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Technologie
Kostenpflichtige Premiumversion: OpenAI bringt ChatGPT Professional

Kostenpflichtige Premiumversion: OpenAI bringt ChatGPT Professional

Niklas Lewanczik | 12.01.23

Die Trend-KI ChatGPT soll schon bald eine Premiumversion namens ChatGPT Professional erhalten. Diese soll schneller sein und weniger Limitierungen beinhalten. Eine offizielle Warteliste gibt es bereits. Diese verrät auch mehr über etwaige Kosten.

Millionen von Menschen nutzen das KI-Tool ChatGTP von OpenAI nach dem Launche für die Öffentlichkeit Ende November 2022. Die KI lässt sich für verschiedene Zwecke einsetzen, beispielsweise für SEO-Anwendungen, für das Verfassen von Social-Media- oder E-Mail-Marketing-Texten und als Alternative zu klassischen Suchmaschinen. Berichten zufolge möchte der Tech-Konzern Microsoft, der bereits 2019 in OpenAI investiert hat und möglicherweise vor einem weiteren Milliardeninvestment steht, ChatGPT auch in die eigene Suchmaschine Bing integrieren – noch im Frühjahr 2023. Darüber hinaus könnte Microsoft die gefragte KI auf Basis des Deep-Learning-Sprachmodells GPT-3 mit Office-Anwendungen wie Word, PowerPoint und Outlook kombinieren.

Die geupdatete Dec 15 Version von ChatGPT steht bislang kostenfrei für sämtliche User zur Verfügung. Doch womöglich wird das Tool nicht dauerhaft kostenlos nutzbar sein. Denn OpenAI muss täglich viel Geld zahlen, um den Dienst zu unterhalten. CEO Sam Altman twitterte im Dezember bereits, man wolle das Tool künftig monetarisieren. Im Kontext dieser Pläne hat das Unternehmen inzwischen angekündigt, eine kostenpflichtige Premiumversion von ChatGPT auf den Markt zu bringen. Die Warteliste ist bereits online.

Das soll ChatGPT Professional bieten

Greg Brockman, Präsident und Mitgründer von OpenAI, hat bei Twitter bekanntgegeben, dass das Unternehmen an der Premiumversion arbeitet. Er hat einen Link zur Warteliste für die neue Version des KI-Tools angefügt.

Die Warteliste gibt preis, welche Vorteile ChatGPT Professional bieten soll. Zum einen soll es eine ständige Verfügbarkeit, also keine Blackout-Zeitfenster mehr, geben. Zum anderen sollen die Antworten immer schnell angezeigt werden, da es keine Drosselung gibt. Darüber hinaus sollen Nutzer:innen so viele Nachrichten an die KI schicken können, wie sie brauchen. Das heißt, User können doppelt so viele Anfragen senden wie jene, die ohne Premiumversion an das Limit gebunden sind, welches OpenAI mit der jüngsten Version eingeführt hat. Dazu schrieb das Unternehmen:

Daily limit: To ensure a high-quality experience for all ChatGPT users, we are experimenting with a daily message cap. If you’re included in this group, you’ll be presented with an option to extend your access by providing feedback to ChatGPT.

Hinsichtlich der Kosten für das Tool ChatGPT Professional ist noch nichts Konkretes bekannt. Allerdings fragt OpenAI im Rahmen der Warteliste mit mehreren Fragen ab, welchen Preis potentielle Premiumnutzer:innen für angemessen halten würden. So heißt stehen im Dokument etwa diese Fragen:

  • At what price (per month) would you consider ChatGPT to be so expensive that you would not consider buying it?
  • At what price (per month) would you consider ChatGPT to be priced so low that you would feel the quality couldn’t be very good?
  • At what price (per month) would you consider ChatGPT starting to get expensive, so that it is not out of the question, but you would have to give some thought to buying it?
  • At what price (per month) would you consider ChatGPT to be a bargain – a great buy for the money?

Wer sich über die Warteliste registriert, kann zu den Ersten gehören, die die neue Premiumversion testen können. Wer ausgewählt wird, erhält von OpenAI eine Information zum Pilotprogramm und zum festgelegten Preismodell. Allerdings befindet sich ChatGPT Professional noch in der Experimentierphase. Deshalb können noch Änderungen am Projekt vorgenommen werden. Und das Unternehmen macht den Zugang zur Premiumversion vorerst noch nicht generell verfügbar.

