Von HR und IT bis Finance und Accounting: Gehälter für die gefragtesten Positionen

Der Arbeitsmarkt in Deutschland befindet sich auch 2025 weiterhin im Wandel: Digitalisierung, Fachkräftemangel, demografische Veränderungen und neue Anforderungen an Nachhaltigkeit und Flexibilität prägen die Dynamik der Arbeitswelt. Diese Trends haben nicht nur Auswirkungen auf die Strukturen der Gehälter, sondern auch auf die Art und Weise, wie Unternehmen und Arbeitnehmer:innen miteinander agieren. Ein Blick auf verschiedene Branchen zeigt, wie unterschiedlich diese Entwicklungen ausfallen können. Wir zeigen dir im folgenden Artikel, in welchen Branchen du 2025 laut dem Michael Page Gehaltsreport am meisten verdienen kannst und welche Positionen am gefragtesten sind.

Engineering und Manufacturing: Die Evolution eines zentralen Sektors

Die Ingenieurwissenschaften haben seit dem Beginn der Industrie 4.0 eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen, nicht zuletzt durch den Einsatz von KI. Hochqualifizierte Talente wie Robotikingenieur:innen oder Embedded System Engineers sind gefragter denn je. Dennoch stehen viele Unternehmen vor einem Dilemma: Einerseits ist der Bedarf an spezialisierten Fachkräften immens, andererseits setzt die angespannte Wirtschaftslage finanzielle Grenzen. Darüber hinaus berichten über die Hälfte der Unternehmen von zunehmend schwieriger Personalbeschaffung – ein klares Zeichen für den anhaltenden Wettbewerb um Talente. Im Bereich Engineering zahlen folgende Branchen das meiste Gehalt: Automobil, Pharma, Chemie, Luft- und Raumfahrt/Rüstungsindustrie und Medizintechnik.

Das sind die Top 5 gefragteste Positionen im Engineering und Manufacturing:

• Automatisierungsingenieur:in (Durchschnittsgehalt 77.500 Euro)
• Embedded-Software-Entwickler:in (Durchschnittsgehalt 82.500 Euro)
• Entwicklungsingenieur:in Hardware (Durchschnittsgehalt 77.500 Euro)
• Projektleiter:in Maschinenbau (Durchschnittsgehalt 82.000)
• Projektleiter:in Elektrotechnik (Durchschnittsgehalt 82.000 Euro)

Finance und Accounting: Stabilität der Gehälter trotz Kostendruck

Die Finanzbranche zeigt sich trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten erstaunlich resilient. Besonders gefragt sind spezialisierte Profile wie internationale Finanzbuchhalter:innen oder Tax Manager mit Expertise in VAT. Der Einfluss von Technologien, insbesondere KI, spielt auch in diesem Bereich eine zentrale Rolle und hebt Controlling sowie Accounting auf ein neues technisches Niveau. Allerdings müssen sich Arbeitnehmer:innen auf stagnierende Gehälter einstellen. Am meisten Geld verdienen Arbeitnehmer:innen hier im Bereich Industrial Manufacturing (Anlagen- und
Maschinenbau inklusive Automotive), Pharma, Dienstleistungsunternehmen, Retail/FMCG und im Bereich Logistik.

Das sind die Top 5: Gefragteste Positionen im Finance und Accounting

• Senior-/Beteiligungs-/Financial Controller (Durchschnittsgehalt 80.000 Euro)
• Senior Accountant (Durchschnittsgehalt 79.000 Euro)
• Finance Manager (Durchschnittsgehalt 105.000 Euro)
• Head of Controlling (Durchschnittsgehalt 110.000 Euro)
• Head of Accounting (Durchschnittsgehalt 109.000 Euro)

Jobwechsel, Gehalt, Stressabbau:

Das wünschen sich Beschäftigte für 2025

Health Care und Life Sciences: Ein Markt mit Stabilitätspotenzial

Im Gesundheitswesen und der Pharmaindustrie ist der Ausblick für den Arbeitsmarkt hingegen durchweg positiv. Die Berufsfelder verändern sich stark durch KI und Digitalisierung, doch die Nachfrage nach Expertise im Bereich Marketing und Vertrieb bleibt konstant hoch. Bemerkenswert ist der Frauenanteil von 58 Prozent in dieser Branche, was sie zu einer der wenigen Sektoren macht, in denen Frauen dominieren. Im Healthcare-Bereich werden in Zukunft vor allem Soft Skills gesucht. Zu den Top Skills zählen unter anderem eine herausragende Kommunikation, ein guter Business Sense, ein verbindliches Auftreten, gute analytische Fähigkeiten und ein naturwissenschaftliches Verständnis. Dennoch sind Gehaltssteigerungen zwar zu erwarten, allerdings in einem moderateren Tempo als zuvor.

