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Threads endlich mit Foto-Tagging und Markup

Threads endlich mit Foto-Tagging und Markup

Larissa Ceccio | 29.01.25

Markup macht Diskussionen präziser, Foto-Tagging vernetzt Nutzer:innen noch direkter. Während Meta Threads strategisch weiterentwickelt, sorgt die Neuausrichtung der Plattform für kontroverse Debatten.

Meta erweitert seine X-Alternative Threads mit zwei neuen Funktionen, die Nutzer:innen mehr Möglichkeiten zur Gestaltung und Strukturierung von Inhalten bieten. Die Markup-Funktion auf Threads ermöglicht es Nutzer:innen, beim Teilen von Beiträgen diese mit Hervorhebungen, Zeichnungen oder Pfeilen zu versehen, um bestimmte Inhalte zu betonen oder zu kommentieren. Dies fördert präzisere und visuell unterstützte Diskussionen. Durch das Foto-Tagging wird Threads interaktiver und bildzentrierter, ohne dabei auf Datenschutzoptionen zu verzichten. Gleichzeitig feilt Meta weiterhin an der Plattformstrategie von Threads, Instagram und Co, nicht ohne dabei auf Kritik zu stoßen.


Standardmäßig politisch
– Instagram und Threads auf kontroversem Kurswechsel

Mosseri vor Smartphone mit Instagram und Threads Icon
© Mosseri via Canva


Wie die Markup-Funktion auf Threads Debatten strukturiert

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Die Markup-Funktion auf Threads macht das Zitieren von Beiträgen interaktiver und visueller. Anstatt nur einen Post zu teilen oder zu kommentieren, können Nutzer:innen gezielt Hervorhebungen, Markierungen oder Anmerkungen hinzufügen. Dies ermöglicht es, zentrale Aussagen direkt im Beitrag hervorzuheben oder visuelle Hinweise zu geben, um Diskussionen klarer und strukturierter zu gestalten.

Wer einen Beitrag mit Markup versehen möchte, kann das ganz einfach tun: Auf das Repost-Symbol tippen und anschließend „Markup“ auswählen. Dadurch wird der Post in einer editierbaren Ansicht geöffnet, in der sich bestimmte Passagen markieren oder visuelle Ergänzungen vornehmen lassen. Besonders für tiefere Diskussionen, journalistische Analysen oder humorvolle Kommentare kann dieses Feature Threads von anderen Plattformen abheben und eine neue Form der Interaktion etablieren.

Gleichzeitig stellt sich die Frage nach der Kontrolle über eigene Zitate: Wer nicht möchte, dass seine Beiträge von anderen zitiert oder markiert werden, kann dies in den Einstellungen individuell anpassen. Zudem lassen sich bereits erstellte Zitatbeiträge über das Drei-Punkte-Menü des jeweiligen Posts entfernen. So behalten Nutzer:innen die Kontrolle darüber, wie ihre Inhalte weiterverwendet werden.

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Damit bleibt die Kontrolle über die eigene Sichtbarkeit weiterhin in den Händen der Nutzer:innen.

Das Feature birgt jedoch auch Risiken: Es könnte gezielt genutzt werden, um Inhalte zu verfälschen oder irreführende Informationen zu verbreiten. Da Meta zunehmend auf eine lockerere Moderationsstrategie setzt und die Kontrolle über Fake News reduziert, besteht die Gefahr, dass manipulierte Zitate oder verzerrte Darstellungen ungehindert kursieren – eine Herausforderung sowohl für Content Creator als auch für die Nutzer:innen, die solche Inhalte konsumieren.

Foto-Tagging: Einfachere Vernetzung in Bildern

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Mit der Einführung des Foto-Taggings können Nutzer:innen nun andere Personen direkt in Bildern markieren. Dies geschieht über das „👤“-Symbol in der unteren linken Ecke eines Fotos. Anschließend lässt sich ein Profil gezielt suchen oder aus einer Vorschlagsliste wählen. Bisher musste eine Person im Text erwähnt werden, um in den Kontext eines Bildes eingebunden zu werden – nun reicht eine Markierung auf dem Foto selbst.

Dies ist besonders für visuelle Kommunikation von Vorteil: Content Creator, Unternehmen und Influencer können Brands oder Personen direkt in ihren Bildern taggen, ohne dass sie explizit in der Bildunterschrift genannt werden müssen. Das erleichtert nicht nur das Identifizieren relevanter Personen oder Marken, sondern auch das Entdecken neuer Profile innerhalb der Plattform.

Auch für private Nutzer:innen ist das Feature sinnvoll. In gemeinsamen Erinnerungen können Freund:innen nun direkt auf Bildern markiert werden, was das Teilen von Erlebnissen vereinfacht. Dennoch bleibt die Privatsphäre gewahrt: In den Einstellungen lässt sich festlegen, ob man ohne eigene Zustimmung markiert werden darf.

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Ads auf Threads jetzt offiziell da
– neues Problem für X?

Threads
Threads, © Google Play Store via Canva


Meta baut Threads weiter aus – doch wohin führt der Kurs?

Neben diesen neuen Features erweitert Meta Threads auch in anderen Bereichen. Die Einführung von Werbung ist ein weiterer Schritt, um die Plattform wirtschaftlich rentabel zu machen. Während Meta betont, dass Anzeigen möglichst organisch wirken sollen, stellt sich dennoch die Frage, wie sich diese Entwicklung auf die User-Erfahrung auswirken wird.

Parallel dazu launcht Meta in den USA eine neue Form der Moderation mit Community Notes, die eine faktenbasierte Einordnung von Beiträgen durch die Community selbst ermöglichen sollen. Kritiker:innen warnen, dass dieses Modell die Verbreitung von Fehlinformationen begünstigen könnte, wenn keine ausreichenden Kontrollmechanismen vorhanden sind. Ob diese Funktion global ausgerollt wird, bleibt abzuwarten – insbesondere mit Blick auf regulatorische Vorgaben in Europa.

Threads bringt neue Features inmitten hitziger Debatten um Metas Kurswechsel

Mit der Einführung von Markup und Foto-Tagging erweitert Threads die interaktiven und gestalterischen Möglichkeiten der Nutzer:innen. Während diese Funktionen voraussichtlich die User-Erfahrung verbessern, verdeutlichen parallele Entwicklungen wie die Integration von Werbung und die Einführung von Community Notes, dass Meta Threads gezielt als strategische Plattform ausbaut – ein Schritt, der kritische Diskussionen über Monetarisierung, Moderation und Datenschutz nach sich zieht.

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