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SEA - Suchmaschinenwerbung
Das Ende der Anzeigentexte

Das Ende der Anzeigentexte

Ein Gastbeitrag von Farschid Eshaghmohammadi | 12.01.15

Ist das Zeitalter guter, kreativer Anzeigentexte vorbei? Google bewegt sich in Richtung Automatisierung von Anzeigentexten.

Wo geht der Trend hin?

Anzeigentexte sind das Tor zum Kunden und vor allem gute Anzeigentexte werden von Google belohnt. Dies ist kein seltener Satz in der Welt des Suchmaschinenmarketing und andere Werbeformate beweisen stets, dass originelle Werbebotschaften eine höhere Erfolgsquote aufweisen. Dennoch scheint der Reiz besonders groß, im Online Marketing die schnelle und simple Variante zu bevorzugen, weil die Werbebotschaft sofort wieder geändert werden kann.

Benjamin Spiegel beschreibt auf Marketing Land sehr gut, wo die Zukunft der Keywords liegt und wie sich SEA verändern könnte. Die letzten Entwicklungen von Google zeigen, dass der User immer mehr und mehr in den Fokus von SEA Kampagnen rücken soll und der Aufbau von Kampagnen nur noch automatisch ablaufen kann, um dieser Entwicklung gerecht zu werden.

Targeting anhand von Charakteristika und Demografien ist längst nicht mehr nur ein Trend in Social Media und Display Kanälen. Erste Möglichkeiten gibt es sogar schon für Google AdWords und zwar lässt sich das Haushaltseinkommen als Kriterium auswählen. Die Funktion ist noch leicht versteckt und daher ein Geheimtipp, aber die Richtung ist eindeutig.

Leider existieren in Deutschland diesbezüglich keine nutzbaren Daten und laut Googles Ansprechpartnern ist auch noch nicht klar, wann die Möglichkeit einsetzbar ist. Dennoch wäre es keine gewagte These mehr zu behaupten, dass viele der Targetingkriterien aus dem Google Displaynetzwerk sehr bald im Google Suchnetzwerk verwendbar sein werden.

Keywords aus dem Fokus – wie steht es um die Anzeigentexte?

Die automatische Erstellung von Anzeigentexten hatte ihren ersten Höhepunkt mit den Dynamic Search Ads. Google übernimmt sowohl die Zuordnung von Keywords, sowie die Erstellung der Headline und Auswahl der Landingpage. Dem Werbetreibenden ist nur die Möglichkeit gegeben, die Textzeile 1 und 2, sowie die Display URL zu erstellen.

Die Beliebtheit der DSA Kampagnen hält sich jedoch in Grenzen, weil jeder SEA Account Manager der Meinung ist, dass seine eigene Kampagnenstruktur besser wäre und die eigenen Anzeigentexte besser performen.

Ein weiterer Höhepunkt ist das Trend-Thema 2014, die Google Shopping (ehemals Product Listing Ads) Kampagnen, welche wahrhaftig sehr beliebt sind. Hier wird über das Google Merchant Center die Möglichkeit geschaffen, direkt Anzeigen anhand des Produktfeeds zu erstellen. Interessanterweise werden keine eigenen Anzeigentexte geschrieben, sondern nur die Produktbeschreibung aus dem Feed genommen – dennoch stört es keinen.

Das neuste Feature, um Anzeigentexte automatisch erstellen zu lassen, sind die Customized Ads von Google, welche es beispielsweise ermöglichen, einen automatischen Countdown in die Texte einzubauen. Ebenfalls können somit Preise und Sortimentszahlen direkt aus dem Produktfeed per dynamischen Parameter in die Ads integriert werden.

Drei Google Produkte, die eindeutig aufzeigen wohin die Reise der Anzeigentexte hingeht. Die Frage ist jedoch, ob dies die richtige Richtung ist?

Gute Anzeigentexte sind extrem rar

Der Blick auf die aktuellen Anzeigentexte für die Suchanfrage „blaue Kleider“ zeigt, dass die Texte sich jetzt schon kaum voneinander unterscheiden und einzigartige, herausragende Anzeigentexte extrem rar sind. Daher sollte diese Entwicklung keinen Unterschied für Online Shops mit einem großen Sortiment machen.

Google-Suche blaue Kleider
Google-Suche: „blaue Kleider“

Jedoch kann dies zu einem großen Vorteil für Unternehmen mit einem kleinen Sortiment werden, weil gute Anzeigentexte eher herausstechen. Nur müssen solche Unternehmen in Zukunft die Customer Journey noch stärker in ihren Anzeigentexten abbilden. Das bedeutet, eine gezielte Ansprache je nach Gerät, Standort und Remarketingliste sollte das Ziel sein.

Ob dies zu guter Letzt zum Segen oder Fluch für den User wird, hängt aber bis 2016 weiterhin vom Werbetreibenden ab.

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