Das sind die Top 5: Gefragteste Positionen in Health Care und Life Sciences:

• Marketing Manager/Brand Manager (Durchschnittsgehalt 95.000 Euro)
• Key Account Manager (Durchschnittsgehalt 107.000 Euro)
• Territory Manager/Sales Representative (Durchschnittsgehalt 83.000 Euro)
• Application/Clinical Specialist (Durchschnittsgehalt 61.000 Euro)
• Sales Director/Regional Sales Manager (Durchschnittsgehalt 135.000 Euro)

Human Resources: Diskrepanzen bei den Gehältern

Der Bereich Human Resources hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Administrative Aufgaben werden zunehmend von KI übernommen, wodurch HR-Expert:innen sich auf strategische Themen wie Unternehmenskultur oder Employer Branding konzentrieren können. Während die Nachfrage nach Recruiting-Expert:innen abnimmt, steigt die Bedeutung spezialisierter Positionen wie HR Controlleroder HR Business Partner:innen. Die Diskrepanz zwischen den Gehaltsvorstellungen von Bewerber:innen und Unternehmen bleibt eine Herausforderung. Auch in dieser Branche liegt der Frauenanteil mit 62 Prozent deutlich höher als der der Männer. Wer hier profitieren möchte, sollte laut Studie am besten im Pharma-, Industrie-, Energy- oder Banking-Bereich arbeiten sowie in der Medizintechnik.

Das sind die Top 5: Gefragteste Positionen im HR-Bereich:

• HR Business Partner:in (Durchschnittsgehalt 95.000 Euro)
• HR Manager (Durchschnittsgehalt 105.000 Euro)
• Head of HR (Durchschnittsgehalt 130.000 Euro)
• Recruiting Specialist (Durchschnittsgehalt 100.000 Euro)
• Payroll Specialist (Durchschnittsgehalt 70.000 Euro)

IT als Treiber:in der digitalen Transformation

Die IT-Branche bleibt das Rückgrat der Digitalisierung und hat sich als Stütze der Konjunktur in Deutschland etabliert. Besonders gefragt sind Softwareentwickler:innen, IT-Security-Spezialist:innen und KI-Expert:innen. Trotz der hohen Nachfrage sind aktuell rund 149.000 Stellen unbesetzt – ein klares Zeichen für den Fachkräftemangel. Obwohl die Branche optimistisch in die Zukunft blickt, sind wegen des allgemeinen Kostendrucks keine signifikanten Gehaltssteigerungen zu erwarten. Mit einem Männeranteil von 83 Prozent bleibt die IT jedoch eine der am stärksten geschlechtsspezifisch geprägten Branchen. Den höchsten Lohn gibt es hierbei in den Bereichen Software Industry, Financial Services, Life Science und Insurance.

Das sind die Top 5: Gefragteste Positionen in der IT:

• Business Analyst (Durchschnittsgehalt 75.000 Euro)
• Projektmanager (Durchschnittsgehalt 85.000 Euro)
• Software Entwickler:in (Durchschnittsgehalt 80.000 Euro)
• System Administrator/Engineer (Durchschnittsgehalt 75.000 Euro)
• SAP Modulberater:in (Durchschnittsgehalt 90.000 Euro)

Sales und Marketing: Technologiefokus im Zentrum

Sales und Marketing müssen sich in 2025 weiter an neue Anforderungen anpassen. Generalisten mit traditionellem Offline-Fokus werden zunehmend durch digitale Spezialist:innen ersetzt. Besonders gefragt sind Fachkräfte mit Know-how in Bereichen wie KPI-Analyse, SEO/SEA oder Lead-Generierung. Während die Gehälter im Marketing auf hohem Niveau stabil bleiben, können in Vertriebspositionen Gehaltssteigerungen von bis zu fünf Prozent realisiert werden. Der verstärkte Einsatz von KI-Tools und Automatisierung wird die Nachfrage nach digitalem Fachwissen auch in 2025 weiter antreiben. Dabei gewinnen vor allem die Elektrotechnik, der Software-Bereich sowie die Branche Food & Beverage.

Das sind die Top 5: Gefragteste Positionen in Sales und Marketing:

• Vertriebsingenieur:in im Außendienst (Keine Angabe)
• Account Executive SaaS (Keine Angabe)
• Gebietsleitung (Keine Angabe)

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2025 wird für einige Branchen ein unsicheres Jahr

Die Arbeitswelt im Jahr 2025 ist geprägt von technologischen, ökonomischen und sozialen Veränderungen. Während in manchen Branchen Gehaltssteigerungen möglich sind, stagnieren sie in anderen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten. Die Fähigkeit, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren, wird sowohl für Arbeitnehmer:innen als auch für Unternehmen entscheidend sein. Arbeitgeber:innen sind gefordert, innovative Lösungen für die Rekrutierung und Bindung von Talenten zu finden, um in einem zunehmend kompetitiven Umfeld bestehen zu können. Gleichzeitig müssen sich Arbeitnehmer:innen kontinuierlich weiterbilden, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Wenn du wissen möchtest, welche Trends 2025 noch bereithält, dann schaue dir folgenden Artikel an:

Krise ohne wirtschaftlichen Aufwind?

So blicken die Branchen auf das Jahr 2025

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