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Human Resources
Generation Z: Leistung statt Freizeit – was jungen Menschen im Job wirklich wichtig ist

Generation Z: Leistung statt Freizeit – was jungen Menschen im Job wirklich wichtig ist

Marié Detlefsen | 26.08.24

Junge Menschen gelten oft als freizeitorientiert und faul, doch eine neue Studie zeigt, dass sie im Job vor allem eines wollen: spannende Aufgaben und Anerkennung. Wir zeigen dir, was sich wirklich hinter den Karrierewünschen der Generation Z verbirgt.

Viel Freizeit, Remote Work und keine Überstunden – so lauten oft die vermeintlichen Prioritäten der Generation Z, wenn es um das Arbeitsleben geht. Doch eine neue Studie zeigt ein anderes Bild. Der Universum Student Survey der Stepstone Group, bei dem über 30.570 Studierende in Deutschland befragt wurden, offenbart überraschende Erkenntnisse: Junge Menschen legen großen Wert auf Leistung, spannende Aufgaben und beruflichen Erfolg.

Die Generation Z strebt nach Herausforderungen

Während die Work-Life-Balance oft als eines der zentralen Anliegen der jungen Generation bezeichnet wird, rückt bei den 16- bis 21-Jährigen sowie den 22- bis 25-Jährigen ein anderer Aspekt in den Vordergrund: spannende Aufgaben. Die jüngeren Arbeitnehmer:innen streben nach Herausforderungen, Anerkennung und Prestige. Es scheint, dass der Lebensabschnitt einen wesentlichen Einfluss auf die Prioritäten hat, wie David Falzon, Deutschland-Chef von Universum, erklärt:

Es zeigt sich, dass weniger die Generation selbst, sondern vielmehr die Lebensphase die Karrierewünsche bestimmt. Während des Studiums oder zu Beginn der Karriere sind andere Dinge wichtig als in der Familiengründungsphase.

So verändert sich mit zunehmendem Alter der Fokus. Während spannende Aufgaben bei den jüngeren Befragten auf den oberen Plätzen rangieren, nimmt ihr Stellenwert bei den 26- bis 39-Jährigen ab (Rang sieben). Für die 30- bis 39-Jährigen liegt dieser Punkt nur noch auf Platz zehn. Interessanterweise erlebt dieser Aspekt bei den älteren Generationen, insbesondere bei den über 56-Jährigen, ein Comeback und rangiert dort wieder auf Platz vier. Nachwuchstalente steigen also meist mit hohen Ansprüchen an ihre Aufgaben ins Berufsleben, welche zu Zeiten der Familiengründung erst sinken und dann in der späteren Lebensphase noch einmal steigen.

Work-Life-Balance ist der Generation Z nicht am wichtigsten

Hingegen vielen Behauptungen zeigt die Studie auch, dass eine gute Work-Life-Balance bei den jüngsten Berufseinsteiger:innen noch keine Priorität darstellt. Bei den 16- bis 21-Jährigen landet dieses Kriterium nur auf Platz 14 der Wichtigkeitsskala. Erst ab dem Alter von 22 Jahren beginnt die Balance zwischen Beruf und Freizeit eine größere Rolle zu spielen (Platz sieben) und erreicht ihren Höhepunkt bei den 30- bis 39-Jährigen, wo sie auf Platz drei der Prioritätenliste steht. Eine Erklärung hierfür könnte in der Gründung einer Familie liegen, welche häufig in diesem Altersabschnitt stattfindet.

Ab einem Alter von Mitte 40 nimmt das Interesse an der Work-Life-Balance dann wieder ab. Trotz dieser Schwankungen bleibt ein freundliches Arbeitsumfeld für alle Altersgruppen konstant wichtig (Rang fünf bis acht). Es zeigt sich also, dass zwischenmenschliche Beziehungen und eine angenehme Arbeitsatmosphäre für Arbeitnehmer:innen aller Generationen eine stabile Grundlage bilden.


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© headwayio – Unsplash


Home Office und Gehalt – Erwartungen und Realität klaffen auseinander

Ein weiteres Klischee, das durch die Studie infrage gestellt wird, ist die Annahme, dass die Generation Z ein besonderes Interesse an Remote Work habe. Tatsächlich zeigt sich, dass die jüngeren Arbeitnehmer:innen im Schnitt nur etwa 2,5 Home-Office-Tage pro Woche anstreben. Bei den 16- bis 21-Jährigen ist Home Office sogar weniger wichtig als bei den älteren Generationen. Lediglich 35 Prozent der Jüngsten legen Wert auf Remote Work, während dieser Wert bei den 30- bis 39-Jährigen auf 65 Prozent ansteigt.

Die finanziellen Erwartungen der jungen Arbeitnehmer:innen spielen ebenfalls eine große Rolle. Ein gutes Grundgehalt und zukünftige Verdienstmöglichkeiten stehen bei vielen Studierenden ganz oben auf der Prioritätenliste. Auffällig ist jedoch, dass Frauen durchweg niedrigere Gehaltserwartungen als Männer haben – im Schnitt rund 10.000 Euro weniger. Selbst in traditionell gut bezahlten Branchen wie dem Bankensektor erwarten Frauen 16 Prozent weniger Gehalt als ihre männlichen Kollegen. Trotz dieser Unterschiede ist Lohngleichheit für Frauen ein bedeutendes Thema und liegt auf Platz zwölf ihrer Prioritätenliste, während es für Männer kaum eine Rolle spielt und nur Rang 40 erreicht.

Die Generation Z ist anspruchsvoll, aber flexibel

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass junge Menschen keineswegs die vermeintlich einfachen Forderungen nach mehr Freizeit und Remote Work an ihre Arbeitgeber:innen stellen. Vielmehr sind sie bereit, hart zu arbeiten und legen großen Wert auf Anerkennung, spannende Aufgaben und ein hohes Gehalt. Die Idee, dass die Generation Z nur nach einer perfekten Work-Life-Balance strebt, greift also zu kurz.

Unternehmen, die auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich sein wollen, müssen daher erkennen, dass sich die Bedürfnisse junger Talente dynamisch verändern und stark von der jeweiligen Lebensphase abhängen. Arbeitnehmer:innen im frühen Karrierestadium fordern vor allem Leistung und Erfolg, während Work-Life-Balance und Home Office erst später in den Vordergrund rücken. Arbeitgeber:innen, die diese Nuancen verstehen und darauf reagieren, werden die besten Chancen haben, die klügsten Köpfe für sich zu gewinnen. Du möchtest noch mehr über die Arbeitsweise der Gen Z erfahren? Dann schaue dir folgenden Artikel an:


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© Mike Von – Unsplash

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