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Social Media Marketing
Facebook, Instagram, Snapchat & Co.: Diese Trends werden 2017 dominieren

Facebook, Instagram, Snapchat & Co.: Diese Trends werden 2017 dominieren

Tina Bauer | 09.01.17

Was kommt in diesem Jahr im Social Media Bereich auf uns zu? Welche Trends uns begleiten werden und was wichtig wird.

Social Networks sind aus der Marketing Landschaft nicht mehr wegzudenken. Die Entwicklung, die sie in den vergangenen Jahren hingelegt haben, war rapide und einschneidend. Soziale Medien sind ein recht zuverlässiges Trendbarometer für kommende Marketing Trends. Die folgenden dürften uns also im anstehenden Jahr erwarten.

Facebook Trends: Video first

Derzeit gewinnt man den Eindruck, als würde Facebook mehrmals die Woche Updates ausrollen, um das Imperium weiter auszubauen und die Mitbewerber hinter sich zu lassen. In diesem Jahr kann die Plattform einen Zugewinn an 197 Millionen monatlich aktiven Usern (MAU) verzeichnen und überschritt erstmals die Milliarden-Marke bei den mobilen MAU.

Obwohl Facebook bei den Reportings zur Performance von Video (versehentlich) gemauschelt hat, ist dennoch zu erwarten, dass dieser Bereich sich weiter gegenüber anderen Formaten durchsetzt. Insbesondere das Live Streaming und 360 Grad Videos werden dabei weiteren Aufwind erfahren.

Kamera Feature sagt Snapchat mal wieder den Kampf an

Video Content wird bereits jetzt in den Newsfeeds vorangestellt und auch weiterhin bevorzugt behandelt. Derzeit testet Facebook gerade ein neues Kamera Feature in Irland, das den Filterfunktionen vom Erzrivalen Snapchat massiv ähnelt.

© Facebook
© Facebook

Die verfügbaren Filterfunktionen gehen anscheinend weit über das vorhandene Repertoire Snapchats hinaus. So will Facebook allem Anschein nach verhindern, dass User wegen der interessanten Fotofunktionen zu Snapchat abwandern und auch soll den zukünftigen Facebook-Nutzern, die sich in jungen Jahren eher auf Snapchat finden, ein Weg geebnet werden. Auf diese Weise wird das Wachstum der Konkurrenz langfristig verlangsamt und Druck auf die Entwickler ausgeübt.

Facebook Live Broadcasting nimmt weiter zu

Facebook Usern wird nicht entgangen sein, dass die Live Streams zunehmen. Genauer gesagt ist die Anzahl seit Mai dieses Jahres um das Vierfache gestiegen. Aber nicht nur, dass Publisher vermehrt informativen Content streamen, seit einiger Zeit erfreuen sich Live Umfragen mit Reactions größter Beliebtheit. Diese sind allerdings ziemlich nervig und verstoßen obendrein gegen die Richtlinien der Plattform. Abgesehen davon aber wird Facebook Live auch aufgrund des stark erhöhten Engagements im Gegensatz zu anderen Beitragsarten weiter an Relevanz gewinnen, während Periscope unter dieser Entwicklung vermutlich leiden wird. Laut Social Media Today ist zu erwarten, dass Facebook mit großen Publishern Partnerschaften eingeht, damit diese exklusiven Content auf Facebook bereitstellen.

Facebook will ins Fernsehen

Neben dem großen Erfolgspotential des Live Streamings hat die Plattform noch weitere große Pläne: Lineares TV nimmt ohnehin aufgrund der vielfältigen Streaming-Angebote von Anbietern wie Netflix, Amazon Prime oder Sky Go ab. Und so will auch Facebook, vorerst via Chromecast oder Apple TV, Einzug in unsere Fernseher erhalten, erste Pläne und Videos dazu gibt es bereits.

VR

Virtual Reality geistert zwar schon länger als Buzzword durch die Medien, doch wird der Durchbruch noch ein klein wenig länger auf sich warten lassen. Dennoch wird das Thema im kommenden Jahr ebenfalls wichtiger für Facebook. Wennauch die Technik, die für die beste Experience benötigt wird, noch sehr hochpreisig ist, wird in 2017 weiter an der Optimierung gearbeitet. Darüber hinaus wird es weitere Use Cases geben, mehr Anbieter und eine bessere Infrastruktur: Wollen wir in 2016 in VR abtauchen, benötigen wir eine Ausrüstung, die einen vierstelligen Betrag kostet und das Angebot ist entsprechend dünn.

Direkt mit VR steht auch 360 Content in Zusammenhang, von dem wir im kommenden Jahr sehr wahrscheinlich auch mehr zu sehen bekommen werden.

Messenger Botifizierung

Die direkte Kommunikation zwischen Usern und Unternehmen wird dank weiteren Bots nach vorn gebracht. Was in Asien mit WeChat oder Kik längst Normalität ist, steckt hier allenfalls in den Kinderschuhen.

Weiterhin will Facebook seine Suche und den Flohmarkt ausbauen, dessen Icon das Nachrichtensymbol in der App ersetzen soll.

Instagram Trends: Es wird ruhiger

Facebook hat in den letzten Monaten nicht an Updates auf Instagram gespart. Öffnete sich die Plattform erst im Frühjahr gegenüber Advertisern und führte im Sommer den Algorithmus ein, folgte zuletzt das Stories Update. Social Media Today sagt voraus, dass es vermutlich nun etwas ruhiger um große Updates werden wird. Dennoch werden die frischen Neuerungen weiter optimiert.

insta-tags-ecommerce

E-Commerce wird eines der wohl wenigen Felder werden, mit dem Instagram sich in 2017 tiefergehend beschäftigt. Kürzlich wurden die Shoppable Tags vorgestellt, die ähnlich funktionieren wie die visuelle Produktsuche auf Pinterest, vorerst jedoch nur einer kleinen US-Testgruppe zur Verfügung stehen. Ein geplanter Rollout ist derweil nicht in Sicht, doch können wir damit sicherlich irgendwann in 2017 rechnen.

