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Human Resources
Unzufrieden, sprunghaft und mutig – das wünscht sich die Gen Z im Job

Unzufrieden, sprunghaft und mutig – das wünscht sich die Gen Z im Job

Marié Detlefsen | 21.02.24

Selbstbewusst, anspruchsvoll und auf der Suche nach neuen Arbeitsmodellen. Erfahre, welche Wünsche und Erwartungen die Gen Z an potenzielle Arbeitgeber:innen hat und wie Unternehmen die jungen Talente am besten für sich gewinnen können.

Die Generation Z betritt aktuell immer mehr den Arbeitsmarkt und zeigt sich dabei zwar selbstbewusst, aber auch unzufrieden mit der bestehenden Arbeitssituation. Laut einer Auswertung von XING ist jede:r fünfte Beschäftigte unter 30 Jahren mit dem eigenen Job unzufrieden und fast die Hälfte dieser Altersgruppe (49 Prozent) ist offen für einen Jobwechsel. Doch warum ist die junge Generation so sprunghaft im Jobleben und welche Bedingungen müssten in einem Unternehmen herrschen, um solche Wechsel zu vermeiden und junge Talente besser binden zu können?

Fast jede:r Dritte will nach zwei Jahren den Job wechseln

Die forsa-Studie zur Wechselbereitschaft wird seit 2012 im Auftrag von XING erhoben und befasst sich mit Themen wie der Arbeitszufriedenheit sowie den Wünschen von Beschäftigten an Arbeitgeber:innen. Unter den 3.200 befragten Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befand sich auch die Generation Z. Dabei stellte sich heraus, dass bei den 18- bis 29-Jährigen etwa die Hälfte offener für einen Jobwechsel wäre im Gegensatz zu anderen Altersgruppen, denn im Durchschnitt liegt die Bereitschaft bei 37 Prozent. Zudem will fast jede:r Dritte der Gen Z nur noch bis zu zwei Jahre bei den aktuellen Arbeitgeber:innen bleiben (28 Prozent). Dr. Julian Stahl, Arbeitsmarktexperte bei XING, sagt hierzu:

Keine Generation ist aktiver auf Jobsuche als die unter 30-Jährigen. Unternehmen müssen die Wünsche der GenZ ernst nehmen und verstehen, dass die jüngeren Arbeitnehmer anders arbeiten möchten als die Generationen vor ihnen. Wenn Unternehmen denken, sie könnten durch die aktuelle Konjunkturkrise wieder in alte Verhaltensmuster verfallen und rein auf Präsenzkultur und klare Ansagen setzen, dann werden sie Schwierigkeiten haben, diese Generation als Arbeitgeber zu erreichen.

Das Gehalt bestimmt übers Gehen oder Bleiben der gen Z

Von potenziellen neuen Arbeitgeber:innen wünschen sich die unter 30-Jährigen vor allem einen langfristig sicheren Job und ein höheres Gehalt. In Bezug auf die Gehaltsvorstellungen stehen ökonomische Faktoren im Vordergrund. Die steigenden Lebenshaltungskosten und die Inflation sind die Hauptgründe (56 Prozent), warum die Generation Z eine Gehaltserhöhung anstrebt. Zusätzlich wünschen sie sich mehr Verantwortung (45 Prozent) und Aufgaben sowie eine angemessene Entlohnung, die ihrem Marktwert entspricht (28 Prozent).

Unter denjenigen, die der Meinung sind, dass sie unterbezahlt sind, ist die Bereitschaft, das Unternehmen zu wechseln, besonders stark ausgeprägt: 60 Prozent der Unter-30-Jährigen, die ihr derzeitiges Gehalt als unzureichend empfinden, würden für eine bessere Bezahlung die Stelle wechseln. Dies unterstreicht die Erwartung der jungen Arbeitnehmer:innen, dass Wertschätzung nicht nur durch Gehalt, sondern auch durch Verantwortung und Entwicklungsmöglichkeiten zum Ausdruck kommen sollte. Es wird deutlich, dass Unternehmen über vergleichsweise kostengünstige Anreize wie Home Office und flexible Arbeitszeiten hinausgehen müssen, um die Generation Z anzusprechen.

Die Gen Z hat keine Angst ihren Job zu verlieren und startet deshalb häufiger Gehaltsverhandlungen.
Die Gen Z hat keine Angst ihren Job zu verlieren und startet deshalb häufiger Gehaltsverhandlungen, © Forsa im Auftrag von XING

Diese Auffassung spiegelt sich auch in der Selbstbewusstheit der Gen Z wider: Etwa 39 Prozent der befragten Personen gaben an, dass ihr:e derzeitige:r Arbeitgeber:in auf sie angewiesen sei, was ihre Forderung nach einer Gehaltserhöhung unterstützt. Dieses Selbstvertrauen findet sich auch in ihrer Zuversicht wider, ihren aktuellen Arbeitsplatz nicht zu verlieren und ihrer Bereitschaft, für bessere Bezahlung den Betrieb zu wechseln.

Vier-Tage-Woche und Gehaltstransparenz haben hohe Priorität

Für die Generation Z erweist sich ebenfalls die Idee einer Vier-Tage-Woche als äußerst attraktiv, sogar mehr als für andere Altersgruppen. Dies geht aus den Umfragedaten hervor, die zeigen, dass 51 Prozent der unter 30-Jährigen diese Option bevorzugen würden, selbst bei gleichbleibender Wochenarbeitszeit. Eine beträchtliche Anzahl von 44 Prozent dieser Altersgruppe glaubt sogar, dass die Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich langfristig in Deutschland etabliert werden könnte. Eine ausgewogene Work-Life-Balance und flexible Arbeitsmodelle stehen bei der Generation Z somit ganz oben auf der Prioritätenliste.

Des Weiteren zeigt die Studie, dass die Generation Z bei der Wahl ihrer Arbeitgeber:innen besonderen Wert auf ein attraktives Arbeitsumfeld (50 Prozent) und nicht zuletzt Diversität (21 Prozent) legt. Im Vergleich zu anderen Altersgruppen legen die 18- bis 29-Jährigen tendenziell mehr Wert auf diese Faktoren. Auch mit Gehaltstransparenz (33 Prozent) und Workation (12 Prozent) können Unternehmen bei jüngeren Beschäftigten punkten.

So können Arbeitgeber:innen die Gen Z ans Unternehmen binden

Die Generation Z steht vor neuen Herausforderungen und verändert die Arbeitswelt durch ihre Ansprüche und Erwartungen. Unternehmen, die diese verstehen und entsprechend reagieren, werden in der Lage sein, die besten Talente dieser Generation anzuziehen und langfristig zu binden.

Um die junge Generation als Arbeitnehmer:innen zu gewinnen, darf man deshalb nicht nur auf Anreize wie Home Office und flexible Arbeitszeiten setzen. Vielmehr müssen Unternehmen eine ganzheitliche Arbeitsumgebung bieten, die den Bedürfnissen und Erwartungen dieser Generation gerecht wird. Insbesondere Unternehmen, die diese Aspekte berücksichtigen und darüber hinaus innovative Arbeitsmodelle wie die Vier-Tage-Woche oder Gehaltstransparenz anbieten, werden sich als attraktive Arbeitgeber:in für die junge Gen Z positionieren können.


Studie betont Privatleben als Priorität –

Hälfte der Arbeitnehmer:innen würde Gehalt für bessere Work-Life-Balance opfern

Drei Leute der Gen Z sitzen gemeinsam an einem Tisch.
© Brooke Cagle – Unsplash

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