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Ohne Vorankündigung: Twitter entlässt Tausende Vetragsangestellte

Ohne Vorankündigung: Twitter entlässt Tausende Vetragsangestellte

Larissa Ceccio | 14.11.22

Twitter soll unter Elon Musks Regentschaft 4.400 bis 5.500 Auftragnehmer:innen gekündigt haben – ohne sie im Vorfeld darüber zu informieren.

Laut Casey Newton, Gründer und Herausgeber von Platformer, hat Twitter am 12. November mehrere Tausend Vertragsanstellten entlassen. Zwischen 4.400 und 5.500 ehemalige Twitter-Angestellte sollen betroffen sein. Die entlassenen Auftragnehmer:innen, die sich unter der Bedingung der Anonymität an Business Insider wandten, erklärten, dass sie die Kündigungs-E-Mail erst erhalten hätten, nachdem sie festgestellt hätten, dass ihre Slack-und E-Mail-Konten am Samstagabend gesperrt worden seien.

Die Twitter-Belegschaft ist fassungslos

Casey Newton, der Autor des Platformer-Berichts, teilte diese Nachricht auch auf Twitter und ergänzt in seinem Tweet: „People inside are stunned.“

Er schreibt zudem, dass die Kürzungen voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Moderation von Inhalten und die wichtigsten Infrastrukturdienste Twitters haben werden.

Betroffenen wurden nicht von Twitter über die Kündigungen informiert

Newton erklärt – und weitere Berichte von Axios und CNBC bestätigen –, dass die meisten Betroffenen keine Ankündigung über eine mögliche Entlassung erhalten hätten. Die Gewissheit über die Kündigung erfolgte bei den meisten erst, nachdem sie keinen Zugang zu ihren E-Mails und internen Kommunikationssystemen mehr hatten. Die Entlassungen sind nicht nur auf Vertragsmitarbeiter:innen aus den USA begrenzt, sondern ereilten Angestellte weltweit. Mitarbeitende aus den Bereichen Moderation, Immobilien, Marketing, Technik und dergleichen sind betroffen.

Berichten zufolge hat Twitter es ebenso versäumt, Manager über diesen Stellenabbau zu informieren. In einer E-Mail an die entlassenen Auftragnehmer:innen, die Insider vorliegt und die laut einer Quelle erst reinkam, nachdem die Kündigungen bereits erfolgt sind, erklärt Twitter, dass der Stellenabbau Teil der „Neupriorisierung und Einsparungen“ sei.

Ist Twitter noch zu retten?

Die Kündigung der Auftragnehmer:innen folgt auf die Entlassung von etwa der Hälfte der Twitter-Belegschaft, der Kürzung von 15 Prozent des Vertrauens- und Sicherheitsteams sowie einer „unbeholfenen“ Rückholaktion einiger zuvor entlassener Twitter-Mitarbeiter:innen, nachdem das Unternehmen festgestellt hatte, dass sie diese noch für bestimmte Projekte benötigen. Zudem haben bereits zentrale Führungskräfte Twitter und Elon Musk, der eine Pleite des Unternehmens nicht ausschließt, verlassen.

Die verbliebenen Mitarbeiter:innen vergleichen das Chaos mit der Amtszeit Donald Trumps im Weißen Haus, während wichtige Teams komplett wegbrechen: Twitter hat beispielsweise derzeit kein Communications Department mehr und wichtige Werbekund:innen pausieren schon ihre Ads auf der Plattform. Auch Creator und User wenden sich zu Hunderttausenden, vielleicht gar Millionen, von Twitter ab. Denn die Maßnahmen, die Musk für die Plattform-Experience plant oder bereits umgesetzt hat, gefallen nicht nur den Mitarbeitenden, sondern auch vielen Nutzer:innen gar nicht.

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