Twitter

Die Microblogging-Plattform befindet sich seit längerem in der Krise. Dass die App keinen Käufer gefunden hat, der ein ausreichendes Interesse gezeigt hätte, ist nur eines der wenig erfreulichen Ereignisse, die die Plattform in 2016 ereilten.

Seit im Frühjahr 2015 die ersten Streaming-Dienste, Meerkat und Periscope, auf den Markt kamen und direkt gehypt wurden, ist nicht nur Facebook auf der Jagd nach mehr Streams. Auch Twitter hat erkannt, dass das Streaming unter Usern ein extrem beliebtes Feature ist, und möchte seine Position mit der Übertragung von Live Events auf dem TV ausbauen.

Nutzung von Live-Streams: Obwohl Facebook Live später als Periscope verfügbar war, hat es die Twitter Tochter bereits eingeholt.© Socialbakers
Nutzung von Live-Streams: Obwohl Facebook Live später als Periscope verfügbar war, hat es die Twitter Tochter bereits eingeholt.© Socialbakers

Twitter tritt damit proaktiv in direkte Konkurrenz zum Rivalen Facebook, der allerdings die größeren Ressourcen zur Umsetzung besitzt. Es wird also spannend bleiben im Rennen um die TV-Plätze.

Snapchat

Snap Inc. wird im kommenden Jahr einige Hürden zu bewältigen haben. Rückt Facebook der beliebten App immer weiter auf die Pelle und bringt seine Snapchat-Klone auch in Gegenden groß heraus, in denen eine geringe Verbreitung von Snapchat vorherrscht, plant Snap gleichzeitig den Börsengang.

Bisher ist es Snapchat jedenfalls gelungen, sich in Sachen Innovationskraft und Schnelligkeit gegen Facebook zu behaupten, allerdings besitzt Zuckerberg die größeren Ressourcen und Möglichkeiten, um die App in ihrem Wachstum auszubremsen.

Mehr Möglichkeiten für Werbetreibende

Snapchat arbeitet derzeit an neuen Anzeigen-Formaten wie „Snap to unlock“ und will auch seinen Analytics Bereich verbessern, um mehr Unternehmen auf die Plattform zu locken. Sollte es gelingen, auf Werbetreibende etwas mehr Attraktivität auszuüben, wird Snapchat zur beliebten Plattform für Advertiser, um eine junge Zielgruppe zu erreichen. Es ist durchaus wichtig für Snapchat, dass genau diese Zielgruppe erhalten bleibt, denn diese hat derzeit noch keinen Bedarf, zu Facebook oder Instagram zu wechseln.

Spectacles

Ende September kündigte Snap Inc. an, mit Spectacles eine Smarte Brille auf den Markt bringen zu wollen, die beim Tragen von selbst Snaps aus der Sicht des Nutzers aufnimmt und User ihr Smartphone dabei nicht direkt nutzen müssen. Machte Evan Spiegel noch ein Geheimnis aus dem Rollout und wollte die Spectacles vorerst nur einer kleinen Testgruppe zur Verfügung stellen, tauchten vor wenigen Tagen erste Pop-up Automaten in Kalifornien auf. Diese Guerilla-Aktion hat eine Menge Aufsehen erregt und dazu beigetragen, dass die Automaten schneller ausverkauft waren als die mit Süßigkeiten bestückten. Dass niemand genau weiß, wann und wo der nächste Automat auftaucht, befeuert nur weiter das Verlangen der User unbedingt eines haben zu wollen. Bleibt abzuwarten, wie sich die Spectacles in 2017 entwickeln werden. Wer welche haben will, sollte schnell sein und ein Auge auf die nächste Ankündigung haben oder den Twitter Account von Spectacles genau beobachten. Zu haben sind die Brillen derzeit für 129 Dollar, werden aufgrund ihrer limitierten Auflage aber bereits für bis zu 900 Dollar auf eBay gehandelt.

Pinterest

Pinterest ist ein schwieriges Thema: Erstens handelt es sich bei der App streng genommen nicht um ein Social Network und zweitens konnte sich die „Bildersuchmaschine“ in Deutschland noch immer nicht so recht behaupten.

Fokus bleibt auf Bildern und Search-Technologien

Allerdings konnte die App ihre Bildersuche um einige Level vorantreiben: Mit der Einführung der visuellen Suche Ende 2015, hat sich Pinterest in ein bis dahin recht unerschlossenes Feld gewagt – und gewonnen. Die visuelle Suche ist intelligent und funktioniert nahezu perfekt.

spotlight-pinterest

Da das Visuelle bei Pinterest im Vordergrund steht, wird dieser Bereich weiter entwickelt werden. In naher Zukunft sollen User demnach Fotos von Produkten machen können und auf der Plattform Vorschläge dazu bekommen. Dies soll auch mit ganzen Räumen und mehreren Vorschlägen funktionieren.

Weiterhin wird Pinterest sich nun vermutlich auf den Ausbau der Augmented Reality Shopping-Funktion fokussieren, mit der User auf Pinterest gefundene Objekte virtuell in ihrer eigenen Wohnung platzieren können.

Welche Trends werden 2017 noch im Fokus der Sozialen Medien stehen? Ergänzungen oder Anmerkungen sind in den Kommentaren willkommen.

Kommentare aus der Community

Elke Schmalfeld am 16.02.2017 um 22:00 Uhr

Sehr interessanter Artikel! Es bleibt spannend, wie es auf den unterschiedlichen Plattformen weiter geht.

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