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Bewährungsprobe für Zucks Metaverse-Vision: Meta verzeichnet zweiten Umsatzrückgang in Folge

Bewährungsprobe für Zucks Metaverse-Vision: Meta verzeichnet zweiten Umsatzrückgang in Folge

Larissa Ceccio | 27.10.22

Die Ergebnisse von Meta für das dritte Quartal 2022 zeigen steigende Kosten, geringere Werbeeinnahmen und ein langsameres Wachstum in wichtigen Märkten. Meta CEO Mark Zuckerberg nimmt auf Facebook Stellung zum Leistungs-Update.

Mark Zuckerbergs Vision des Metaverse kosten den Technologiekonzern Milliarden – und die Erfolgsaussichten sind weiterhin unklar. Zusätzlich sinken die Werbeeinnahmen immer weiter. Die Folge: Meta verzeichnet auch in diesem Quartal erneut einen Umsatzrückgang bei zugleich steigenden Kosten. Da wundert es nicht, dass die Anleger:innen ihr Vertrauen verlieren. Die Meta-Aktie stürzte im nachbörslichen Handel um fast 20 Prozent nach unten. Damit ist das Papier auf weniger als ein Drittel seines Wertes zu Jahresbeginn gefallen.

Zuckerberg veröffentlichte im Rahmen des aktuellen Leistungs-Updates einen Beitrag auf Facebook, um Stellung zu den Zahlen zu nehmen. In diesem geht er beispielsweise auf die Steigerung der täglich aktiven User auf Facebook ein und gibt auch ein Statement zur möglichen Sättigung der Meta Apps in finanzstarken Märkten ab.

Damit versucht Zuckerberg, die Ergebnisse zu erklären und Hoffnung auf bessere Zeiten zu machen. Denn betrachtet man die nur die bloßen Zahlen, sieht die Zukunft Metas weniger rosig aus. Wir haben einen Auszug des Berichts für das dritte Quartal und Zuckerbergs Aussagen in diesem Artikel für dich zusammengefasst.

Meta meldet einen Gewinnrückgang um 52 Prozent

Kürzlich veröffentlichte Meta das aktuelle Leistungsupdate für das dritte Quartal dieses Jahres. Der Umsatz des Unternehmens fiel laut des Berichts im Jahresvergleich um vier Prozent auf 27,7 Milliarden US-Dollar und der Nettogewinn brach um satte 52 Prozent auf etwa 4,4 Milliarden US-Dollar ein. Im vorherigen Quartal musste Meta den ersten Umsatzrückgang überhaupt verkünden – zu diesem Zeitpunkt betrug dieser jedoch nur ein Prozent. Meta plante als Gegenmaßnahme die Anzeigenlast mit der Einführung neuer Ad-Formate und -Platzierungsoptionen zu erhöhen und führte sogenannte „stille Entlassungen“ durch, indem das Unternehmen bis zu 15 Prozent der Belegschaft als „unterstützungsbedürftig“ eingestuft hatte. Zudem wurde den Angestellten näher gelegt, sich auf ernste Zeiten gefasst zu machen sowie effizientere Arbeit gefordert.

Bezüglich der Gesamtausgaben erläutert Zuckerberg:

Was unser Geschäft angeht, so sind die Gesamteinnahmen in diesem Quartal auf konstanter Währung leicht gestiegen. Wir sind immer noch hinter dem, was ich denke, wir sollten, aber wir glauben, dass wir nächstes Jahr zu gesünderen Umsatzwachstumstrends zurückkehren werden. Allerdings ist nicht klar, dass sich die Wirtschaft noch stabilisiert hat, also planen wir unser Budget etwas konservativer.

Im Rahmen möglicher Entlassungen erklärt er:

2023 werden wir unsere Investitionen auf eine kleine Anzahl von hochrangigen Wachstumsbereichen konzentrieren. Das bedeutet also, dass einige Teams sinnvoll wachsen werden, aber die meisten anderen Teams werden im nächsten Jahr flach bleiben oder schrumpfen. Insgesamt erwarten wir, dass wir 2023 entweder ungefähr gleich groß oder sogar eine etwas kleinere Organisation enden, als wir heute sind.

Hohe Ausgaben und herbe Verluste: Metas Ad-Geschäft bricht massiv ein; Zuckerberg hält an Metaverse fest

Auch Meta sieht sich mit den Folgen der hohen Inflation und Konjunktur konfrontiert. Das Geschäft mit Online-Ads und Werbekund:innen sinkt rapide. Und während weniger Einnahmen generiert werden, steigen zugleich die Kosten um rund ein Fünftel auf etwa 22 Milliarden US-Dollar. Zuckerberg erklärte:

Wären die Wechselkurse im dritten Quartal 2021 konstant geblieben, wäre der Umsatz um 1,79 Milliarden US-Dollar höher gewesen.

Vor allem Zuckerbergs Investitionsdrang in das Metaverse und die Entwicklung dieser virtuellen Welt kosten das Unternehmen sehr viel Geld.

Sparten-Ergebnisse in Millionen US-Dollar, © Meta

Allein im vergangenen Quartal musste die Sparte Reality Labs, zu der das Metaverse zählt, einen operativen Verlust von knapp 3,7 Milliarden US-Dollar verzeichnen. Seit Jahresbeginn wurde ein Fehlbetrag von 9,4 Milliarden US-Dollar konstatiert; bei einem Umsatz von 1,4 Milliarden US-Dollar. Und das, obwohl der Prototyp des Metaverse – Horizon Worlds – nicht einmal die Mitarbeiter:innen selbst überzeugen kann.

