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Experteninterview: Till Junkermann, immonet

Experteninterview: Till Junkermann, immonet

Thomas Promny | 04.04.12

Online-Marketing-Profi Till Junkermann über den Alltag eines Online-Marketing-Leiters und die ewige Frage "Inhouse oder Agentur?"

Heute gibt es mal wieder spannende Einblicke in das Praxisleben von Online-Marketern
Till Junkermann, Online-Marketing-Leiter bei immonet

Till, als Leiter Online-Marketing bei immonet feierst du gerade deinen dritten Jahrestag in der Position. Was sind deine wichtigsten Errungenschaften in dieser Zeit?

Wir haben in den letzten Jahren bei Immonet viel erreicht, nicht nur im Online Marketing haben wir uns enorm weiterentwickelt. Im Online Marketing haben wir es geschafft den richtigen Mix zu finden, bestehende Maßnahmen zu optimieren und neue Sachen auszuprobieren ohne dabei das Wesentliche aus dem Auge zu verlieren: Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen. Eines der ersten Themen, die ich damals angegangen bin, war die Betrachtung, ob die KPI’s im Online Marketing zum Geschäftsmodel passen. Wir haben dann festgestellt, dass das nur teilweise der Fall ist und zusammen mit meinem Team und der Geschäftsführung neue KPI’s definiert. Ein weiterer wichtiger Schritt war das Benchmarking eingesetzter Tools mit anderen Lösungen am Markt, was z.B. zum Einsatz eines anderen Bid-Management-Tools geführt hat.

Als Kopf des Online Marketing eines relativ großen Online-Unternehmens wie immonet hast du sicher auch viel damit zu tun, verschiedenste Dienstleister und Agenturen zu koordinieren. Macht dir das Spaß oder würdest du lieber mehr Themen inhouse erledigen?

Ich bin ein Freund von inhouse-Lösungen. Auch bei Immonet versuchen wir viel inhouse zu machen, so dass sich der Koordinationsaufwand eigentlich in Grenzen hält. Generell macht mir die Koordination von Dienstleistern und Agenturen Spaß, insbesondere wenn man erfolgreich zusammenarbeitet. Aber von Zeit zu Zeit gibt es dann doch immer wieder Dinge, die einen ärgern. Auch wenn ich inhouse-Lösungen präferiere, darf man nicht blind sein und versuchen alles intern zu lösen. Man muss darauf achten, dass man zu Trends und Innovationen auf dem laufenden bleibt. Als ich in 2009 die Leitung des Online Marketings bei Immonet übernommen habe, da sprach kaum jemand über Multi-Channel-/Customer-Journey-Analysen oder Real-Time-Bidding im Display. In dem Bereich arbeiten wir mit externen Dienstleistern zusammen, da hier die Entwicklung eigener Tools zu viel aufwendig wäre. Insbesondere bei sehr speziellen Themen lohnt es sich mit externen Experten zusammenzuarbeiten. Trotzdem halte ich es für wichtig internes Know-how aufzubauen, um Dienstleister vernünftig steuern zu können.

SEA und SEO dürften ziemlich wichtige Kanäle für euch sein. Welche Rolle spielen Social Media und Display für euch – wahrscheinlich beide noch im einstelligen Prozentbereich, was die Trafficquellen angeht, oder?

Wir legen im Online Marketing den Fokus auf Performance-Maßnahmen. SEA/SEO sind daher für uns mit die wichtigsten Trafficquellen. Display und Social Media liegen tatsächlich im unteren einstelligen Prozentbereich. Ich gehe aber davon aus, dass beide Quellen insbesondere Display zukünftig stark wachsen werden. RTB und verbesserte Targeting-Möglichkeiten werden die Optimierung von Display-Kampagnen vereinfachen, so dass die Wichtigkeit von Display als Trafficquelle sicherlich steigen wird.

Wenn ich heute Student wär und mich für eine Karriere im Online Marketing interessiere – was muss ich lernen und welche Erfahrungen muss man gesammelt haben, um in so eine Position zu kommen, wie du sie jetzt bekleidest?

Ich bin der Meinung, dass Online Marketing im Studium noch zu wenig behandelt wird. Neben theoretischem Know-how sollte man auf jeden Fall Praktika in dem Bereich machen. Außerdem sollte man grundlegende BWL- und Informatik-Kenntnisse haben. Außerdem muss man offen sein für neue Erkenntnisse und Technologien, da sich das Online Marketing rasant entwickelt. In einer Leitungsfunktion muss man in der Lage sein zu delegieren und seinen Mitarbeitern zu vertrauen. Ich habe aber meine Zweifel, dass Karriere wirklich so planbar ist wie das manchmal dargestellt wird. Neben den notwendigen Skills gehört immer auch ein bisschen Glück dazu.

Vielen Dank für die spannenden Einblicke und weiterhin viel Erfolg, Till!

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