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KI: Alibaba möchte ChatGPT-Konkurrenz einführen

KI: Alibaba möchte ChatGPT-Konkurrenz einführen

Larissa Ceccio | 11.04.23

Der chinesische Tech-Konzern Alibaba steigt in das KI-Game ein und führt das eigene ChatGPT-Konkurrenzsystem zunächst am Arbeitsplatz ein.

Der in China ansässige Technologiekonzern Alibaba hat angekündigt, einen eigenen ChatGPT-ähnlichen KI-Chatbot einzuführen; das geht unter anderem aus einem Bericht der BBC hervor. Der Alibaba-Chatbot trägt den Namen Tongyi Qianwen. Die Mitarbeiter:innen des Bereichs Cloud Computing erklärten, dass Alibaba den Chatbot in „naher Zukunft“ in alle Geschäfte des Unternehmens integrieren möchte, gab aber keine Details zum Zeitplan bekannt.

Alibaba integriert AI Tool zunächst in internes System

Alibaba gab bereits Anfang des Jahres bekannt, dass der Konzern an einem eigenen KI-Chatbot arbeite. Tongyi Qianwen bedeutet grob übersetzt „eine Antwort suchen, indem man tausend Fragen stellt“, wobei Alibaba keine englische Version des Namens angegeben hat. Daniel Zhang, Chairman und Chief Executive von Alibaba, sagte:

We are at a technological watershed moment driven by generative AI and cloud computing.

Alibaba erklärte außerdem, dass Tongyi Qianwen in englischer und chinesischer Sprache funktioniert und zunächst zu DingTalk, Alibabas Arbeitsplatz-Messaging-App, hinzugefügt wird. Der neue KI-Chatbot soll bei diversen Aufgaben unterstützen und etwa das Umwandeln von Gesprächen, zum Beispiel im Rahmen von Meetings, in schriftliche Notizen oder das Schreiben von E-Mails und geschäftlichen Anfragen automatisieren.

Der Tech-Konzern erklärte darüber hinaus, dass das System auch in Tmall Genie integriert werde, das dem smarten Sprachassistenzsystem Alexa von Amazon ähnelt.


ChatGPT ist in aller Munde, wird millionenfach für Alltagsaufgaben, Arbeitsprozesse und das Marketing genutzt. Doch ist mit dem KI-Bot auch ein neues Zeitalter der Internetsuche angebrochen?

ChatGPT
– das Ende der Suchmaschine? 

© OpenAI


Tongyi Qianwen von Alibaba kommt nach New Bing von Microsoft, Bard von Google und Co.

Das Interesse an generativer KI ist seit dem OpenAI Launch von ChatGPT enorm. Die jüngste Version von OpenAIs auf GPT-4 basierenden Chatbots kann neben Texten sogar Bilder oder Audio als Inputquelle verwerten. Jedoch orientiert sich ChatGPT an den Daten, mit dem der Bot gefüttert wird. Werden beispielsweise rassistische Vorurteile eingegeben, gibt das Programm sie auch wieder. Um das zu vermeiden, setzten die Entwickler:innen auf einen Moderationsfilter.

Tongyi Qianwen von Alibaba ist lediglich das jüngste ChatGPT-Konkurrenzsystem. Denn in den vergangenen Monaten haben diverse Tech-Konzerne und -Unternehmen weltweit eigene KI-Chatbots auf den Markt gebracht. Microsoft hat Milliarden von US-Dollar für die Technologie von OpenAI ausgegeben, die im Februar unter anderem zu der Suchmaschine Bing hinzugefügt wurde. Der Tech-Konzern möchte ChatGPT auch in Office-Programme einbetten, darunter Word, Excel, PowerPoint und Outlook. Seit neuestem zeigt der AI Bing Chat auch Bilder und Videos direkt an und soll zudem die Einbettung von Bildern bei Fragen ermöglichen. Zudem arbeitet Bing an besseren lokalen Suchergebnissen, einer Übersetzungsintegration, Download Updates und mehr.


Bing Chat jetzt mit Bildern und Videos
– und besseren Local Results

New Bing, © Bing-Logo, eugenesergeev von Getty Images via Canv


Google und der chinesische Technologiekonzern Baidu haben ebenfalls eigene KI-Modelle angekündigt und ähnliche Chatbots herausgebracht.


In einem Podcast-Gespräch verrät Googles CEO Sundar Pichai, wie er den Chatbot Bard im Alltag verwendet und wie dieser weiterentwickelt werden soll. Er berichtet zudem von beunruhigenden Erfahrungen mit dem Sprachmodell LaMDA.

Upgrade geplant:
Googles Bard soll mächtiger werden

© Google


Bedenken hinsichtlich generativer KI

Angesichts der Entwicklungen hinsichtlich KI gibt es auch zahlreiche kritische Stimmen, die beispielsweise mehr Regulation verlangen. In einem offenen Brief fordern beispielsweise inzwischen 20.166 Menschen (Stand 11.04.2023), darunter zahlreiche Professor:innen sowie einige prominente Leader der Tech-Branche, eine sechsmonatige Zwangspause für die Entwicklung von besonders leistungsfähigen KI-Modellen. Elon Musk, CEO von Twitter, und Steve Wozniak, Mitbegründer von Apple, gehören zu denen, die diesen offenen Brief unterzeichneten, in dem vor potenziellen Risiken gewarnt und erklärt wird, der Wettlauf um die Entwicklung von KI-Systemen sei außer Kontrolle geraten.

Unterdessen verweist ein kürzlich erschienener Bericht der Investmentbank Goldman Sachs darauf, dass KI das Äquivalent von 300 Millionen Vollzeitjobs ersetzen könnte. Anfang März hat Italien als erste westliche Nation OpenAIs KI-Tool vorübergehend gesperrt. ChatGPT habe sich nicht an Daten- und Jugendschutzregeln gehalten, heißt es. Der Bericht der BBC verweist außerdem darauf, dass Chinas Regulierungsbehörde kürzlich für den Cyberspace Maßnahmenentwürfe für das Management generativer KI vorstellte. Nach den vorgeschlagenen Regeln wären Unternehmen für die Legitimität der Daten verantwortlich, die zum Trainieren der Technologie verwendet werden, sagte die Cyberspace Administration of China. Die Öffentlichkeit hat bis zum 10. Mai Zeit, Feedback zu den Vorschlägen abzugeben.

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