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Technologie
OpenAI: Der Sora Leak und die Ausbeutung kreativer Arbeit

OpenAI: Der Sora Leak und die Ausbeutung kreativer Arbeit

Caroline Immer | 27.11.24

OpenAI steht nach dem Leak des Text-to-Video-Tools Sora in der Kritik, Künstler:innen ohne Bezahlung für Feedback und PR-Arbeit eingespannt zu haben. Der Leak wirft ethische und rechtliche Fragen auf.

OpenAIs im Februar 2024 vorgestelltes Text-to-Video-Tool Sora vereint komplexe Kamerabewegungen, detaillierte Szenen und transportiert zuweilen auch Emotionen. Das macht das Tool zu einer immensen Konkurrenz für Runway und Co. Nun wurde das bislang der Öffentlichkeit vorenthaltene Tool im Rahmen eines Leaks enthüllt – und zeigt spektakuläre Möglichkeiten der Videoerstellung auf.


Der Leak wurde auf Hugging Face, einer Open-Source-Community-Plattform für maschinelles Lernen, geteilt – und zwar von Personen, die laut eigenen Angaben Zugang zu dem Tool als Tester:innen erhalten hatten. Das Modell kann, so heißt es, 10-sekündige Videos mit einer Auflösung von bis zu 1080p erstellen.

Unbezahlte Arbeit für milliardenschweres Unternehmen

Unter dem Username PR Puppets werfen die am Leak beteiligten Personen dem Unternehmen die Ausbeutung von Arbeitskraft vor. Die etwa 300 Tester:innen, darunter Künstler:innen und Filmemacher:innen, hätten OpenAI wertvolles Feedback und kreativen Input geliefert, ohne jedoch angemessen oder überhaupt dafür entlohnt zu werden. So heißt es im Post:

Hundreds of artists provide unpaid labor through bug testing, feedback and experimental work for the program for a $150B valued company. While hundreds contribute for free, a select few will be chosen through a competition to have their Sora-created films screened — offering minimal compensation which pales in comparison to the substantial PR and marketing value OpenAI receives.

Ethische Fragen neu entfacht

Der Leak wirft schon seit Längerem diskutierte Fragen bezüglich ethischen Standards und auch Urbeher:innenrechten im Kontext der Bild- und Videoentwicklung mit AI auf. Die in den Leak involvierten Künstler:innen bemängeln insbesondere, dass der frühe Zugang weniger dem kreativen Ausdruck gedient habe, sondern vielmehr darauf abzielte, die Tester:innen – teilweise unbezahlt – für Werbung und PR-Aktivitäten einzusetzen.

Schon im April 2024 sah sich OpenAI scharfer Kritik ausgesetzt, als bekannt wurde, dass das Unternehmen öffentlich verfügbare YouTube-Videos als Trainings-Material für Sora genutzt hatte. YouTube CEO Neal Mohan betonte daraufhin die Problematik eines solchen Vorgehens. Wie OpenAI selbst letztlich auf den aktuellen Leak reagieren wird, bleibt abzuwarten. Inzwischen hat das Unternehmen jedoch bereits Maßnahmen ergriffen und den Zugang zu Sora für alle Künstler:innen vorübergehend gesperrt.

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