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ZDF und internationale Rundfunkanstalten forschen an einer öffentlich-rechtlichen Twitter-Alternative

ZDF und internationale Rundfunkanstalten forschen an einer öffentlich-rechtlichen Twitter-Alternative

Larissa Ceccio | 10.02.23

Die Forschungsteams des ZDF und der Partner:innen machen Elon Musk und Co. eine Kampfansage: Zusammen forschen die internationalen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten an einer sichereren, auf User-Interessen basierten Plattform à la Twitter.

Bürgerliches Engagement und demokratischer Diskurs im digitalen Raum abseits von Hasskommentaren und zunehmender Desinformation: Das sind die ambitionierten Ziele hinter dem Projekt Public Spaces Incubator des ZDF und der internationalen Partner:innen.

Sicheres Twitter angesichts Elon Musks Maßnahmen sinnvoll

Twitter wurde schon vor Monaten dafür kritisiert, weniger Personal im Bereich der Content-Moderation einzusetzen und bestimmte Richtlinien aufzuweichen, die vor Fake News schützen, etwa im Bereich Covid-19. Diese Kritik scheint CEO Elon Musk jedoch relativ egal zu sein: Erst im Januar erließ er weitere Kürzungen von Stellen bei der Content-Moderation. Zudem erteilte Elon Musk vielen Accounts eine Generalamnestie, die zuvor vom Unternehmen wegen Verstößen gegen die Unternehmensrichtlinien verbannt worden waren. Unter diesen Accounts befinden sich auch solche von Personen, die durch Misogynie, Rassismus und Aufrufen zur Gewalt aufgefallen waren.

Angesichts dieser und weiterer fragwürdiger Entwicklungen – auch auf Facebook, TikTok und Co. – möchten öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten aus Kanada (CBC), der Schweiz (SRG SSR), Belgien (RTBF) sowie das ZDF eine eigene Art Social-Plattform ins Leben rufen. Das Projekt Public Spaces Incubator wird zudem von der gemeinnützigen Organisation New_Public unterstützt.

Eine bessere Social-Plattform, die nicht alleine von einer Person regiert wird, und, „die bürgerliches Engagement und den demokratischen Diskurs im digitalen Raum abseits von Hasskommentaren und zunehmender Desinformation“ ermöglicht – heißt es in der ZDF-Pressemitteilung vom 8. Februar, ist nicht mehr und nicht weniger das Ziel hinter dem Projekt.

Fakten statt Desinformationen und Hassrede auf der öffentlich-rechtlichen Twitter-Alternative

Das internationale Forschungsprojekt Public Spaces Incubator soll auf eine neue Art und Weise für offene und respektvoll geführte Online-Diskussionen sorgen. Das Projekt-Team testet derzeit verschiedene Bausteine im Rahmen dessen. Im Zentrum sollen aber vor allem die Interessen der Nutzer:innen stehen. Kommerzielle Aspekte spielen auf der öffentlich-rechtlichen Plattform – wie üblich – keine Rolle. Dazu sagt der ZDF-Intendant Norbert Himmler:

Das Projekt ‚Public Spaces Incubator‘ soll Wege aufzeigen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk unabhängige und faktenbasierte Kommunikationsräume in der digitalen Welt aufbauen kann. Unser gemeinsames Ziel ist es, der Zunahme von Hass, Gewalt, Propaganda und Diffamierung in den sozialen Medien mit einer öffentlich-rechtlichen Alternative zu begegnen.

Ein ambitioniertes Ziel, das auch andere Social-Plattform erreichen wollen, beispielsweise Mastodon, die Twitter-Alternative Nummer eins.


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© Mastodon via Canva

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