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Human Resources
Die Gen Z zu faul, die Babyboomer zu steif? So schließt du die Kluft zwischen den Generationen

Die Gen Z zu faul, die Babyboomer zu steif? So schließt du die Kluft zwischen den Generationen

Marié Detlefsen | 12.04.24

Neue Expert:innen-Insights enthüllen die Schlüssel zur erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Babyboomern, Millennials und der Gen Z. Erfahre, wie individuelle Persönlichkeitsmerkmale die Dynamik am Arbeitsplatz prägen und wie eine respektvolle Führung mehrerer Generationen eine produktive Atmosphäre schaffen kann.

In vielen Unternehmen ranken sich Vorurteile um Konflikte zwischen älteren und jüngeren Generationen. Darunter zum Beispiel die Auffassungen, dass ältere Angestellte gegen technische Neuerungen seien, dass Jüngeren der Job nicht wichtig genug sei und generell, dass mehrere Altersgruppen aufgrund ihrer Verschiedenheiten schlecht zusammenarbeiten würden. Neue Expert:innen-Insigths von Hogan Assessments beweisen allerdings das Gegenteil und offenbaren, dass diese Konflikte weniger auf generationalen Unterschieden beruhen als vielmehr auf individuellen Persönlichkeitsmerkmalen. Wir zeigen, wie du trotz altersbedingter Unterschiede ein gutes Arbeitsklima entwickeln kannst.

Das Alter beeinflusst die Persönlichkeit

Ein häufig angenommener Irrglaube ist, dass sich Generationen wie Babyboomer, Gen X, Millennials und Gen Z grundlegend voneinander unterscheiden. Tatsächlich zeigt die Insights jedoch, dass die Alterseffekte die Generationseffekte übertrumpfen, da das Alter eine weitaus größere Rolle bei der Ausprägung der Persönlichkeit eines Menschen spielt. 

Die Persönlichkeitsdaten eines Babyboomers und eines Gen Z-Mitarbeitenden gleichen sich bei gleichem Alter oft mehr, als man annimmt. Dies liegt daran, dass Persönlichkeitsmerkmale im Allgemeinen über die Jahre stabil bleiben. Dennoch beeinflusst das Alter die Prioritäten und Verhaltensweisen am Arbeitsplatz maßgeblich. Während jüngere Mitarbeitende oft emotionaler und risikofreudiger sind, bevorzugen ältere Kolleg:innen traditionellere Arbeitsmethoden. Dr. Ryne Sherman, Experte bei Hogan Assessments, veranschaulicht diese Erkenntnis folgendermaßen:

Die Persönlichkeitsdaten eines Babyboomers und eines Mitarbeiters der Generation Z, die bei  gleichem Alter erhoben wurden, weisen wenig bis keine Unterschiede aufgrund der Generation auf.  Dies liegt daran, dass die Persönlichkeitsfaktoren in der Regel über das Alter hinweg gleich bleiben.  Die Prioritäten und Wünsche eines 20-Jährigen zum Beispiel bleiben dieselben, unabhängig davon, in  welchem Jahrzehnt sie in diesem Alter waren

Generationen haben unterschiedliche Motivationen:

Eine weitere Herausforderung für Führungskräfte liegt darin, die unterschiedlichen Motivationen verschiedener Generationen zu verstehen und anzuerkennen. So legt die Gen Z zum Beispiel vermehrt Wert auf Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion am Arbeitsplatz, weshalb es für Unternehmen wichtig ist, über solche Programme zu verfügen. Ältere Mitarbeiter:innen suchen hingegen häufig nach Stabilität und festen Routinen. Ihnen fallen Umbrüche meist schwerer, insbesondere, wenn sie nicht gut kommuniziert werden.

Für Arbeitgeber:innen ist es daher wichtig, ihre Angestellten vor allem als einzelne Individuen zu sehen, sie zu respektieren und ihre Arbeitsmotivation zu verstehen. Daraufhin sollten Konzepte erarbeitet werden, die zeigen, wie Jüngeren eine flexible Arbeitsweise angeboten werden kann, ohne die Arbeitsweise älterer Angestellter zu stören. Eine gute Kommunikation sowohl zwischen den Generationen als auch zwischen Beschäftigten und Arbeitgeber:innen ist hier das A und O.

Erfolgreiche Führung im mehrerer Generationen

Entgegen gängiger Annahmen sind die Bedürfnisse am Arbeitsplatz nicht ausschließlich generational bedingt. Vielmehr haben Menschen unabhängig von ihrer Generation ähnliche Wünsche und Ziele. Die Kunst der erfolgreichen Führung liegt darin, die individuellen Bedürfnisse und Motivationen zu erkennen und ein ausgewogenes Umfeld zu schaffen, das sowohl traditionelle als auch moderne Arbeitsweisen berücksichtigt. Wer verstehen möchte, wie man die heutige Generation führt, sollte sich an seine eigenen Karriereziele erinnern, als man ins Berufsleben eintrat – beispielsweise die Balance zwischen Stabilität und Entwicklungschancen. Dr. Ryne Sherman sagt hierzu:

Der größte Teil unserer Persönlichkeit entsteht durch individuelle  Unterschiede. Die Menschen als Individuen und nicht als Mitglieder einer Generation zu verstehen, ist  der beste Ansatz im Beruf und im Leben. Der Schlüssel liegt darin, ein Gleichgewicht zwischen diesen  Ansichten zu finden und ein Umfeld zu bieten, das einen goldenen Mittelweg findet.

Die Zusammenarbeit verschiedener Generationen am Arbeitsplatz bietet eine Vielzahl von Vorteilen. So fördern Erfahrungswerte, die ältere Generationen an jüngere weitergeben, nicht nur das Wachstum und die Entwicklung im Beruf, sondern stärken auch den Zusammenhalt im Team. Darüber hinaus trägt die Verfügbarkeit von Fachkräften aus verschiedenen Generationen dazu bei, den Herausforderungen des Fachkräftemangels effektiv zu begegnen. Obwohl viele der Ansicht sind, dass die Zusammenarbeit zwischen Generationen zwangsläufig Konflikte mit sich bringt, zeigen die Expert:innen Tipps, dass individuelle Persönlichkeitsmerkmale einen größeren Einfluss auf die Arbeitsdynamik haben als generationale Unterschiede.

Letztendlich liegt die Schlüsselqualifikation in der Fähigkeit, die Menschen als einzigartige Individuen zu betrachten und ihre Vielfalt als Bereicherung für das Team zu erkennen. Durch eine offene, einfühlsame Führung und den Austausch von Wissen und Erfahrung können Unternehmen eine dynamische Arbeitsumgebung schaffen, die sowohl die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeitenden als auch die Ziele des Unternehmens berücksichtigt.


Millennials im Nachteil:

Die Gen Y zwischen Familie und Beruf

Die Generation Y im Nachteil.
© Helena Lopes – Unsplash

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