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Alphabet, Amazon und Apple bleiben hinter den Erwartungen zurück

Alphabet, Amazon und Apple bleiben hinter den Erwartungen zurück

Larissa Ceccio | 03.02.23

Apple, Amazon und Alphabet haben ihre Zahlen zum vergangenen Quartal vorgelegt - und die Anleger:innen enttäuscht. Die Tech-Unternehmen leiden unter einem rückläufigen digitalen Werbegeschäft und Sparmaßnahmen.

Die Tech-Industrie hat vom wachsenden Digitalmarkt während der Coronapandemie erheblich profitiert. Doch angesichts neuer ökonomischer Herausforderungen müssen einige Tech-Unternehmen und -Konzerne umdisponieren, etwa durch Entlassungen und Store-Schließungen, und Verluste hinnehmen. Die jüngsten Quartalsberichte von Apple, Amazon und Google-Mutter Alphabet verdeutlichen die schwache Wirtschaftslage und liegen teilweise unter den Erwartungen der Analyst:innen – und der Aktionär:innen.

Schwacher Online-Werbemarkt trifft Google-Mutter Alphabet

Das Alphabet-Unternehmen Google verzeichnet aufgrund des im vergangenen Quartals schwachen Online-Werbemarkts enttäuschende Ergebnisse. Die Anzeigengeschäfte des Suchmaschinenunternehmens – inklusive des Alphabet-Video-Streaming-Dienstes YouTube – sank um rund 3,6 Prozent auf 59 Milliarden US-Dollar. Durch die Zuwächse im Cloud-Geschäft und gute Währungsgeschäfte kann der Mutterkonzern jedoch ein einprozentiges Umsatzplus auf gut 76 Milliarden US-Dollar vorweisen. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel knapp fünf Prozent. Der Gewinn fiel um gut ein Drittel auf 13,6 Milliarden US-Dollar. Der Konzern hatte im Januar bekannt gegeben, rund 12 000 Jobs zu streichen, weil das Geschäft im Pandemie-Boom zu schnell gewachsen sei und aktuell abflacht. 

Noch im Jahr 2023 möchte Google eine Suche mit integriertem KI-Chatbot für die User bereitstellen. Das Unternehmen reagierte auf die Veröffentlichung und vielfache Nutzung von ChatGPT mit der Forcierung von eigenen KI-Projekten, um in diesem Gebiet nicht ins Hintertreffen zu geraten. Im Zuge dessen wurden sogar die Gründer Sergey Brin und Larry Page zurückgeholt. Der enorme Erfolg von ChatGPT soll bei Google schon Ende 2022 einen sogenannten Code Red ausgelöst haben. Denn obwohl die Alphabet-Tochter bereits viele KI-Integrationen in der Suche einsetzt, ist ein KI-Chatbot à la ChatGPT oder YouChat noch nicht integriert worden.


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Amazon übertrifft Umsatzerwartungen, liefert jedoch schwache Prognosen

Amazon verzeichnete im vergangenen Quartal trotz Inflation und ökonomischen Herausforderungen mehr Umsatz als angenommen. Das deutet darauf hin, dass das Weihnachtsgeschäft für Amazon besser lief als erwartet. Die Erlöse stiegen um neun Prozent auf 149,2 Milliarden US-Dollar. Die höheren Ausgaben führten jedoch dazu, dass der Betriebsgewinn von 3,5 Milliarden US-Dollar auf 2,7 Milliarden US-Dollar abfiel. Sparmaßnahmen wie die Schließung unprofitabler Stores sowie die Entlassungen von mehr als 18.000 Mitarbeiter:innen kosteten den E-Commerce-Konzern zunächst Geld, sollen aber langfristig die Gewinne wieder nach oben treiben. Die Tagesschau berichtet, dass die Abfindungen Amazon laut des Finanzchefs Brian Olsavsky satte 640 Millionen US-Dollar kosteten.

Das Nettoergebnis betrug im vierten Quartal lediglich 278 Millionen US-Dollar. Ursächlich an diesem Resultat ist hauptsächlich eine Wertkorrektur der Beteiligung an Rivian Automotive. Die Zahlen sorgten vor allem bei den Aktionär:innen für Enttäuschung: Die Aktie fiel nachbörslich zunächst um fünf Prozent.

Beim Ausblick fürs laufende Quartal enttäuschte Amazon die Anleger:innen ebenso. Denn die Umsatzprognosen belaufen sich auf eine Höhe von 121 Milliarden US-Dollar bis 126 Milliarden US-Dollar. Der erwartete Betriebsgewinn liegt zwischen unter einer und vier Milliarden US-Dollar. Zudem wuchs das wichtige Cloud-Geschäft zuletzt nicht so stark wie erhofft.

iPhone-Einbußen führen zu Umsatzeinbruch bei Apple

Vierzehn Quartale in Folge konnte Apple steigende Umsätze ausweisen. Doch ausgerechnet im sonst so lukrativen Weihnachtsquartal hatte der iPhone-Konzern Probleme bei der Fertigung des Kassenschlagers in China.

Das Unternehmen verzeichnete einen Quartalsumsatz von 117,2 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr, und einen Quartalsgewinn pro verwässerte Aktie von 1,88 US-Dollar. Der Konzern verfehlte die Erwartungen der Analyst:innen, die mit 121 Milliarden US-Dollar gerechnet hatten. Die iPhone-Erlöse fielen um acht Prozent auf 65,8 Milliarden US-Dollar und beeinflussten den gesamten Konzernumsatz so negativ. Der erste Umsatzrückgang seit 14 Jahren gehe auch auf ungünstige Währungskurse zurück, betonte CFO Luca Maestri. Er erklärt:

We set an all-time revenue record of $20.8 billion in our Services business, and in spite of a difficult macroeconomic environment and significant supply constraints, we grew total company revenue on a constant currency basis. We generated $34 billion in operating cash flow and returned over $25 billion to shareholders during the quarter while continuing to invest in our long-term growth plans.


Das Geschäft mit Mac-Computern ging von 10,8 auf 7,7 Milliarden US-Dollar zurück. Bei iPads wuchs der Umsatz dagegen von 7,2 auf 9,4 Milliarden US-Dollar. Für das laufende Quartal stellte Apple allerdings sowohl beim Mac als auch beim iPad Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich in Aussicht.

Der Quartalsgewinn liegt bei knapp 30 Milliarden US-Dollar und beträgt somit im Vorjahresvergleich 4,6 Milliarden US-Dollar weniger. Die Aktie gab im nachbörslichen Handel am Donnerstag um mehr als drei Prozent nach.

Kommentare aus der Community

Rainer M. am 06.02.2023 um 10:59 Uhr

Das mit Alphabet fand ich wirklich überraschend!

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