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Human Resources
Die Hälfte der Angestellten wünscht sich mehr Weiterbildung im Job – das sind die Hindernisse dabei

Die Hälfte der Angestellten wünscht sich mehr Weiterbildung im Job – das sind die Hindernisse dabei

Selina Beck | 27.02.23

94 Prozent der Beschäftigten sehen in Weiterbildungen positive Auswirkungen auf die persönliche Entwicklung. Jedoch gibt es einige Hürden.

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels werden Weiterbildungen für Arbeitnehmer:innen immer wichtiger. Deshalb plante Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ein Jahr finanziell bezuschusste Weiterbildung, die jedoch vorerst vom Finanzministerium gestoppt wurde. Nun zeigt eine aktuelle Studie von XING, dass sich 48 Prozent der Angestellten Weiterbildungen wünschen. Aber: Oftmals fehlt es am Geld oder an der Zeit dafür.

Weiterbildungen für die eigene Entwicklung und mehr Gehalt

42 Prozent der Befragten, die sich Weiterbildungen wünschen, erklären, dass sie nicht genug finanzielle Mittel für eine Weiterbildung haben. Ein Drittel wiederum beklagt die fehlende Zeit, die der Weiterbildung im Weg steht. In der Online-Umfrage wurden 1.000 Berufstätige, Personen in Umschulung und Arbeitssuchende zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland im Februar 2023 interviewt.

Frauen bemängeln vor allem fehlende finanzielle Mittel bei den Weiterbildungen (47 Prozent), während Männer hauptsächlich die fehlende Zeit im Job daran hindert, Angebote für Weiterbildungen zu nutzen (38 Prozent). Der Bedarf an Weiterbildungen ist allerdings hoch, denn rund 94 Prozent der Befragten erklären, dass Weiterbildungen ihrer Ansicht nach positive Auswirkungen auf die persönliche Entwicklung haben.

53 Prozent schätzen an Fortbildungen das Erlernen neuer Fähigkeiten. Frauen geht es bei Weiterbildungen primär um die eigene persönliche Entwicklung (58 Prozent), während Männer Weiterbildungen vor allem dazu nutzen wollen, mehr Gehalt zu bekommen (40 Prozent). Dr. Julian Stahl, Arbeitsmarktexperte bei XING, rät den Berufstätigen:

Bildungszeit ist eine Investition in die eigene Entwicklung. Gerade in Zeiten scheinbar unbegrenzter Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt ist es wichtig, sich über die eigenen Ziele klarzuwerden und die persönliche Weiterbildung daran auszurichten.

Interesse an Sprachweiterbildungen ist hoch

In der repräsentativen Befragung hat sich gezeigt, dass vor allem das Interesse an Sprachkursen mit 39 Prozent hoch ist. Auch Weiterbildungen im Bereich Führungs- und Management Skills sind beliebt (35 Prozent). Frauen bilden sich meistens in den Bereichen Sprachen (41 Prozent) und Soft Skills (35 Prozent) weiter, wohingegen Männer vor allem ihr technisches Wissen (44 Prozent) und ihre Führungs- und Management Skills (38 Prozent) verbessern wollen. Bei 56 Prozent der Angestellten fördern die Arbeitgeber:innen ihre Weiterbildung.

Allerdings sagt auch ein Viertel der Befragten, dass sie sich überhaupt nicht weiterbilden. Jede:r zweite Befragte plant mindestens 30 Minuten pro Woche für die berufliche Weiterbildung ein. Unterschiede gibt es hierbei je nach Karrierelevel. So nehmen sich 36 Prozent der Beschäftigten, die Führungsverantwortung tragen, wöchentlich ein bis zwei Stunden Zeit für ihre Weiterbildung. Im Vergleich dazu sind es bei Befragten ohne leitende Funktion nur 18 Prozent.  

Bildungsurlaub wird kaum beansprucht

Auch der Bildungsurlaub, den Arbeitnehmer:innen in allen Bundesländern außer Sachsen und Bayern nehmen können, wird nicht oft genutzt. Drei Viertel der Befragten sagen, dass sie den unbezahlten Bildungsurlaub von bis zu zehn Tagen noch nie in Anspruch genommen haben. Bei den Berufseinsteiger:innen sind es sogar 89 Prozent, die das Angebot noch nie genutzt haben.

Die Gründe dafür liegen vor allem darin, dass 36 Prozent der Teilnehmer:innen nicht wussten, dass sie einen Anspruch darauf haben. Bei den Berufen mit Führungsverantwortung haben 41 Prozent bereits einmal oder öfter Bildungsurlaub beantragt. Julian Stahl rät den Unternehmen:

Die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit beim Thema Weiterbildung kann sich ein Land wie Deutschland in Zeiten fortschreitenden Fachkräftemangels nicht weiter leisten. Jetzt sind die Unternehmen gefordert, massiv in die Förderung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren, um im Kampf um Talente wettbewerbsfähig zu bleiben und Beschäftigte auch langfristig ans eigene Unternehmen zu binden.

Mehr Infos zum Bildungsurlaub findest du hier. In unserem Artikel zum Thema findest du außerdem die Top 20 Skills für Beschäftigte, nach denen zurzeit eine hohe Nachfrage besteht.


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