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Social Media Marketing
20 mal mehr Facebook Video Views: Dieses Experiment zeigt 3 erfolgreiche Ansätze

20 mal mehr Facebook Video Views: Dieses Experiment zeigt 3 erfolgreiche Ansätze

Niklas Lewanczik | 21.07.17

HubSpot hat auf der Jagd nach mehr Video Views mit verschiedenen Ideen experimentiert. Das Ergebnis: Eine Million Views monatlich. Diese Änderungen haben geholfen.

Die Marketing Plattform HubSpot hat experimentell an einigen Stellschrauben gedreht, um ihre Video Views auf Facebook zu erhöhen. Der Erfolg gibt ihnen recht, die Views stiegen von 50.000 auf eine Million im Monat. Der Versuch liefert produktive Erkenntnisse und bestätigt: Experimentierfreude im Online Marketing kann sich lohnen.

HubSpot und die Social Videos

HubSpot, Entwickler und Marketer für Inbound Lösungen und Software, hat schon in unterschiedlichen Umfragen die Relevanz von Video für Marketer herausgestellt. So gaben 2016 in einer globalen Konsumentenumfrage 76 Prozent der Probanden an, auch im Facebook Newsfeed auf interessante Artikel oder Videos zu klicken, um über News sowie Business und Lifestyle Stories informiert zu sein.

HubSpots Umfrage zum Konsumentenverhalten 2016, © HubSpot

Im Report State of Inbound 2017 gaben dann 48 Prozent der Marketer an, in den nächsten zwölf Monaten mehr auf YouTube als Distributionskanal setzen zu wollen. Auch auf Facebook Video wollten 46 Prozent der Befragten stärker setzen.

Video als gefragter Distributionskanal für Marketer, © HubSpot

Diese Hinwendung zum Bewegtbild-Content ist kein großes Geheimnis. Doch da der Wettbewerb um Views groß ist und sich die Online Marketing Landschaft in rasantem Tempo ändert, scheinen Optimierungen für die eigenen Videos vonnöten, um ihnen genug Views zu verschaffen.

Zum Erreichen dieses Ziels hat HubSpot, wie Ryan Bonicci im Blog darlegt, verschiedene Veränderungen ihrer Video Strategie vorgenommen.

Welche Veränderungen Videos mehr Views verschaffen können

Womöglich ist es vor allem die Bereitschaft zu Veränderung, die Resultate liefert. Beim Experimentieren mit den eigenen Videos sollte laut Bonicci vor allem ein Wechsel in der Zuschreibung stattfinden. Dabei sollten die Videos eher als Social Content rezipiert werden, nicht als Promoted.

Obwohl die HubSpot Videos Engagement vorzuweisen hatten, wollten die Verantwortlichen mehr Views generieren. Dazu wurden drei konkrete Änderungen miteinbezogen:

  • andere Video-Themen
  • verschiedene Video Design-Optionen
  • unterschiedliche Video-Größen

Die verschiedenen Aspekte der Video-Optimierung machen es für den User leichter, die Videos zu rezipieren; das ist für die Reichweite von immenser Bedeutung.

Mit Video-Themen variieren

Während du Content produzieren solltest, der dein Unternehmen repräsentiert, muss mit Blick etwa auf den Facebook Newsfeed doch das Interesse des Users im Auge behalten werden. Denn letztlich kannst du nur mehr Views generieren, wenn du aktuelle Trends mit aufgreifst oder dich an Themen orientierst, die Engagement versprechen.

Daher solltest du überlegen, an welchen spezifischen Themen deine Zielgruppe oder dein Publikum konkret interessiert ist. Auch die Marketer von HubSpot haben eine Liste mit derlei möglichen Themen erstellt und dann Videos ganz nach dem augenscheinlichen Gusto ihres Publikums erstellt. Das Resultat war der Aufstieg von 50.000 monatlichen Views zu einer Million. Das Engagement insgesamt hat sich dadurch stark verbessert. Das zeigt eine Grafik zur Reichweite (Orange) und den Klicks (Pink) aus dem vorigen Jahr …

HubSpot Video Engagement 2016, Beispiel, © HubSpot

.. und aus diesem Jahr.

HubSpot Video Engagement 2017, Beispiel, © HubSpot

Dabei wird deutlich, dass du deine Zielgruppen daraufhin analysieren solltest, was sie von Videos erwarten. Über Persona Marketing – oder auch Negative Personas – kannst du dir beispielsweise ein genaueres Bild verschaffen. Allerdings musst du die Videos auch deshalb variabel gestalten können, weil neue Trends schnellstens auftreten; und daran teilzuhaben kann besonders viele Views bedeuten.