Zwei Fliegen mit einer Klappe: Premiumversion von ChatGPT könnte Umsatz stärken und Tool-Probleme beheben

Spätestens seit dem Launch von ChatGPT ist OpenAI – das auch für Tools wie DALL-E 2 verantwortlich zeichnet – in aller Munde. Doch das Unternehmen hat mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Bezogen auf ChatGPT gibt es noch klar erkennbare Defizite beim Einsatz der KI. So erklärt Michael Witzenleiter, CEO und Gründer von Conversion Maker, gegenüber OnlineMarketing.de im Interview, welche Limitierungen das Tool etwa im Search-Kontext noch hat:

Der nächste große Schritt wäre die Echtzeitdatenanalyse, sprich, man bekommt inhaltlich korrekte Antworten zu tagesaktuellen Fragen. Das kann so banal sein wie, ‚Wie wird das Wetter heute?‘, aber auch gehaltvollere Fragen zu News, Marktentwicklungen und Kampagnen sind denkbar. Im Moment scheitert es noch an den Server- und Rechenkapazitäten. Denn Echtzeitdaten setzen voraus, dass viele Daten in kürzester Zeit verarbeitet werden. Diese Fähigkeit gibt es in der Größenordnung, die ChatGPT bräuchte, aktuell nicht am Markt. Auch Nischenwissen ist aktuell kaum miteinbezogen. Das wirkt sich sowohl auf bestimmte Branchen als auch Interessensgruppen aus. Historiker:innen kommen beispielsweise bei ChatGPT schnell an ihre Grenzen, besonders wenn es um Themengebiete außerhalb der ‚westlichen‘ Geschichte geht. Fairerweise muss man sagen, dass es sicher niemals eine Lösung gibt, die allwissend ist, daher ist es ganz normal, dass OpenAI sich auf die gängigsten Themen fokussiert. 

Dieser Limitierungen ist sich OpenAI jedoch bewusst. Mit dem geplanten Launch der neuen Sprachmodellversion GPT-4 sollen auch die Kapazitäten des Tools ChatGPT optimiert werden. Und mit der Premiumversion ChatGPT Professional wird ebenso eine Minimierung der Limitierungen angestrebt. Des Weiteren hat das Unternehmen zusammen mit dem Center for Security and Emerging Technology und dem Stanford Internet Observatory einen Bericht veröffentlicht, der den potentiellen Missbrauch von Sprach-KI-Tools (wie ChatGPT), beispielsweise für Desinformationskampagnen, analysiert.

Problematisch ist für OpenAI allerdings auch, dass das Unternehmen (noch) nicht besonders viel Geld verdient. Zwar steht hinter dem von Elon Musk mitgegründeten Business das Non-Profit-Unternehmen OpenAI Inc., doch der Umsatz soll dennoch optimiert werden. Insbesondere, da das Unternehmen auf Investor:innen setzt. Laut Fortune wurden im Jahr 2022 rund 35 Millionen US-Dollar Umsatz erwirtschaftet. Bis 2024 soll der Umsatz jedoch auf eine Milliarde US-Dollar ansteigen, berichtet Reuters. Dazu könnte das Modell ChatGPT Professional beitragen. Außerdem möchte Microsoft über zehn Milliarden US-Dollar in OpenAI investieren, um später knapp 49 Prozent der Unternehmensanteile zu halten. Newsletter-Autor Gary Marcus berichtet, dass OpenAI die Kontrolle über das eigene Unternehmen zurückgewinnen soll, wenn sich langfristig auch finanzieller Erfolg einstellt. Marcus zitiert eine unternehmensnahe Quelle:

Once $92 billion in profit plus $13 billion in initial investment are repaid [to Microsoft] and once the other venture investors earn $150 billion, all of the equity reverts back to OpenAI.


Wenn du mehr über konkrete Einsatzszenarien von ChatGPT im SEO-Kontext erfahren möchtest, findest du in unserem Artikel eine Reihe von Hands-on-Tipps und Experimenten.

10 Beispieloptionen: So setzt du die KI ChatGPT für die SEO ein

OpenAI ChatGPT Grafik, OpenAI-Logo
© OpenAI

Kommentare aus der Community

Uwe Harfich am 26.01.2023 um 12:18 Uhr

Das Thema ist mega spannend. Ich habe recherchiert und es gibt vor allem für Business-Anwender ein sehr interessantes KI Text/Content Unternehmen mit Wurzeln in der Schweiz/Deutschland, welches einige Vorteile bietet. Das ist die Ella Media AG.

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