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TikTok migriert User-Daten aus Europa zur Speicherung nach Irland

TikTok migriert User-Daten aus Europa zur Speicherung nach Irland

Niklas Lewanczik | 06.09.23

Das Project Clover von TikTok erfährt ein Update und die ersten User-Daten aus Europa werden ab jetzt auch in diesem Raum gespeichert. Zudem soll ein Sicherheitsunternehmen die Datenkontrolle TikToks extern überwachen.

Das Project Clover ist TikToks Programm zum Aufbau eines eigenständigen und sicheren Aufbewahrungsortes für die Daten der Nutzer:innen aus Europa (damit ist bei TikTok der EWR-Raum gemeint, aber die Schweiz und das Vereinigte Königreich gehören auch dazu). Im Zuge dieses Programms werden drei Datenzentren in Europa aufgebaut, mit denen das Unternehmen seiner Verpflichtung zur lokalen Speicherung der EU-Nutzer:innendaten nachkommen möchte. Währen sich zwei Datenzentren in Norwegen und Irland noch im Bau befinden, ist ein erstes Zentrum in Dublin jetzt betriebsbereit. Die Migration der Daten von Nutzer:innen aus Europa hat bereits begonnen.

TikTok reagiert auf Kritik zur Datenspeicherung

Zusätzlich zur lokalen Datenspeicherung lässt TikTok die eigenen Datenkontrollmechanismen und Maßnahmen zum Datenschutz von einem unabhängigen Sicherheitsunternehmen überprüfen. Dieses soll den Datenfluss überwachen und „etwaige Auffälligkeiten“ melden. Diese Aufgabe wird von der NCC Group übernommen, einem vom britischen Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (National Cyber Security Centre – NCSC) zugelassenen CHECK-Unternehmen. Theo Bertram, TikToks Vice President Public Policy Europe, erklärt im TikTok Newsroom:

Als unabhängiger Sicherheitsdienstleister wird die NCC Group den Datenverkehr überwachen, der aus der sicheren Datenumgebung kommt oder in diese eingeführt wird, um unabhängig zu überprüfen, dass nur befugte Mitarbeiter*innen auf begrenzte Datenarten zugreifen können. Darüber hinaus wird die NCC Group die neuen Sicherheitsschnittstellen, die wir um die Daten europäischer Nutzer*innendaten, die TikTok App, unsere Datenzentren und andere TikTok Infrastrukturen herum aufbauen, laufend auf ihre Sicherheit hin überprüfen.

Eine Echtzeitüberwachung soll darüber hinaus „verdächtige oder anomale Zugriffsversuche“ erkennen und zu einer raschen Reaktion befähigen können. Bertram betont, dass „nur befugte Mitarbeiter*innen, die der Kontrolle einer strengen, unabhängigen Aufsicht unterliegen“, auf die europäischen Daten zugreifen können. TikTok hatte in der Vergangenheit des Öfteren Kritik dafür erhalten, dass User-Daten aus den USA, aber auch Europa in China gespeichert und eingesehen werden können. Da der Mutterkonzern ByteDance in China sitzt, ist das folgerichtig, hat Datenschützer:innen aber verunsichert. Trotz diverser Dementi vonseiten TikToks steht das Unternehmen vor allem bei konservativen Politiker:innen in den USA unter dem Generalverdacht, Daten mit der autoritären chinesischen Regierung zu teilen. In Teilen der USA und auch in einigen Medienhäusern und Regierungen Europas ist TikTok für bestimmte Beamt:innen und Angestellte auf Dienstgeräten nicht mehr erlaubt.

TikTok und die NCC Group wollen künftig den Austausch mit politischen Entscheidungsträger:innen in Europa suchen, um den Datenschutz transparent zu machen.


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Christian Lue – Unsplash

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