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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Die 5 größten SEO-Mythen

Die 5 größten SEO-Mythen

Ein Gastbeitrag von Hans J. Even | 30.06.14

SEO ist für viele Marketer noch immer der heilige Gral. Doch in jeder guten Geschichte steckt auch ein bisschen Mythos - Hans J. Even zeigt wo.

SEO ist stetig im Wandel und die Regeln ändern sich nahezu täglich. Bei aller Veränderung ist es manchmal schwer, den Durchblick zu behalten. So geistert allerlei gefährliches Halbwissen durch das Netz, das mehr schadet, als dass es dem Ranking nutzt. Googles Head of Webspam Matt Cutts hat in einem Video bereits einen Kommentar dazu abgegeben und mit einigen Gerüchten aufgeräumt. Auch Duane Forrester, Bings Senior Product Manager, gab eine Liste mit 10 Punkten für SEO heraus, die sich fälschlicherweise hartnäckig halten.

Hans J. Even, Geschäftsführer der TWT Interactive GmbH, ergänzt diese Liste nun um fünf Punkte und zeigt welche SEO-Mythen unter Marketing-Verantwortlichen noch immer kursieren.


1. Auf meiner Seite sorgen externe Links für ein schlechteres Ranking bei Google

Externe Links bieten dem User meist besseren Mehrwert, als es interne Links leisten können. Der Nutzer behält Sie positiv im Hinterkopf und kehrt gerne zur linkgebenden Seite zurück. Der Mythos, dass externe Verlinkungen schlecht für das Ranking sind, ist unbegründet. Die Suchmaschine weiß recht gut, welche Seite zu welchem Thema verlinkt, was die Zuordnung zu einem Thema vereinfacht. So wird die Position im Ranking also sogar eher noch verbessert als verschlechtert. Das gilt nicht nur für die verlinkte, sondern auch für die linkgebende Seite.

2. Eine hohe Keyword-Dichte bringt mich nach vorne

Die sogenannte Keyword-Dichte hält sich noch immer hartnäckig als entscheidender Rankingfaktor, dabei ist es eins der meistüberschätzten Buzzwords überhaupt. Wer heutzutage beim Erstellen von Texten für eine Website tatsächlich noch auf eine Keyword-Dichte von 2,5 bis 4 Prozent setzt, hat die Prinzipien von SEO im Jahre 2014 nicht wirklich verstanden. Spätestens seit dem ersten Panda-Update im Jahr 2012 ist in der Branche klar geworden, dass Inhalte dann gut ranken, wenn sie einen echten Mehrwert für den User darstellen. Google hat mittlerweile erkannt, dass Websites mit einer sehr hohen Keyword-Dichte oft nicht seriös oder qualitativ hochwertig sind. Hat der Grundsatz vor einigen Jahren noch gestimmt, dass die Keyword-Dichte gerade am Anfang eines Textes hoch sein sollte, so ist er heute überholt. Google optimiert seine Algorithmen kontinuierlich und hat mittlerweile erkannt, dass ein wirklich guter Text in Gänze aus interessanten Keywords besteht.

3. Lange Texte liest sich doch niemand durch 

Auch hier vermischen sich die SEO-Erfahrungen der vergangenen Jahre mit Laienwissen. Es ist richtig, dass sich die Länge eines Textes bei weitem nicht mehr an früher empfohlenen Vorgaben von 600 bis 800 Wörtern orientiert. Solange die Inhalte einen Mehrwert für den User darstellen, werden diese auch gelesen. Auch ein langer Text kann mithilfe von Zwischenüberschriften, Absätzen und Bulletpoints strukturiert werden, sodass er den User nicht überfordert. Doch knappe Zweizeiler sollten es auch nicht unbedingt sein, denn sonst fehlt Google, Bing und Co. die Grundlage, den Content für die Suchergebnisseite zu bewerten. Unser Tipp: 250 Wörter sollten es bei Content-Seiten mindestens sein, bei Produktseiten im Online-Shop ungefähr 100.

