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Fair Trade als Trend 2020 – auch im Online Marketing

Fair Trade als Trend 2020 – auch im Online Marketing

Ein Gastbeitrag von Sven Bornemann | 18.12.20

Die Zeit von Cookies, Fingerprint Tracking und aufdringlichem Targeting ist vorbei. Es geht um den Einklang der User-Interessen mit den Anforderungen der Werbewirtschaft. Eine Einschätzung des Status quo.

Die Zeit der traditionellen Jahresrückblicke rückt näher. Und alle fragen sich natürlich: Was war für 2020 kennzeichnend? Was nehmen wir mit ins neue Jahr? Tatsächlich ist im Online Marketing ja Vieles passiert, eines halten wir für besonders kennzeichnend: Fair Trade. Der Gedanke des fairen Handels, den wir ja aus den unterschiedlichsten Branchen von Kaffee bis Textilien kennen, hält künftig immer stärker auch im Online Marketing Einzug. Soll heißen: Ohne wirkliche Berücksichtigung der gesellschaftlichen Interessen – also der User – wird Online Marketing künftig nicht mehr funktionieren. Das stellt die bisherige Praxis auf den Kopf.

Tracking: Das Kräfteverhältnis wandelt sich zugunsten der User

Cookie oder gar Device Fingerprint Tracking war für die User ungefähr so durchschaubar wie Jogi Löws Taktik in den vergangenen Monaten. Ähnlich transparent waren nur noch die Targeting-Methoden der Social Networks: Viel kritisiert, weil vielfach nicht offengelegt wurde, woher die personenbezogenen Daten herkamen. Doch das Kräfteverhältnis hat sich gewandelt und wird sich weiter zugunsten der User verändern. Darauf müssen jetzt auch die werbungtreibenden Unternehmen reagieren. Für diese Entwicklung gibt es einige untrügliche Indizien, wenn gleichwohl die Legislative manchmal mit sanftem Druck nachgeholfen hat.

Indiz eins:

Das ungeprüfte Veröffentlichen von Falschnachrichten und Hass-Kommentaren auf Facebook nimmt die Werbewirtschaft nicht mehr ohne Weiteres hin. Rund 90 Unternehmen haben sich diesen Sommer an einem Facebook-Werbeboykott beteiligt. Gut so, die werbungtreibende Wirtschaft übernimmt jetzt gesellschaftliche Verantwortung.

Indiz zwei:

Seit 15. August gilt das neue Transparency and Consent Framework 2.0 (TCF 2.0). User werden seitdem detaillierter darüber informiert, zu welchen Zwecken ihre Daten verwendet werden. Gut so, denn das schafft mehr Transparenz und Vertrauen bei den Nutzenden.

Indiz drei:

Das Ende der Third Party Cookies. Künftig werden weniger Drittanbieter die Aktivitäten der Nutzenden nachverfolgen können. Die Vendoren-Listen werden kürzer, das Tracking transparenter. Auch hier: Gut so, das führt zu mehr Datenhoheit für den User.

Indiz vier:

Gründer aus Deutschland wollen den großen Social-Media-Netzwerken wie Facebook Paroli bieten. In München gründeten Kevin Gallas Mayer und Jessica Matijévic dieses Jahr die nachhaltige Plattform SUBS – Datenschutz spielt hier eine zentrale Rolle. Gut so, wir brauchen wieder mehr Idealismus unter den Gründern.

Das Online-Mediageschäft wird aus unserer Sicht damit viel werthaltiger. Weil es endlich einen Einklang herstellt zwischen den Interessen der User und den Anforderungen der werbungtreibenden Wirtschaft. Doch es geht letztlich um mehr: Um die langfristige Zukunftsfähigkeit unserer Branche.

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