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Social Media Marketing
Mangelndes Social Media Engagement? 11 Fragen, die du dir stellen solltest

Mangelndes Social Media Engagement? 11 Fragen, die du dir stellen solltest

Tina Bauer | 07.11.16

User werden heutzutage am besten auf den Social Networks erreicht. Doch eine Präsenz ist nicht gleichbedeutend mit einem hohen Engagement.

Egal, wie toll dein Produkt ist – fällst du nicht auf und bist präsent, gerätst du schneller in Vergessenheit, als dir lieb ist. Aber wie auffallen in einer ohnehin schon reizüberfluteten Umgebung? Soziale Medien eignen sich dafür durchaus gut. 11 Fragen, die du dir stellen solltest, wenn bei deinem Engagement auf Social Media noch deutlich Luft nach oben ist.

Die grundlegenden Faktoren für deine Social Media Präsenz

Social Networks sind ausgezeichnete Kanäle, um mit potentiellen Kunden in Kontakt zu treten. Was viele Marken bis heute nicht gelernt haben, ist, dass User in Sozialen Netzwerken einer anderen Ansprache bedürfen. Hier geht es dynamischer zu, die Kommunikation findet auf Augenhöhe statt und gern auch mit einem Augenzwinkern. Ebenfalls von hoher Bedeutung sind die unterschiedlichen Zielgruppen, die sich auf den jeweils verschiedenen Plattformen aufhalten. Unternehmen sollten im Zuge der Erarbeitung ihrer Social Media Strategie die Demographie der Netzwerke analysieren. So liegt das Durchschnittsalter der Snapchat User weit unter dem der Facebook Nutzer, das Einkommen der Instagram User hingegen ist sehr viel höher und so weiter.

Doch auch, wenn die grundlegenden Faktoren beachtet werden, kann es noch immer sein, dass der Social Media-Erfolg auf sich warten lässt. Die Ursachen dafür sind vielfältig – Ryan Erskine, Brand Strategist bei BrandYourself, teilt auf Entrepreneur seine Erfahrungen dazu und wir haben sie unter die Lupe genommen.

Höheres Engagement: 11 Fragen, die du dir stellen solltest

#1 Poste ich genug?

Auf Twitter beispielsweise bietet es sich an, die Frequenz hoch zu halten, wenn auch einige Statistiken anderes behaupten. So berichtet Erskine, dass ein durchschlagender Erfolg bei ihm erst zu spüren war, als er sein Tweetverhalten steigerte. Auch Social Media Ikone Gary Vaynerchuck postet auf Twitter etwa 20 Mal täglich. Hierbei kommt es stark auf die Inhalte an. Sind deine Beiträge zu werbelastig, führt das eher zu Misserfolg. Im Zweifel: Einfach ausprobieren und anpassen, auf Twitter verzeihen User einen Faux Pas eher mal.

Auch auf Facebook kann häufig gepostet werden, ohne dem Publikum auf die Nerven zu fallen. Der Algorithmus spielt die Beiträge nicht gleichzeitig aus, so dass sie passend verteilt werden und nicht den Newsfeed der User verstopfen.

Bei Instagram hingegen weht ein anderer Wind. Hier sind User schnell im Entfolgen, wenn sie zu häufig mit Content der gleichen Marke oder Person konfrontiert werden. Instagram ist demnach mit Vorsicht zu genießen, die üblichen Gesetze gelten auf der Bilderplattform weniger. So sollte für höhere Reichweiten zwar nicht an Hashtags gespart werden, aber eben nicht häufiger als zweimal täglich mit großen Abständen gepostet werden und auch die Inhalte müssen hohe Qualitätsansprüche erfüllen.

#2 Poste ich zu den richtigen Zeiten?

Es ist ein Mythos zu glauben, dass umfangreiche Analysen den perfekten Posting-Zeitpunkt definieren können. Die Untersuchungen basieren in der Regel auf Millionen analysierter Beiträge von hunderten, wenn nicht tausenden Accounts, nehmen dabei aber keine Rücksicht auf branchen- oder unternehmensspezifische, individuelle Eigenheiten. Allenfalls geben sie für den Anfang eine Orientierung, auf der es sich bauen lässt. Jeder muss die perfekten Zeiten zu posten selbst herausfinden, denn diese sind abhängig von wichtigen Faktoren wie der Plattform, der Zielgruppe sowie auch etwa den Inhalten. So kannst du auf Facebook und Instagram zur gleichen Zeit einen Beitrag veröffentlichen und ein komplett entgegengesetztes Engagement erzielen. Auch das plattformspezifische Userverhalten spielt eben mit hinein in die Interaktionen.

