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Nach Kritik an der Plattform: Elon Musk wird Twitters größter Shareholder
© PhotoMIX-Company, Duncan.Hull (eigenes Werk) - Wikipedia.de, CC BY-SA 3.0 (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)

Nach Kritik an der Plattform: Elon Musk wird Twitters größter Shareholder

Niklas Lewanczik | 05.04.22

Der Tesla-Chef kaufte für mehrere Milliarden US-Dollar Anteile an der Plattform, die er bisher so prominent bespielt hat – und lässt die User gleich auf ein langersehntes Feature hoffen.

Elon Musk zählt nicht nur zu den reichsten, sondern auch zu den medial präsentesten Menschen weltweit. Insbesondere über den Kurznachrichtendienst Twitter teilt er sehr oft News zu seinen Unternehmen, Meinungen, persönliche Updates, aber auch Memes. Nun hat Musk ein Aktienpaket von Twitter gekauft, das rund vier Mal größer ist als das von Gründer und Ex-CEO Jack Dorsey; und das, nachdem er der Plattform die „Unterminierung der Demokratie“ vorgeworfen hatte. Diese Anteile machen ihn zum größten Shareholder. Ob er diesen Status nutzen möchte, um die Plattform zu verändern, bleibt abzuwarten. Zumindest hat er schon eine Umfrage zu einem Feature gestartet, das sich viele Twitter User seit langer Zeit wünschen: den Edit Button.

Elon Musk kauft Twitter-Aktien mit Milliardenwert

Nach Angaben der US-Börsenaufsicht United States Security and Exchange Commission (SEC) hat Musk 9,2 Prozent der Twitter-Anteile erworben. Das entspricht über 73 Millionen Aktien. Und diese sind gemessen am Abschlusskurs der Aktie in der vergangenen Woche rund 2,9 Milliarden US-Dollar wert. Der Wert wächst allerdings aktuell noch, weil die Verkündung von Musks Aktienankauf den Börsenwert des Papiers deutlich nach oben getrieben hat. Es gab zwischenzeitlich einen Kurssprung von 25 Prozent.

Elon Musk, Gründer von Tesla, SpaceX, Neuralink und Co., gilt mit einem geschätzten Vermögen von über 280 Milliarden US-Dollar aktuell als reichster Mensch der Welt (Stand April 2022). Und das, obwohl er im Herbst 2021 Tesla-Aktien im Wert von beinahe sechs Milliarden US-Dollar spendete. Dieser Zug könnte jedoch einen steuerlich relevanten Hintergrund gehabt haben.

Zuletzt hatte Musk Twitter stark kritisiert. In einem Tweet hatte er eine Umfrage dazu erstellt, ob Twitter durchweg freie Meinungsäußerung erlaube. Rund 70 Prozent der über zwei Millionen Umfragenteilnehmer:innen hatten mit nein geantwortet. Daraufhin twitterte Musk:

Im Thread zu diesem Tweet stellte er sich auch die Frage, ob eine neue Plattform benötigt werde. Statt diesen Gedanken weiterzuverfolgen, hat der Multimilliardär inzwischen einen so großen Anteil an Twitter gekauft, dass er selbst Einfluss auf Entscheidungen des Unternehmens nehmen könnte.

Bringt Musk Twitter den Edit Button?

Mit über 80 Millionen Followern auf Twitter und einem Renommee als Ausnahmeentrepreneur hat Elon Musk auf Twitter schon als Person des öffentlichen Lebens einen gewissen Einfluss. Zumindest auf die Meinungsbildung der User. Seine Tweets sorgten beispielsweise für Kursgewinne oder -abstürze bei Bitcoin und für eine erhöhte Nachfrage bei Signal. Nun könnte er womöglich auch Druck auf das Management bei Twitter aufbauen, um Veränderungen an der von ihm kritisierten Plattform voranzutreiben.

Eine davon könnte den Edit Button betreffen, den es bei Twitter immer noch nicht gibt – einzig beim Bezahlmodell Twitter Blue können User mit Undo Tweet einen Tweet für eine kurze Zeit nach dem Versenden wieder zurückrufen. Jack Dorsey hatte sich stets gegen einen Edit Button ausgesprochen, obwohl die Community ihn so gern haben würde. Seit November 2021 aber ist Dorsey nicht mehr CEO des Unternehmens. Sein Nachfolger Parag Agrawal könnte dem Vorschlag offener gegenüberstehen. Insbesondere dann, wenn Elon Musk den Vorschlag unterbreitet. Dieser hat via Twitter bereits eine entsprechende Umfrage geteilt:

Mehr als 73 Prozent der Teilnehmer:innen der Umfrage (über zwei Millionen User) befürworten das Feature. Unter dem Tweet kommentierten bereits bekannte Personen wie die US-Autorin und -Moderatorin Liz Wheeler, Metas CTO Andrew Bosworth und Reverse-Engineering-Expertin Jane Manchun Wong.

Nun dürfen Twitter User gespannt sein, ob Elon Musk seinen Status als Großaktionär tatsächlich nutzen möchte, um Twitter nachhaltig zu verändern. Oder ob der berühmte Unternehmer einfach weiterhin für Furore auf der Plattform sorgt, die nun prominent in seinem Aktienportfolio vertreten ist.

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