Gen Z in der Arbeitswelt: Leben, um zu arbeiten oder arbeiten, um zu leben?

Unzufrieden, sprunghaft und mutig – so lässt sich die Gen Z in der Arbeitswelt laut einer aktuellen XING-Auswertung beschreiben. Weitere Einblicke in die Wünsche und Einstellungen der jungen Generation zum Arbeitsleben bietet eine Befragung, welche im Januar 2024 im Auftrag von Fiverr durchgeführt wurde. Konkret wurden 10.033 Personen, die der Generation Z angehören, in den USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich befragt. Die Ergebnisse haben wir im Folgenden zusammengefasst.

Finanzielle Stabilität als Ziel

Mehr als ein Drittel der Befragten (37 Prozent) gibt an, dass finanzielle Sicherheit für sie von besonderer Relevanz ist. Etwa die Hälfte (51 Prozent) arbeitet vor allem, um sich das Leben zu finanzieren, ein weiteres Ziel vieler junger Menschen ist die Erfüllung der eigenen Wünsche und Träume mit dem verdienten Geld (64 Prozent).

Die Ergebnisse zeigen: Die Gen Z möchte arbeiten, um zu leben (und nicht umgekehrt). Das bedeutet allerdings nicht, dass die junge Generation im Job keinen Einsatz zeigt. So gibt etwa ein Drittel an, sich im Job sehr zu engagieren – sofern dieser sie begeistert. Über die eigenen Grenzen möchten hingegen nur 16 Prozent der Befragten hierzulande für ihre Arbeit gehen. Damit liegt Deutschland deutlich hinter den USA (26 Prozent) und Großbritannien (29 Prozent).

Die Gen Z möchte selbstbestimmt arbeiten

Nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch Flexibilität im Arbeitsalltag hat für die Gen Z hohe Priorität. 28 Prozent der Befragten wünschen sich flexible Arbeitszeiten, 32 Prozent möchten darüber hinaus selbst entscheiden, wann sie ins Büro kommen und wann sie im Home Office bleiben.

Gen Z mit klaren Ansprüchen an Jobs:
Unternehmen sehen Selbstüberschätzung

Die Generation Z legt großen Wert auf Selbstbestimmtheit im Job. Damit geht einher, dass sie nur Aufgaben übernehmen möchte, die mit den eigenen Werten und Interessen übereinstimmen (24 Prozent). Ebenfalls je ein Viertel gibt an, eigenverantwortlich und unabhängig arbeiten zu wollen (24 Prozent) und sich die Möglichkeit zu wünschen, die eigenen Kompetenzen weiterzuentwickeln (23 Prozent). Eine freundliche Arbeitskultur ist für 20 Prozent ein entscheidender Faktor.

KI-Sektor im Aufschwung

Kein Wunder: Auch die Gen Z hat das Potenzial, das die KI-Branche für Arbeitnehmer:innen bietet, erkannt. 15 Prozent der Befragten geben an, eine Tätigkeit im KI-Sektor als am erfolgversprechendsten anzusehen. Weitere attraktive Branchen sind die Bereiche IT, Tech und Programming. Florian Müller, Country Manager DACH bei Fiverr, erklärt den Anreiz dieser Sektoren für die Gen Z:

Innovative, zukunftsweisende Technologien entwickeln sich rasant weiter, sodass immer wieder neue Berufe entstehen. An der Digitalisierung mitzuarbeiten, ist für viele junge Menschen sehr attraktiv. Das Potenzial ist hier sehr vielfältig. Vor allem die IT-Branche bietet seit jeher Flexibilität und exzellente Perspektiven. Allein bei der Implementierung von KI in Unternehmen gehören fehlende personelle Ressourcen und Skills innerhalb der Belegschaft zu den größten Hürden. Als Digital Natives kann die GenZ hier punkten.

Nicht alle jungen Menschen wünschen sich einen Job im Angestelltenverhältnis – etwa ein Viertel der Befragten (24 Prozent) möchte am liebsten selbständig als Unternehmer:in tätig sein. Einen Job als Freelancer:in können sich sogar 68 Prozent vorstellen. Einen Verlust der Sicherheit bedeutet der Wechsel in die Freiberuflichkeit für 20 Prozent der Befragten keineswegs: Sie sind der Ansicht, dass eine solche Tätigkeit heutzutage sogar stabiler als ein Job als Angestellte:r ist. Einer ähnlichen Meinung sind auch die Befragten einer generationenübergreifenden LinkedIn-Studie: 33 Prozent sehen die Selbständigkeit als den besten Weg zum Erlangen von Wohlstand an.

KI auf dem Vormarsch:
Welche Jobs sind zukunftssicher?

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