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SEA - Suchmaschinenwerbung
Google testet SERPs mit 14 Ads auf Mobile

Google testet SERPs mit 14 Ads auf Mobile

Niklas Lewanczik | 29.01.19

In einem aktuellen Test hat Google in mobilen SERPs 14 Ads untergebracht und nur einige organische Ergebnisse. Das korreliert mit aktuellen Entwicklungen.

Derzeit sind die Google Ads bei der mobilen Suche noch überschaubar. Das könnte sich künftig aber ändern. Ein Test zeigt, wie Google die mobilen SERPs mit zahlreichen Werbeanzeigen füllt, wobei nur vereinzelt organische Ergebnisse auszumachen sind. Während es sich noch um einen Einzelfall zu handeln scheint, sind die Voraussetzungen für solch eine Entwicklung jedoch längst geschaffen.

[UPDATE]: Google gibt via Twitter an, dass es sich bei den entdeckten Fällen um einen Bug gehandelt habe.

Google könnte die SERPs deutlich werbelastiger machen

Sucht man mobil nach handelsüblichen Dingen bei Google, zum Beispiel nach einem Fahrradschloss, werden einem zwei, drei Werbeanzeigen in den SERPs präsentiert. Darauf folgen die vielen organischen Ergebnisse. Dass Google seine Suchmaschine für Werbezwecke so gut wie möglich nutzen möchte, liegt in der Natur der Sache. Allerdings könnte man die Nutzer – und Webmaster – verärgern, wenn ein aktueller Test ein Vorbote für die Zukunft ist. Denn die Analysten von Fibre Marketing sind auf Mobile SERPs gestoßen, bei denen sage und schreibe 14 Ads auftauchen. Im Tweet demonstrieren sie das. Die Suchanfrage ist dabei zugegebenermaßen nicht ganz alltäglich; es geht um „Cardboard Baler“, also Kartonpressen.

Bei dieser Ansicht sind organische Ergebnisse zwischen den zahlreichen Ads erst nach einigem Scrollen zu finden. Zunächst finden sich vier Ads, gefolgt von zwei organischen Listings, ehe sieben weitere Ads folgen. Sechs organische Ergebnisse und drei weitere Werbeanzeigen schließen die Seite ab.

Während dieser Test die Realität nicht widerspiegelt und auch künftig nur bei bestimmten Keywords sehr viele Ads auftauchen dürften, könnte Google hiermit die Toleranzgrenze der Nutzer ausloten. Bei wie vielen Werbeanzeigen sind diese nicht mehr bereit auf Google zurückzugreifen? Die weitere Monetarisierung der Ergebnisseiten ist für Google womöglich aber weniger eine Option als eine Notwendigkeit. So bleibt das Wachstum bestehen. Und die Grundlagen sind längst gelegt.

Probleme für den organischen Traffic, weniger für Google

Ob der Test nun nur eine Vision bleibt oder tatsächlich das künftige Bild in der mobilen Suche darstellt, kann nicht abgeschätzt werden. Jedoch hat Google aufgrund seiner beinah uneingeschränkten Marktmacht im Bereich der Suchmaschinen wenig zu befürchten, selbst wenn die Listings voller Ads sind. Denn daran gewöhnen sich Nutzer schnell, wenn ihnen das präzise und umfangreiche Angebot bei Google weiterhin angeboten wird. Solange die Advertiser mit passenden und guten Produkten und Dienstleistungen aufwarten, werden die User das hinnehmen. Für Google wäre die Vorstellung, dass die meisten Plätze in den SERPs bezahlt sind, besonders verlockend.

Ebenfalls bedingt durch die eigene Marktmacht sorgt Google auch für Probleme bei Webmastern, organische Click-Throughs zu generieren. Die organischen CTRs sinken deutlich, während zum einen No-Click Searches extrem zunehmen, zum anderen auch bezahlte CTRs an Gewicht gewinnen.

Statistik, mobile CTRs in der EU, im UK und in den USA im Vergleich© Jumpshot, SparkToro
Mobile CTRs in der EU und im UK sowie in den USA, 2016 vs. 2018 (mit einem Klick aufs Bild gelangt ihr zur größeren Ansicht), © Jumpshot, SparkToro

Gerade mobil wollen Nutzer nicht allzu lang durch die Suchergebnisseiten scrollen. Außerdem sind sie hier noch weniger zum Klick zu bewegen als auf Desktop. Daher kann Google dort Werbetreibenden gute Aussichten bieten, um mit Google Ads erfolgreich zu sein. Nehmen diese in der Suche überhand, wird das die Nutzer sicherlich stören. Dass sie sich aber von Google abwenden, bleibt unwahrscheinlich. Dafür ist die Suchmaschine zu mächtig geworden. Für Seitenbetreiber bedeutete diese Vorstellung, dass die SEO elementar bleibt, eine gute SEA-Strategie jedoch genauso wenig vernachlässigt werden darf.

Die SERPs voller Ads? Noch ist es nicht soweit. Aber die Entwicklung zur Ausnutzung allen Inventars ist überall im digitalen Raum ersichtlich. Man darf sich allerdings die Frage stellen, was Wachstum um jeden Preis – gerade der Big Player – letztlich für Konsequenzen haben wird.

Kommentare aus der Community

Martin Dorst am 30.01.2019 um 10:16 Uhr

Laut Google war es ein Bug, wollen wir es mal glauben.

Googles Antwort via twitter: Thanks for catching this! We didn’t intend to show these extra ads. This was a bug impacting a very small number of queries and it has already been fixed.

https://twitter.com/GoogleAds/status/1090310114131787776

Antworten
Frauke am 29.01.2019 um 20:53 Uhr

Google macht mit seinen Vorschriften für Webmaster und der eigenen Gewinnmaximierung die Vielfalt des Internets kaputt. Die Werbe-Überfrachtumgebung ist zudem die Missachtung der der eigenen Webmasterrichtlinien.

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