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Human Resources
Studie zeigt: 4-Tage-Woche lohnt sich auch für Arbeitgeber:innen

Studie zeigt: 4-Tage-Woche lohnt sich auch für Arbeitgeber:innen

Selina Beck | 07.12.22

Kann die 4-Tage-Woche mit verkürzter Arbeitszeit und gleichem Lohn funktionieren? Eine internationale Studie zeigt Ergebnisse, die Vorteile verschaffen.

Die klassischen Arbeitsmodelle werden vor allem von jüngeren Angestellten öfter infrage gestellt. Das zeigt auch der große Wunsch nach einer Vier-Tage-Woche. Für 48 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten kommt Teilzeitarbeit in Betracht oder wird aktiv angestrebt – das zeigt eine Befragung der HDI.

Auch bei der Jobsuche spielt die Vier-Tage-Woche eine Rolle, denn rund 64 Prozent der Beschäftigten würden laut einer Befragung von Civey und der Faktor 3 AG eher ein Unternehmen bevorzugen, das diese anbietet. Dass sich das neue Modell auch für die Unternehmensseite lohnt, zeigen nun erste Ergebnisse der internationalen Studie der Initiative „4 Day Week Global“.

Vier-Tage-Woche wird bei teilnehmenden Unternehmen beibehalten

Beim ersten Teil des Pilotprojekts wurden Unternehmen in den USA, Irland und Australien begleitet. Dabei wurden knapp 1.000 Arbeitnehmer:innen über einen Zeitraum von zehn Monaten beobachtet, die ihre Arbeitswoche um durchschnittlich sechs Stunden bei gleichbleibendem Lohn reduzierten. Im Februar weitet sich die Studie auch auf europäische und südafrikanische Länder aus.

Alle teilnehmenden Unternehmen stuften die Erfahrung mit der verkürzten Arbeitswoche positiv ein (Gesamterlebnis: 9 von 10 Punkten), sodass sie das Modell auch nach der Studie beibehalten werden.

Beschäftigte fühlten sich wohler und produktiver

Ein positiver Effekt für die Unternehmen lag darin, dass die Umsatzzahlen während des Testzeitraums sogar um acht Prozent stiegen. Auch für die HR-Abteilung gab es viele Vorteile, da es weniger Kündigungen und mehr Neueinstellungen gab. Generell hat sich das Arbeitsklima für die Mitarbeiter:innen verbessert, denn die Angestellten fühlten sich durch die Neuerung produktiver als vorher und auch ihr Wohlbefinden hat sich gesteigert. Durch die bessere Work-Life-Balance verbesserte sich zudem die Gesundheit der Beschäftigten, wodurch es auch zu weniger Fehlzeiten kam.

Die Teilnehmer:innen berichteten, dass sie weniger Stress, Burn-out-Erfahrungen, Ängste, Müdigkeit und weniger Schlafprobleme hatten. Zudem bewegten sie sich mehr. Die zusätzliche Freizeit nutzten die Angestellten vor allem für ihre Hobbys und die Hausarbeit. Die leitende Forscherin Juliet Schor, Ökonomin und Soziologin am Boston College, sagt zu den Erkenntnissen:

This is important because the two-day weekend is not working for people. In many countries, we have a workweek that was enshrined in 1938, and it doesn’t mesh with contemporary life. For the well being of people who have jobs, it’s critical that we address the structure of the work week.

Unternehmen können die Vier-Tage-Woche als Anreiz nehmen, um sich Fachkräfte – vor allem Young Talents – im War for Talents zu sichern. Denn vor allem jüngere Beschäftigte sehnen sich nach einer besseren Work-Life-Balance, wie die Diskussion um die 42-Stunden-Woche gezeigt hat. Da immer mehr Menschen ihre Jobs seit Pandemiebeginn verlassen, wenn sie unzufrieden sind, kann das neue Modell auch für mehr Employee Engagement sorgen.

Bist du für die Einführung der Vier-Tage-Woche in deutschen Unternehmen? Stimme gerne unten ab!

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