungen, die Kombination aus Formatstrategie und kultureller Anschlussfähigkeit – und der Kompetenz, Trends nicht nur zu erkennen, sondern sinnvoll weiterzudenken.

Wer heute Content plant, kuratiert nicht nur Formate, sondern auch Kontexte. Creator, die ihre persönliche Handschrift mit Feed Features und Musiktrends verknüpfen, performen besser als jede KI-generierte Blaupause. Und Marken, die Popkultur verstehen, statt sie bloß zu referenzieren, gewinnen langfristig an Relevanz. Denn: Social Media ist wie ein Mikroskop. Wer es klug justiert, entdeckt echte Verbindungspunkte – und wird gehört.

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