Einige der Faktoren, von denen dein Engagement abhängt. © Hubspot
Einige der Faktoren, von denen dein Engagement abhängt. © Hubspot

Um die perfekte Posting-Zeit aussagekräftig zu analysieren, bietet sich der Einsatz von Tools wie Buffer oder Hootsuite an. Mithilfe des Tools solltest du deine Interaktionen mindestens etwa einen Monat lang nachverfolgen. Auf diese Weise kristallisiert sich schnell heraus, wann du das höchste Engagement erzielen kannst.

In unserem Beitrag zum Lebenszyklus eines Posts auf Facebook erfährst du, was innerhalb der folgenden 24 Stunden nach Veröffentlichung in Hinblick auf den richtigen Zeitpunkt und Reaktionen passiert. Aber auch hier gilt es, die beste Zeit selbst zu definieren.

#3 Stechen meine Inhalte heraus?

Dieses berüchtigte Grundrauschen Sozialer Medien ist wiederum kein Mythos. Dein Produkt kann noch so toll, nützlich und durchdacht sein: Fällst du nicht auf, gehst du unter. Dein Content sollte also alles andere als gewöhnlich sein und dem geneigten User sofort verständlich machen, dass ihn etwas ganz Besonderes erwartet. Je nach Zielsetzung (Klicks, Conversions, etc.) kannst du humorvolle Beiträge veröffentlichen, Rabattaktionen starten oder Beiträge mit Mehrwert liefern.

Wie ein Unternehmen aus einer angestaubten Marke ein angesagtes Trendprodukt zaubert, zeigen wir in unserem Beitrag über die Männergrippe. Die Kampagne ist ein richtiges Content Marketing Sahnestück, das extrem erfolgreich ist und eine ganz neue Zielgruppe anspricht. Erfolgreiche Social Media Kanäle beweisen im Übrigen eines: Diese Disziplin gehört (mittlerweile) in Profihände.

#4 Involviere ich mein Publikum?

Social Media hat den Namen nicht unverdient bekommen, deshalb kannst du deinen Followern beispielsweise Fragen stellen und sie mit in dein Tun einbeziehen, um eine höheres Engagement zu erzielen.

Dieser Post bietet einen hohen Mehrwert für eine sehr spitze Zielgruppe und stellt am Ende eine Frage. Damit erzielte er ein extrem hohes Engagement. © @Instawithalex | Instagram
Dieser Post bietet einen hohen Mehrwert für eine sehr spitze Zielgruppe und stellt am Ende eine Frage. Damit erzielte er ein extrem hohes Engagement. © @Instawithalex | Instagram

#5 Folge ich auch anderen?

Begehe nicht den Fehler zu denken, dass die Welt auf dich gewartet hätte. User folgen dir auf den Social Kanälen nicht automatisch, insbesondere nicht die einflussreichen User. Startest du mit deiner Unternehmung also auf deinen auserwählten Plattformen, sollte einer der ersten Schritte sein, dass du einer ganzen Reihe anderer User, ja unter Umständen auch deinen eigenen Fans, folgst. Nur so bekommst du die Aufmerksamkeit einiger weniger auch zurück.

#6 Verlasse ich mich zu sehr auf Owned Media?

Zumindest für den Anfang, ist es schon fast unerlässlich ein wenig Budget in Social Media Advertising zu investieren. Insbesondere seit die meisten Plattformen mit einem Algorithmus ausgestattet sind und die organische Reichweite für Unternehmen im Keller ist, kann eine kleine Starthilfe nicht so verkehrt sein.

Like Ads können vor allem am Anfang eine hilfreiche Untertützung sein © Facebook
Like Ads können vor allem am Anfang eine hilfreiche Untertützung sein © Facebook

#7 Ist mein Content like- und shareable?

Je mehr Beiträge du veröffentlichst, desto besser wird dein Gefühl für die richtigen Themen. Denn der 2016er Durchschnittsuser scrollt sich durch die Newsfeeds ohne die Inhalte wirklich anzuschauen. Kann ihn doch einmal etwas dazu bewegen inne zu halten, ist ihm das meist auch eine Interaktion wert. Erskine ist zu Recht der Ansicht, dass wenn du deinen Followern keinen Grund zum Teilen oder Liken gibst, sie es auch nicht tun werden. Biete ihnen also einzigartigen Content, lockere deine Inhalte hin und wieder mit Memes auf und lass deiner Kreativität freien Lauf. Nochmal: Wenn ein Pharmaunternehmen oder ein Anbieter für Standmixer den Shift hinbekommt, dann schaffst du das auch.

