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Human Resources
Engagement am Arbeitsplatz gering: Jede:r Vierte ist wechselwillig

Engagement am Arbeitsplatz gering: Jede:r Vierte ist wechselwillig

Niklas Lewanczik | 05.04.23

Knapp ein Viertel von tausenden befragten Kräften deutscher Unternehmen ist nicht sicher, kommendes Jahr noch für das jeweilige Unternehmen arbeiten zu wollen. Zudem liegt der Anteil der am Arbeitsplatz stark engagierten bei unter 15 Prozent.

HR und Recruitment Teams haben jetzt und in den kommenden Jahren und Monaten viel Arbeit vor sich. Insbesondere, wenn man beachtet, dass Recruiter und Personalverantwortliche zusehends als Unternehmenskompass fungieren und sowohl die Unternehmenskultur als auch die Strategie von Businesses mitzusteuern vermögen. In diesem Kontext müssen Unternehmen künftig auch an der Optimierung des Engagements und der Mitarbeiter:innenbindung arbeiten. Denn eine aktuelle Studie von Netigate offenbart: Weniger als die Hälfte der 3.000 befragten Arbeitskräfte aus 20 verschiedenen Branchen in Deutschland stimmt der folgenden Aussage zu:

Wenn ich die Wahl habe, werde ich in einem Jahr immer noch für dieses Unternehmen arbeiten.

Engagement und Bindung zu Arbeitgeber:innen mit schwachen Werten

In der Studie, die im ersten Quartal 2023 auf Grundlage von 28 Fragen an Arbeitnehmer:innen in Deutschland erstellt worden ist, zeigt sich, dass 26 Prozent der Teilnehmer:innen bei der obigen Frage keine volle Zustimmung geben können. Immerhin fünf Prozent lehnten es sogar komplett ab, im kommenden Jahr noch für das gleich Unternehmen tätig zu sein.

Diese Erkenntnisse spiegeln einen Trend wider, der Unternehmen zu denken geben sollte. Denn schon Ende 2022 zeigte eine McKinsey-Studie, dass 28 Prozent der Befragten eine Kündigung in den kommenden Monaten planten.  Eine Langzeitstudie von onlyfy by XING verdeutlichte Anfang des Jahres wiederum, dass 37 Prozent der Befragten in Deutschland offen für einen Jobwechsel sind. Sie planen also konkret, in diesem Jahr die Firma zu wechseln, oder sind generell offen für neue Jobs, haben aber noch keine konkreten Schritte unternommen. Doch woran liegt das und was hat es für Folgen?

Die Zahlen deuten auf eine Unzufriedenheit oder zumindest mangelndes Engagement bei einigen Mitarbeiter:innen hin. Und die Studie von Netigate untermauert dies: Nur 13 Prozent der Arbeitnehmer:innen sind am Arbeitsplatz stark engagiert. Nach den Erkenntnissen aus der Studie hängt die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und die Loyalität zum Unternehmen auch stark davon ab, wie die Führungskräfte mit dem Personal umgehen. So heißt es im Bericht:

Die Loyalitätsabsicht der Mitarbeitenden zu ihrem Arbeitgebenden steht vor allem mit dem Verhalten der direkten Führungskraft sowie dem Umgang des Unternehmens mit Stress und Feedback in Zusammenhang.



Wie wichtig regelmäßiges Feedback ist, zeigt sich an einem weiteren Wert: 17 Prozent der Arbeitnehmer:innen in Unternehmen, die mindestens vierteljährlich Umfragen durchführen, gelten als stark engagiert. In Unternehmen, die dies seltener oder nie tun, beträgt der Anteil aber nur zehn Prozent.

Quiet Quitter sind nicht unbedingt völlig unzufrieden

Eine weitere Erkenntnis der Studie von Netigate ist, dass Menschen, die Quiet Quitting umsetzen, das heißt nicht über die dedizierten Job-Beschreibungen hinaus Aufgaben übernehmen, pünktlich Feierabend machen usw., nicht unbedingt gänzlich unzufrieden mit ihrem Job sind. Sie setzen nur andere Prioritäten. Nach der Befragung von Netigate gaben immerhin 42 Prozent der Arbeitnehmer:innen an, außerhalb der Arbeitszeiten nicht für arbeitsbezogene Angelegenheiten erreichbar zu sein. 37 Prozent stellen ihr Privatleben klar über den Job und 36 Prozent sehen es nicht ein, mehr Stunden zu arbeiten, als vertraglich vereinbart. Bei ungefähr jeder dritten Arbeitskraft (32 Prozent) gilt:

Ich strebe an, nicht mehr abzuliefern als von mir verlangt wird.

Um Quiet Quitting, Unzufriedenheit und Wechselwilligkeit zu vermeiden, müssen Unternehmen einerseits darauf achten, dass die Führungskräfte auf die Bedürfnisse der Belegschaft eingehen und Aufgaben in sinnvollem Maße zuweisen – möglicherweise auch mithilfe von KI.


Google, LinkedIn, ChatGPT: Wie KI die Recruitment-Arbeit erleichtert

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© DeepMind – Unsplash


Andererseits gilt es, darauf zu achten, dass ein Fit zwischen den Unternehmen und den eingestellten Kräften besteht und dass die Unternehmenskultur dadurch gestärkt wird. Recruiter sind also eine immer wichtigere Schnittstelle.

Mehr über den Status quo des Mitarbeiter:innenengagements findest du im Report von Netigate auf deren Website.


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