4. Meta-Keywords haben nach wie vor einen Einfluss auf mein Ranking

Das ist wirklich ein alter Hut. Sicherlich ist es richtig, dass die Meta-Keywords in der Vergan-genheit ein entscheidender Faktor waren, um eine Zielseite zu optimieren. Doch Suchmaschinen wie Google haben bereits gemerkt, dass Website-Betreiber damit Schindluder treiben und starke Suchbegriffe eintragen, obwohl der Inhalt der Seite rein gar nichts mit dem Suchbegriff in den Meta-Keywords zu tun hat. Allein deshalb wird dieser Bereich in den Metadaten komplett außen vor gelassen. Aber auch die SEOs selbst tun einiges dafür, dass dieser Mythos weiterlebt. So wird im SEO-Addon für Mozilla Firefox „SEOQuake“ immer noch das Fehlen von Metakeywords als Schwachstelle der Landingpage angezeigt.

5. Gastartikel zum Linkbuilding sind kontraproduktiv 

Matt Cutts, Webspam Leiter bei Google, versetzt die SEO-Szene regelmäßig in Aufruhr. Vor allem ein Post zum Linkbuilding mittels Gastartikel in Blogs im Januar 2014 sorgte für Panik. „Gastartikel sind das pure Böse im Online-Marketing“, konnte man teilweise lesen. Dabei spricht er sich nicht generell gegen Gastartikel aus, sondern vielmehr gegen qualitativ minderwertige. Publiziert ein Rechtsanwalt beispielsweise einen Artikel zum Verkehrsrecht in einem Auto-Blog, stimmt zwar nicht die thematische Einordnung von Artikelquelle und verlinkter Website zu 100 Prozent, jedoch kann eine solche rechtliche Einschätzung einen besonderen Mehrwert für den Leser darstellen. Die Äußerung von Herrn Cutts war lediglich ein Hinweis dafür, bei solchen Off-Page Maßnahmen wie so häufig auf die Qualität zu achten.

Fazit

Suchmaschinen-Optimierung wird auch weiterhin von vielen Marketer als Geheimwissenschaft behandelt werden. Es wird jedoch kaum möglich sein, alle Facts und Ranking-Faktoren zu beachten. Dennoch kann vor allem eine professionelle SEO-Betreuung, das Ranking verbessern.

Kommentare aus der Community

Daniel am 30.06.2014 um 16:23 Uhr

Zu 3)
Texte mit 250 Wörtern sind doch meist diese typischen SEO-Texte ohne inhaltlichen Mehrwert. Natürlich ist es schwer, wenn nicht gar unmöglich, eine allgemeingültige Empfehlung für die Mindestlänge eines Textes zu geben. Ich würde dennoch darauf tippen, dass Online-Texte mit nur 250 Wörtern in den meisten Fällen für den Leser nicht wirklich hilfreich sind. Ausnahmen kann es natürlich immer geben.
Eine allgemeingültige Empfehlung für die Mindesttextlänge würde ich daher nicht geben wollen, sondern dies je nach Thema entscheiden und dabei ggfls. andere gute Texte zum gleichen Thema als Referenz heranziehen.

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Florian vom OnpageDoc am 30.06.2014 um 11:55 Uhr

Zu Punkt 1: Das ist denke ich nur in DE ein Problem mit dem Linkgeiz. Es ist doch lächerlich und manchmal sogar schon peinlich, wie Webmaster hier vorgehen um ja „Links zu sparen“…

Zu Punkt 2: Da kann man immer wieder nur WDF*IDF ins Spiel bringen. Natürlich würde ich nie alles 1:1 das tun was mir mein Tool sagt, aber zumindest die Hinweise, Ideen, Vorschläge sollte man berücksichtigen. Die Ergebnisse sprechen einfach für sich. Jeder der ein gutes WDF*IDF Tool richtig nutzt und im Text umsetzt, hat gute Ergebnisse damit erzielt. Da spielen Links dann wirklich eine geringere Rolle…

Zu Punkt 3: Kommt eben drauf an für was: Eine typische Landingpage-Seite für ein z.B. Ebook bringt sicherlich top Ergebnisse wenn sie deutlich länger ist und auch 500, 1000 oder mehr Wörter hat.

Punkt 5: Wenn das einer glaubt, sollte er am besten gleich das Linkbuilding einstellen. Nicht nur dass man alleine durch Gastbeiträge Aufmerksamkeit, Traffic, Umsätze usw. bekommt, sondern eben auch der Linkjuice auf den sicherlich keiner verzichten möchte. Könnte mir aber auch durchaus vorstellen, dass es genügend Leute gibt die alle Links löschen würden, wenn Matt Cutts am 1. April sagen würde: Links sind Bullshit :)

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