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Die disruptiven Visionen von eBay, Amazon & Alibaba – eine Gefahr für den Handel?
Shoptalk Europe - Top Keynotes an Tag 2

Die disruptiven Visionen von eBay, Amazon & Alibaba – eine Gefahr für den Handel?

Atilla Wohllebe | 10.10.17

An Tag 2 auf der Shoptalk Europe in Kopenhagen haben die Big Player sich bei ihren Keynotes über ihre Zukunftspläne geäußert - und die sind gewaltig.

Shoptalk Europe – Konferenz startet in den zweiten Tag

Aktuell läuft die Shoptalk Europe in Kopenhagen. Rund zweieinhalb Tausend E-Commerce Experten, Dienstleister und Softwareanbieter aus aller Welt treffen hier zusammen, um sich auszutauschen. Die Highlights des zweiten Tages liefert neben den drei Top-Brands Amazon, eBay und Alibaba auch Lars Kietzer, Head of Product Center Shop bei der zooplus AG – die Zusammenfassung der Talks im Folgenden.

Die Highlights zur Mittagszeit: Amazon, eBay, Alibaba

Mit Amazon, eBay und der Alibaba Group finden gleich drei Keynotes am Stück ihren Platz am zweiten Tag der Shoptalk Europe.

Amazon Prime Now: Lieferung binnen einer Stunde – Hinweise auf eigenen Lieferdienst

Für Amazon berichtet Mariangela Marseglia, Director bei Amazon Prime Now, über das gleichnamige Programm. Im Kern steht dabei die Auslieferung von Bestellungen am selben Tag, teilweise in unter einer Stunde. Schon heute ist Prime Now in vielen Ballungsräumen in der Vereinigten Staaten verfügbar und soll wohl weiteres Wachstum erfahren. Getestet wurde Prime Now ursprünglich in Manhattan:

„Whatever is going to work in Manhatten is going to work anywhere else“ (Mariangela Marseglia, Director bei Amazon Prime Now)

Spannend ist dabei, dass Amazon den Ableger Prime Now auch als Sandbox für Business Model Innovationen nutzt. Folgende drei hat Marseglia unter anderem angesprochen:

  • Prime Now kann sich Retailern öffnen, die eine Same Day Delivery anbieten möchten, ohne, dass diese auch Händler bei Amazon werden müssen.
  • Aus der App für die Zusteller von Prime Now hat man ein eigenes Business gebaut: „Amazon Flex“ ist der Lieferdienst von Amazon – natürlich, ganz im Uber Stil, aus der Crowd gesourct.
  • Mit Prime Now kann in 20 Städten in den USA über „Amazon Restaurants“ auch Essen aus Restaurants bestellt werden. In diesem Sinne: Schöne Grüße an Deliveroo, Foodera & Co.

eBay: Visionen für eine Welt voller Artificial Intelligence

Für eBay tritt der Chief Product Officer RJ Pittmann an. Pittmann spricht vor allem über seine Vision, wie Artificial Intelligence den Handel verändern wird.

„It’s bigger than the web and it’s bigger than the mobile revolution.“ (Pittmann über AI)

Von eBay gibt es dazu den SneakerBot. Das Prinzip ist einfach: Den richtigen Sneaker per Chatbot finden und dank AI-gestützten Analysen zu Angebot und Nachfrage zum perfekten Zeitpunkt kaufen. Der Einkauf, so in Teilen noch Vision, in Teilen schon Realität, kann dabei ganz unterschiedlich stattfinden: Man erreicht den SneakerBot auf dem Facebook Messenger, zum Beispiel per Chat-Dialog oder durch das Versenden eines Bildes eines Produkts. Alternativ kann man eBay auch per Google Home nach dem Wert von Gebrauchtgegenständen befragen.

Alibaba Group: Der Beweis, das E-Commerce längst nicht global ist

In seiner Keynote liefert Terry von Bibra, General Manager bei Alibaba Group, jede Menge Insights über E-Commerce in China – eine Welt, von der die meisten Menschen in Europa nur selten überhaupt mehr als den Namen Alibaba gehört haben.

Alibaba ist dabei längst mehr als ein Marktplatz und stellt ein Ökosystem bereit, das mit dem von Amazon wahrscheinlich durchaus mithalten kann: Es gibt Marktplätze für B2B & B2C, Bezahlsysteme, Logistikanwendungen, eine Marketing und Data Management Platform, Cloud Computing Services, einen Dienst für Musik Streaming und vieles mehr. Im Zentrum: Die Mission, Business einfach überall möglich zu machen.

Eine besonders spannende Vision liefert von Bibra zum Abschluss: 600 Millionen Menschen in China nehmen derzeit nicht am E-Commerce teil. Sie stammen vornehmlich aus weniger stark besiedelten Gebieten. Alibaba plant langfristig, 100.000 Dörfer in China mit einfachen Shops auszustatten, in denen diese Menschen online einkaufen können – oder ihre selbst produzierten Güter online verkaufen können.

Lars Kietzer (zooplus AG) präsentiert Hands-On Analytics

Überraschend tief steigt Lars Kietzer als Head of Product Center Shop bei der zooplus AG ein: Im Rahmen einer Analyse der Kundenkonten etwa habe man festgestellt, dass rund 30 Prozent aller Accounts zum Zeitpunkt der Analyse Fake-Accounts waren, weil Bestandskunden gerne die Vorteile nutzen wollten, die Neukunden normalerweise per Gutschein angeboten werden.

Spannend ebenfalls ein sehr spezifischer Umstand bei zooplus: Zu ihrem Kundenkonto pflegen die Kunden nicht etwa noch ein Kunden-, sondern ein Haustierprofil. Die darin enthaltenen Daten (Tierart, Rasse, Größe, Gewicht, Foto, Name etc.) werden dann für die Personalisierung der Website genutzt.

Wie schätzt ihr diese Entwicklungen ein? Glaubt ihr, die Big Player stellen wirkliche ine Gefahr für den Handel dar oder sollte man sie als Chance begreifen? 

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