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Das ist die Twitter-Alternative Hive Social

Das ist die Twitter-Alternative Hive Social

Larissa Ceccio | 22.11.22

Die Anmeldungen bei der Twitter-Alternative Hive Social erleben einen Peak. Doch wer und was steckt hinter der App? Und kann sie wirklich Twitter ersetzen? Antworten liefert der Artikel.

Das Twitter-Chaos mitsamt der zunächst ausbleibenden angekündigten Verifizierung, Massenentlassungen, fehlenden Teams, die zuvor für die Sicherheit zuständig waren, Donald Trumps Comeback auf der Plattform sowie ein möglicher Bankrott sind für viele User Anlass genug, sich für passende Alternativen zu entscheiden. Das soziale Netzwerk Mastodon beispielsweise freut sich seit Elon Musks Twitter-Übernahme über zahlreiche neue User. Doch auch andere Social-Plattform wie Reddit oder auch die zuvor weniger bekannte Alternative Hive Social verzeichnen viele neue Anmeldungen. Anzumerken ist hier jedoch, dass einige Twitter User das Netzwerk noch nicht ganz aufgeben – und sich derweil zunächst nur für den Fall eines kompletten Breakdowns bereits bei anscheinend passenden Alternativen anmelden.

Deswegen gehen Twitter User zu Hive Social

In diesem Fall liegt es auch an der Twitter-Alternative Nr. 1: Mastodon. Denn für viele ist das dezentral organisierte Netzwerk zu kompliziert und umständlich. Hive überzeugt stattdessen mit einer intuitiven Handhabe und ist bereits zum Trendthema auf Twitter avanciert. Der The Verge-Redakteur Tom Warren twittert seinen Hive-Social-Einstieg und erklärt in seinem Tweet, warum es Spaß machen kann, Twitter-Alternativen auszutesten.

Warren beschreibt Hive Social als Mischung aus Instagram und Twitter. Die nachfolgenden Screenshots zeigen, warum seine Einschätzung passt.

Was ist Hive Social, wer steckt hinter der Plattform und kann die App wirklich Twitter ersetzen? Antworten liefert unser Artikel.
Hive App, © GadgetGuy
Hive-Entdeckenseite, © GadgetGuy

Die Hauptseite gleicht beinahe Twitter; User können ganz ohne Zeichenlimit Beiträge posten – und haben sogar eine Bearbeitungsfunktion. Werbung gibt es auf Hive nicht. Auf der „Für Sie Seite“ können Nutzer:innen neue Inhalte entdecken.

Die Einfachheit und die Funktionsweise, die viele User bereits von anderen Plattformen kennen, beschert Hive immer mehr Zuwachs – die neue Twitter-Alternativlösung ist daher eine passende für diejenigen, die Mastodons Komplexität als störend empfinden. Außerdem punktet Hive Social mit Funktionen wie Musik im User-Profil, Color Themes und den Möglichkeiten, Informationen wie die gewünschten Pronomen oder das Sternzeichen im Profil zu teilen.

Hive Social Features, eigener Screenshot

Das sind die Regeln von Hive Social

Auch wenn Hive Social derzeit noch recht klein ist, gibt es natürlich dennoch bereits plattformspezifische Richtlinien für User. Du kannst diese hier vollständig einsehen, einige wichtige Punkte haben wir dir in unserem Artikel nachfolgend zusammengefasst.

Wenn es um „Not Safe For Work“-Inhalte geht, ist Hive relativ eindeutig. Es verbietet diese Inhalte nicht, besteht aber darauf, dass User sie als „NSFW“ kennzeichnen, damit sie für Konten von Minderjährigen unkenntlich gemacht werden können. Gemeint sind damit Bilder, die Nacktheit beinhalten, auch wenn sie künstlerisch oder kreativ umgesetzt sind. User dürfen zudem keine künstlichen Likes, Follower oder Shares sammeln, wiederholte Kommentare oder Inhalte posten oder mehrmals Personen zu kommerziellen Zwecken ohne deren Zustimmung kontaktieren.

Nur 2 Mitarbeiter:innen könnten Hive Social zum Verhängnis werden

Doch leider hat Hive ein Problem: Die Plattform hat lediglich zwei Mitarbeiter – die beiden Gründer der App. Hive wurde 2019 von zwei College-Studenten in den USA gegründet. Die beiden kümmern sich auch zum jetzigen Zeitpunkt um die strategischen und operativen Aufgaben wie Administration, Marketing, Design und Co. Das allein ist zwar beeindruckend, könnte jedoch im Rahmen wachsender User-Zahlen zum Problem werden. Denn viele fragen sich, wie skalierbar die Plattform bei nur zwei Administratoren sein kann.

Zudem sind die Mängel, die die Plattform aufweist, nach kurzer Nutzung bereits schnell ersichtlich. Die erhebliche UI- und Ladeverzögerung beispielsweise zeigt, dass Hive Social technisch noch nicht ausgereift ist. Außerdem existiert Hive Social bislang lediglich als App; eine Desktop-Version gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Auch das Einbetten von Hive Posts funktioniert aktuell nicht – genauso wenig wie das Teilen eines Artikels auf Hive mit einer Thumbnail-Vorschau; hier wird lediglich ein wörtlicher Hyperlink generiert. In puncto Suche, die für die Social-Erfahrung für viele sehr wichtig ist, hängt Hive ebenfalls hinterher: User können Personen nicht anhand ihres Namens suchen, sondern müssen den Account-Namen kennen. Ein gravierendes Problem ist, dass anscheinend alle Hive User denselben „@-Namen“ für sich beanspruchen können. Zuletzt hat das Verifizierungsdilemma auf Twitter gezeigt, welche Folgen Identitätsdiebstahl haben kann – Stichwort Nintendos Mario mit Mittelfinger. Auch Hive dürfte in Folge wachsender User-Zahlen Gefahr laufen, Marken wie Creatorn in puncto Identität nicht genügend Sicherheit bieten zu können.

Was meinst du? Kann Hive im Rahmen der neuen Popularität wichtige Sicherheitsmängel rechtzeitig beheben oder zerbricht die App daran? Oder könnte es sogar von einem anderen Big-Tech-Unternehmen übernommen werden? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.

Kommentare aus der Community

Daniel am 23.11.2022 um 18:07 Uhr

Ein kurzer Blick in die Google-Suche – oder auf den selbst zitierten Twitter-Account – hätte gezeigt, dass es eben nicht Tom Warren der mittlerweile 71jährige Triathlet ist, der dies schreibt, sondern Tom Warren, Senior Editor bei „the Verge“

Antworten
Niklas Lewanczik am 24.11.2022 um 08:03 Uhr

Hallo Daniel,

danke für deine Nachricht. Du hast völlig recht, hier haben wir einen Fehler eingebaut, den wir nun korrigiert haben. Danke für den wichtigen Hinweis.

Beste Grüße

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