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Social Media Marketing
TikToks Schutzkampagne: Personalisierte Ads abschalten und Live Streams ab 18

TikToks Schutzkampagne: Personalisierte Ads abschalten und Live Streams ab 18

Niklas Lewanczik | 08.07.22

In der TikTok App wird fleißig getestet: Creator sollen Live Streams auf Publika ab 18 einschränken können. Gleichzeitig arbeitet die App an einer Funktion, die Usern die Verwaltung und Aussetzung personalisierter Ads erleichtert.

TikTok ist womöglich das größte Plattformphänomen seit Facebook. Die Entertainment-App hat in kurzer Zeit eine immense Anzahl aktiver Nutzer:innen generiert und – mehr noch – einen großen Einfluss auf die Digitalszene und sogar Popkultur gewonnen. Im Fahrwasser dieses immensen Erfolgs tauchen aber auch immer wieder Fragen nach dem Datenschutz auf. Insbesondere die Kritik am nun bestätigten Zugriff auf sensible User-Daten in China sorgte zuletzt für Furore. Dabei liefert TikTok bereits eine Reihe von Optionen, um die Verwaltung der eigenen Daten in der App zu steuern. Jetzt sollen weitere Features hinzukommen, die mehr Schutz bieten.

Mehr Kontrolle über personalisierte Ads auf TikTok

Der Social-Media-Experte Matt Navarra teilt auf Twitter Screenshots aus der App, die sich auf die Verwaltung der Werbeinteressen von Usern beziehen. Dabei erstellt TikTok basierend auf Interaktionen eine Themenliste für einzelne Nutzer:innen, die als Grundlage für personalisierte Werbung dient. Allerdings können die User für die einzelnen Kategorien – beispielsweise E-Commerce – personalisierte Ads ausstellen.

Wir konnten diese Einstellungsoption noch nicht in der App finden; sie könnte sich daher noch im Test befinden. Allerdings kannst du im Bereich Einstellungen und Datenschutz unter dem Reiter „Personalisierung von Anzeigen“ einstellen, ob du überhaupt personalisierte Werbung oder Werbung basierend auf von TikToks Partner:innen erhaltenen Daten zulassen möchtest.

Einstellungen zu personalisierten Ads in der TikTok App
Einstellungen zu personalisierten Ads in der TikTok App, eigener Screenshot

Restriktionen bei Live Streams im Test: Manche Streams sind erst ab 18

Eine weitere Funktion, die TikTok für Creator auf der Plattform bereitstellen möchte, ist die Einschränkung von Zuschauer:innengruppen für ihre Live Streams. Laut TechCrunch testet die Plattform derzeit, LIVE Content nur für User ab 18 Jahren bereitzustellen. Tracy Elizabeth, TikToks Head of Issue Policy in den USA, erklärt gegenüber in einem Presse-Briefing im Februar bereits:

We’ve heard directly from our creators that they sometimes have a desire to only reach a specific older audience. So, as an example, maybe they’re creating a comedy that has adult humor, or offering kind of boring workplace tips that are relevant only to adults. Or maybe they’re talking about very difficult life experiences. So given those varieties of topics, we’re testing ways to help better empower creators to reach the intended audience for their specific content.

Einer dieser Tests ist nun live. Watchful.ai teilt einen Screenshot, der die Einstellungsmöglichkeiten für Creator zeigt.

Einstellungen bei TikTok, um Live Streams erst ab 18 Jahren freizugeben
Einstellungen bei TikTok, um Live Streams erst ab 18 Jahren freizugeben (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © Watchful.ai

TikTok betont bei dieser Funktion jedoch, dass sämtliche Inhalte, die gegen die App-Richtlinien verstoßen, entfernt werden. Denn auch wenn ein Stream erst ab 18 Jahren ist, sind sexuelle Handlungen, Gewalt und dergleichen mehr kein geduldeter Inhalt.

Neue Features, alte Sorge

Sowohl für die Creator als auch für die Nutzer:innen führt die ByteDance-Tochter immer wieder neue Funktionen ein, um ihre eigenen Inhalte und sich selbst schützen zu können. Die Digital Wellbeing Features erlauben es Usern beispielsweise, Screen-Pausen einzulegen und nachzuvollziehen, wie oft sie die App öffnen. Während danke stetiger Weiterentwicklung die User und Creator gehalten – und neue hinzugewonnen – werden sollen und auch immer mehr Brands und Advertiser TikTok für sich entdecken, werden kritische Töne in Bezug auf den Datenschutz und die Sicherheit der App nicht verstummen. Das ist bei einer Plattform dieser Größenordnung auch kaum vorstellbar. Umso wichtiger wird das Thema Transparenz für TikTok, Meta und Co. Wie belastbar die Transparency-Berichte der Unternehmen aber sind, ist von außen kaum sicher zu bewerten.

Kommentare aus der Community

Gerhard Lechner am 11.07.2022 um 14:32 Uhr

Hallo Niklas,

vielen Dank für Deinen tollen Artikel. Habe das Ganze auf TikTok bis jetzt auch etwas vernachlässigt. Dank Deiner Anleitung werde ich das in Kürze geändert haben.
Weiterhin viel Erfolg und alles Gute.
Gerhard L.

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