#8 Bin ich ausreichend geduldig?

Social Media Erfolg stellt sich nicht von heute auf morgen ein. Solltest du also Facebook bereits seit zwei Wochen bespielen und dich über ausbleibendes Engagement wundern, lass dir eines gesagt sein: Das ist vollkommen normal. Andere benötigen Jahre, wenigstens aber viele Monate, um erste Erfolge zu verbuchen. Zu Anfang bedeutet eine Präsenz in Sozialen Medien viel Arbeit und eine Menge Zeit.

Achte jedoch stets darauf, dass dein Content konsistent ist und du eine hohe Aktivität zeigst.

#9 Bin ICH konsistent?

Immer am Ball bleiben. Heute zehn Beiträge zu posten oder auf Fragen zu antworten und morgen sowie die kommenden Wochen darauf gar nicht in Erscheinung zu treten, ist keine sehr gute Idee. Bei den ganzen Inhalten, mit denen die User tagtäglich konfrontiert werden, solltest auch du dafür sorgen, weiterhin in Erinnerung zu bleiben. Und das funktioniert nur, indem du kontinuierlich postest, dich mit deiner Followerschaft austauscht und ihre Fragen beantwortest.

Auf Social macht Airbnb einen richtig guten Job, während es allerdings schwierig ist, einen Ansprechpartner via der Website zu finden © Facebook
Auf Social macht Airbnb einen richtig guten Job, während es allerdings schwierig ist, einen Ansprechpartner via Website zu finden © Facebook

Und erreichen deine Kunden dich nicht auf deinen Sozialen Kanälen, kann es durchaus sein, dass sie eine schlechte Bewertung geben oder du sie schlichtweg als Kunde verlierst. Entscheidest du dich also für eine Präsenz auf Social Media, dann bitte auch in vollem Umfang.

#10 Setze ich genügend visuellen Content ein?

Bilder, Grafiken, Memes, Videos und Gifs gehören zur Kategorie Snackable Content, performen erwiesenermaßen sehr viel besser als reine Textinhalte und bleiben auch besser in Erinnerung. Also solltest du sichergehen, ausreichend häufig mit Bebilderung zu arbeiten.

#11 Bin ich zu sehr auf mich fokussiert?

Der geteilte Content sollte nicht nur für dich, sondern insbesondere auch für deine Zielgruppe interessant sein. Wie Erskine richtig beschreibt, wollen Social Media User unterhalten werden und bestenfalls noch etwas dazulernen. Sie wollen Mehrwert statt Werbung. Also biete ihnen, was sie gern hätten. Als SEO Consultant solltest du entsprechend etwa praktische Insidertipps geben, statt Videos mit süßen Katzenbabies zu teilen. Geschäftsleute, Marken sowie auch Personen des öffentlichen Lebens sollten es vermeiden, ihren privaten Gefühlen freien Lauf zu lassen oder generell unpassende Inhalte zu posten. Deine User folgen dir auf den Sozialen Kanälen, weil sie auf deine Expertise vertrauen oder Fan deiner Person sind und sich erhoffen, exklusive, wertvolle Inhalte von dir zu bekommen. Andernfalls zauberst du vermutlich eher einen Shitstorm herbei, bestenfalls verlierst du nur ein paar Fans.

Social Media ist nichts für Zwischendurch

Social Media ist aus den Kinderschuhen herausgewachsen. Wie du siehst, braucht es etwas mehr als eine bloße Fanpage, um Reichweite zu erzielen und Engagement zu steigern. Zu viele Faktoren wirken sich auf Erfolg oder Misserfolg aus, als dass das Social Media Management in Praktikantenhände gehört. Dennoch musst du bereit sein, zumindest zu Anfang eine Menge Zeit und wahrscheinlich auch Geld zu investieren, um dir ein Standing und eine große Gefolgschaft aufzubauen. Schau dich auf den Kanälen um und verfolge das Tun deiner Mitbewerber – auf diese Weise kannst du dir einen Überblick darüber verschaffen, mit welchem Content deine Branche User am besten erreicht. Eines sei am Ende noch gesagt, denn dies ist in den genannten Faktoren zu kurz gekommen: Bei allem, was du tust, musst du authentisch bleiben. Ahmst du etwa deine Konkurrenz nach oder transportierst nicht die Werte deiner Marke, verlierst du. Denn Authentizität ist die Königin der Grundpfeiler im Content Marketing.

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