Verschiedene Design-Optionen im Video ausprobieren

Auch die Design-Optionen, die ein Video bietet, sollten wohl bedacht sein. Können höhere Engagement Raten erzielt werden, wenn du zum Beispiel Untertitel oder Calls-to-Action einfügst? Das hat HubSpot ebenfalls getestet. Dabei wurden die Engagement Kennzahlen aus dem Januar 2017 und dem Mai 2017 herangezogen, um eine Veränderung zu belegen.

In diesem Zeitraum experimentierten die für den Video Content Verantwortlichen etwa mit der Implementierung von Untertiteln, die dazu animieren den Ton anzuschalten, anderen Call-to-Action oder auch Balken mit Titeln. Zudem wurde auch der Einsatz von menschlichen Gesichtern erhöht, da dieser zu mehr Empathie führen kann. Bonicci liefert ein Beispielvideo.

Und die Implementierungen konnten Erfolg verzeichnen. Denn im Mai kam HubSpot auf 496 Video Engagements im Schnitt, statt 100 (Januar). Außerdem hatte sich beispielsweise auch die Zahl der Viewer, die Clips ohne Sound konsumierten, von 95 Prozent auf 60-70 Prozent reduziert. Optionen wie Untertitel oder erläuternde Titel in Balken im Video machen es für die Viewer im Newsfeed einfacher, ein Video direkt einzuordnen und dann auch weiter anzuschauen.

Auch CTAs scheinen stets effektiv zu sein, wenn es um Engagement geht. Für mehr Views sind allerdings Optionen wie Untertitel dann wichtig, wenn du die User überall auch dort erreichen willst, wo sie das Video womöglich nicht mit Sound schauen können. Auch hier solltest du deine Zielgruppe gut kennen. Einfach zu konsumieren ist deshalb wichtig, weil User von Video Content überhäuft werden. Die mit den geringsten Barrieren werden dann eher angeschaut.

Verschiedene Video-Größen für mehr Aufmerksamkeit

Mit dem Standardformat, das Videos bei Facebook aufweisen (16:9) wird auf Mobile nur ein kleiner Teil der Seite in Anspruch genommen. Deshalb werden User auch mit der Peripherie des Videos konfrontiert und leichter abgelenkt. Im Facebook Feed wird mobil dann schon das nächste Video am unteren Rand angezeigt.

Beispiel für Video im Landscape Format bei Facebook auf einem mobilen Endgerät, © Ryan Bonicci, HubSpot

Doch man kann Videos auch im 1:1 Format erstellen. Und dieses Format nimmt mehr Raum auf dem mobilen Endgerät des Users ein.

Im Buffer Blog finden sich Hinweise darauf, dass die Verwendung von Videos im Format 1:1 gegenüber dem Landscape Format deutlich mehr Engagement und Views eingebracht hat. Facebook selbst lädt auch zum Experimentieren mit Video Ads ein.

Ryan Bonicci nennt keine konkreten Zahlen zum Experiment mit einem anderen Video Format, weist jedoch darauf hin, dass künftig auch 9:16 ausprobiert werden soll. Letztlich zeigt dieser Punkt, wie man sich und seine Videos mit eher simplen technischen Veränderungen in den Mittelpunkt bringen kann.

Das Ergebnis: Wiederholen, Experimentieren, Lernen

Eigentlich sind die Prämissen keine überraschenden. Videos, die funktionieren, solltest du in der Form wieder bringen. Trotzdem gehören Experimente dazu, denn der User wird irgendwann an bestimmte Formate und Inhalte gewöhnt, ja von ihnen übersättigt – gerade im Facebook Newsfeed. Und diese Experimente sollten sich nicht nur auf Inhalte beziehen, die möglicherweise im Trend liegen und viele Views versprechen. Auch technische Details, Überlegungen zur Länge und zum Format eines Videos oder das Implementieren von Untertiteln können dazugehören.

Vor allem aber musst du dann aus den Erfahrungen lernen. Das HubSpot Experiment, das Ryan Bonicci beschreibt, hat sehr positive Ergebnisse der Versuche gezeigt. Doch das kann auch anders ausgehen und daher kannst du auch ex negativo erkennen, was für deine Videos funktionieren kann. Der beste Tipp ist, sich so viel Video Content wie möglich anzusehen, um diesen auf seine Reaktionen hin zu überprüfen. Manchmal hilft aber nur der direkte Test, wenn deine Inhalte mit anderen Augen gesehen werden.

HubSpot hat mit neuen Impulsen eine Million Views auf Facebook generiert. Das sollte Anregung genug sein, das eigene Bewegtbild neu und zu überdenken.

Quelle: Ryan Bonicci, HubSpot

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