Zuckerberg kündigte im Rahmen des aktuellen Leistungsupdates an, dass die Verluste der Sparte Reality Labs im kommenden Jahr noch „erheblich wachsen“ würden, weicht jedoch von seinem Kurs nicht ab. Er zeigt sich überzeugt, dass die Investitionen sich auf lange Sicht rentieren werden.

Er erläutert in seiner Stellungnahme konkret:

Wir erwarten, dass die Reality Labs-Ausgaben 2023 wieder sinnvoll steigen werden, wobei die größten Treiber davon die Einführung der nächsten Generation unseres Quest-Headsets für Konsum und die Einstellung des Quest-Headsets sind, die 2022 durchgeführt wurden, aber für die wir die Fresse Das ganze Jahr der Gehälter nächstes Jahr. Allgemeiner erwarten wir über 2023 hinaus, dass wir die Reality Labs-Investitionen beschleunigen, um sicherzustellen, dass wir unser Ziel, das Gesamtbetriebseinkommen des Unternehmens zu steigern

In diesem Kontext erwähnt er auch das Potenzial, das sich Meta und Microsoft von ihrer kürzlich verkündeten Kooperation versprechen.

Um ein großartiges Arbeits- und Produktivitätserlebnis zu bieten, freue ich mich über die Partnerschaften, die wir mit Microsoft angekündigt haben, die ihre Suite an Produktivitäts- und Unternehmensmanagement-Diensten für Quest, Adobe und Autodes s, Zoom bringt ihre Kommunikationsplattform, Accenture baut Lösungen für Unternehmen und mehr.

Reels bringen mehr User, aber weniger Einnahmen

Metas Kurzvideorevolution à la TikTok beschert dem Unternehmen zwar einen erheblichen Nutzungszuwachs, doch die Ads im Reels-Umfeld bringen weit weniger Geld ein als die bisherigen Werbeformate. Laut internen Daten würden die Kurzvideos bei Facebook und Instagram zusammen 140 Milliarden tägliche Aufrufe generieren, was einen Anstieg von 50 Prozent innerhalb von sechs Monaten bedeutet. Doch der Preis pro Ad in diesem Segment sank im Jahresvergleich um 18 Prozent. Zuckerberg zeigt sich jedoch auch hier zuversichtlich und betont, dass sich dieser Missstand über die Zeit ausgleichen werde. Jedoch könnte Apples neuester Angriff auf das Unternehmen – eine erst vor kurzem angekündigte Steuer von 30 Prozent auf beworbene Posts in sozialen Apps – Meta auf diesem Gebiet noch mehr Herausforderungen bescheren.

Zuckerberg erklärt auf Facebook:

Reels sind inkrementell für die Zeit, die wir in unseren Apps verbringen. Die Trends sehen hier gut aus, und wir glauben, dass wir Zeit gewinnen, die wir mit Konkurrenten wie TikTok verbrachten.

Er ergänzt hinsichtlich der Monetarisierung von Reels:

Um zur Monetarisierung zu gehen, habe ich in der Vergangenheit darüber diskutiert, wie das Wachstum von Kurzvideos zu kurzfristigen Herausforderungen führt, da Reels noch nicht im Tempo von Feed oder Stories monetarisieren. Das bedeutet, wenn Reels wachsen, vertreiben wir die Einnahmen aus höher monetisierenden Oberflächen. Ich denke, dies ist eindeutig das Richtige, damit Reels mit der Nachfrage wachsen können, die wir sehen, aber das Schließen dieser Lücke hat auch hohe Priorität.

Facebook verliert an Marktmacht in den USA und in Europa

Facebook konnte die Nutzungsrate generell erhöhen und hat jetzt bis zu 1,98 Milliarden aktive Nutzer:innen täglich, was eine Steigerung von 16 Millionen gegenüber dem vergangenem Quartalsbericht darstellt.

Täglich aktive User auf Facebook, © Meta

Allerdings sind in diesem Kontext nicht die für Meta lukrativeren Märkte in Europa und in den USA für den Erfolg verantwortlich, sondern die im asiatisch-pazifischen Raum und dem Rest der Welt wachsenden Absatzgebiete. Beispielsweise hat Facebook in Indien und Indonesien ein solides Wachstum verzeichnen können, da die Konnektivität in diesen Regionen zunimmt. Doch derzeit tragen die Gesamtnutzungszahlen noch nicht so viel zum Gewinn des Unternehmens bei, da die Märkte generell noch reifen und Facebook die eigene Präsenz dort noch weiter ausbauen muss beziehungsweise möchte.

Durchschnittlicher Umsatz pro User nach Märkten aufgeteilt, © Meta

Die erste Grafik zeigt, dass das DAU-Wachstum in den USA und in Europa besorgniserregend für Meta ausfällt, jedoch im asiatisch-pazifischem Raum und dem Rest der Welt steigt.

Monatlich aktive User auf Facebook, © Meta

Die monatlich aktiven Nutzer:innenzahlen von Facebook zeigen ein ähnliches Bild.

Zuckerberg erklärt:

In der ganzen Familie können einige Apps in einigen Ländern gesättigt oder einige demografische Daten sein, aber insgesamt wachsen unsere Apps weiterhin von einer großen Basis aus.

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